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Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS): Diagnostik, Therapie und Forschungsstand

Was ist das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS)?

 

Definition und Abgrenzung zu anderen Erschöpfungszuständen

Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS), auch bekannt als Chronic Fatigue Syndrome, ist eine schwere und komplexe Erkrankung, die sich durch eine anhaltende und nicht erklärbare Erschöpfung auszeichnet. Diese geht weit über normale Müdigkeit hinaus und beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.

Typisch für CFS ist, dass die Erschöpfung:

  • länger als sechs Monate andauert und durch Ruhe oder Schlaf nicht verschwindet,
  • schon bei geringer körperlicher oder geistiger Belastung auftritt,
  • mit weiteren Symptomen wie Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und Schmerzen einhergeht,
  • schwankend verläuft, was bedeutet, dass gute und schlechte Tage sich abwechseln.

Das Syndrom wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als neurologische Erkrankung eingestuft. Da es keine eindeutigen Biomarker gibt, gestaltet sich die Diagnosestellung schwierig und erfolgt meist durch Ausschluss anderer Erkrankungen.

 

Typische CFS Symptome im Überblick

Das chronische Erschöpfungssyndrom ist durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Zu den häufigsten Beschwerden zählen:

  • Ausgeprägte Fatigue: Eine tiefe, lähmende Erschöpfung, die durch Ruhephasen nicht gebessert wird.
  • Postexertionelle Malaise: Eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung, oft mit verzögertem Einsetzen.
  • Schlafstörungen: Der Schlaf wird als nicht erholsam erlebt, Einschlaf- und Durchschlafprobleme sind häufig.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Schwierigkeiten mit Konzentration, Gedächtnis und Wortfindung – oft als „Brain Fog“ bezeichnet.
  • Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden: Ohne sichtbare Entzündungszeichen.
  • Neurologische Symptome: Kopfschmerzen, erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm oder Berührungen.


Typische Symptome von CFS

Zusätzlich klagen viele Patient*innen über Kreislaufprobleme, Verdauungsbeschwerden oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. Das breite Spektrum der Symptome macht die Erkrankung für Betroffene besonders belastend und komplex im Umgang.

 

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Abgrenzung zu anderen Krankheitsbildern

Aufgrund der Vielzahl unspezifischer Symptome muss CFS sorgfältig von anderen Erkrankungen abgegrenzt werden. Dabei kommen insbesondere folgende Diagnosen infrage:

  • Depressive Störungen: Zwar können sowohl CFS als auch Depressionen mit Erschöpfung und Antriebslosigkeit einhergehen. Bei CFS steht jedoch die körperliche Schwäche im Vordergrund, während bei Depressionen eher eine emotionale Niedergeschlagenheit dominiert.
  • Fibromyalgie: Diese Erkrankung verursacht ebenfalls chronische Schmerzen und Müdigkeit, jedoch stehen hier Muskelschmerzen stärker im Vordergrund als die Fatigue.
  • Long Covid: Viele Symptome wie Fatigue und kognitive Störungen überschneiden sich mit CFS. Long Covid wird oft als ein möglicher Auslöser für CFS betrachtet, insbesondere bei anhaltenden Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion.

Jede dieser Erkrankungen weist Besonderheiten auf, die Ärzt*innen in der Diagnostik berücksichtigen müssen. Eine umfassende Anamnese und gezielte Untersuchungen sind daher unerlässlich, um eine korrekte Diagnose zu stellen und andere Ursachen auszuschließen.

Ursachen und Risikofaktoren

 

Was bisher über die Entstehung von CFS bekannt ist

Trotz intensiver Forschung ist die genaue Ursache des Chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) weiterhin nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler*innen gehen jedoch davon aus, dass CFS keine einzelne Ursache hat, sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedener biologischer, genetischer und umweltbedingter Faktoren vorliegt.

Erste Hinweise deuten darauf hin, dass:

  • Störungen des Immunsystems eine Rolle spielen, insbesondere chronische Entzündungsprozesse,
  • Veränderungen im autonomen Nervensystem beobachtet werden, die Herzschlag, Blutdruck und Verdauung beeinflussen,
  • Anomalien im Energiestoffwechsel bestehen, wodurch die Energieproduktion auf zellulärer Ebene beeinträchtigt sein könnte.

Diese multifaktoriellen Zusammenhänge machen deutlich, warum CFS so schwer zu diagnostizieren und zu behandeln ist. Betroffene sind nicht einfach „nur müde“ – ihr gesamter Organismus scheint aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.

 

Infektionen als mögliche Auslöser

Viele Patient*innen berichten, dass ihre ersten Symptome im Anschluss an eine Virusinfektion auftraten. Besonders im Verdacht stehen:

  • Epstein-Barr-Virus (EBV), das auch das Pfeiffersche Drüsenfieber verursacht
  • Cytomegalievirus (CMV)
  • Humanes Herpesvirus 6 (HHV-6)

Aber auch bakterielle Infektionen wie Borreliose sowie Influenzaviren und seit neuestem auch SARS-CoV-2 werden als mögliche Auslöser diskutiert. Allerdings entwickelt nicht jede*r nach einer Infektion ein CFS. Vermutlich spielt auch die individuelle genetische und immunologische Disposition eine entscheidende Rolle.

 

Genetische und immunologische Faktoren

Studien legen nahe, dass genetische Einflüsse eine gewisse Anfälligkeit für CFS bedingen könnten. Zwar sind bislang keine spezifischen Gene eindeutig identifiziert worden, doch familiäre Häufungen deuten auf eine genetische Komponente hin.

Zudem zeigen viele Patient*innen Hinweise auf Fehlregulationen des Immunsystems:

  • erhöhte Entzündungsmarker im Blut,
  • Störungen der natürlichen Killerzellen, die wichtig für die Abwehr von Viren sind,
  • Autoimmunreaktionen, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift.

Diese Erkenntnisse könnten zukünftig helfen, bessere Diagnose- und Therapieansätze zu entwickeln.

 

Umwelt- und Stressfaktoren

Neben biologischen Faktoren scheinen auch psychosoziale und Umweltfaktoren das Risiko für die Entwicklung von CFS zu beeinflussen. Dazu gehören:

  • chronischer Stress oder belastende Lebensereignisse,
  • toxische Belastungen, wie durch Schimmelpilze oder Chemikalien,
  • traumatische Erfahrungen in der Kindheit oder im Erwachsenenalter.

Stress wirkt sich bekanntlich negativ auf das Immunsystem aus und könnte somit zur Entstehung oder Verschlimmerung von CFS beitragen. Auch wenn diese Faktoren allein nicht als Auslöser gelten, erhöhen sie vermutlich die Wahrscheinlichkeit, nach einer Infektion an CFS zu erkranken.

 

Wie hängt das Chronische Fatigue-Syndrom mit Corona zusammen? Lesen Sie mehr dazu in unserem Blogartikel.

Diagnostik: So wird CFS festgestellt

 

Diagnosekriterien: Was sagt die Wissenschaft?

Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) zu diagnostizieren ist komplex, da es keinen spezifischen Bluttest oder bildgebenden Nachweis gibt. Stattdessen stützen sich Ärzt*innen auf international anerkannte Diagnosekriterien. Besonders verbreitet sind die Kanadischen Konsenskriterien sowie die Fukuda-Kriterien, die spezifische Symptome und deren Dauer berücksichtigen.

Wichtig ist, dass die Beschwerden nicht durch eine andere Erkrankung erklärt werden können. Deshalb spielt der Ausschluss anderer Diagnosen eine zentrale Rolle.

 

Wichtige Ausschlussverfahren

Um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie CFS hervorrufen können, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören:

  • Blutuntersuchungen, um Infektionen, Anämien oder Schilddrüsenstörungen auszuschließen,
  • Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT, wenn neurologische Symptome vorliegen,
  • Herz-Kreislauf-Tests, um mögliche Kreislauf- oder Herzprobleme zu erkennen,
  • Psychologische Diagnostik, um Differenzialdiagnosen wie Depressionen oder Angststörungen abzuklären.

Der Diagnoseprozess ist oft langwierig und für Patient*innen belastend. Umso wichtiger ist es, dass erfahrene Fachärzt*innen die Diagnostik begleiten und Betroffene währenddessen umfassend betreut werden.

Therapieansätze und Behandlungsmöglichkeiten

 

Medizinische Therapieoptionen

Da es bislang keine ursächliche Therapie für das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) gibt, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität.

Medikamentöse Ansätze kommen vor allem zur Behandlung spezifischer Beschwerden zum Einsatz:

  • Schlafstörungen können durch schlaffördernde Maßnahmen oder Medikamente gemildert werden.
  • Schmerzen werden häufig mit Schmerzmitteln oder Antidepressiva behandelt, die auch auf chronische Schmerzen wirken.
  • Kreislaufprobleme können mit gezielter Medikation stabilisiert werden.

Eine medikamentöse Therapie erfolgt immer individuell angepasst und orientiert sich an den dominierenden Symptomen der Patient*innen.

 

Psychotherapeutische Ansätze

Psychotherapie kann für viele Betroffene eine wertvolle Unterstützung darstellen – nicht, weil CFS eine psychische Erkrankung ist, sondern um den Umgang mit der chronischen Belastung zu erleichtern. Besonders hilfreich sind:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Sie unterstützt Patient*innen dabei, krankheitsbedingte Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern sowie Strategien für den Alltag zu entwickeln.
  • Achtsamkeitsbasierte Verfahren wie MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) helfen dabei, Stress zu reduzieren und eine stabilere psychische Gesundheit zu fördern.

Der Fokus liegt stets auf einer Begleitung, die die individuellen Grenzen respektiert und Überforderungen vermeidet.

 

Bedeutung von Selbstmanagement und Alltagstipps

Ein zentraler Bestandteil der Behandlung ist das Selbstmanagement. Betroffene lernen, ihre Aktivitäten an die vorhandene Energie anzupassen – eine Methode, die als Pacing bezeichnet wird. Hierbei geht es darum:

  • Aktivitätsgrenzen realistisch einzuschätzen und einzuhalten,
  • Ruhepausen gezielt in den Tagesablauf einzuplanen,
  • Belastungsspitzen zu vermeiden, um Rückschläge (Crashs) vorzubeugen.

Weitere wichtige Alltagstipps sind:

  • Das Führen eines Symptomtagebuchs, um eigene Muster besser zu erkennen.
  • Der Aufbau eines stabilen Schlafrhythmus durch feste Schlafenszeiten und schlaffördernde Rituale.
  • Stressreduzierende Techniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder sanftes Yoga.


CFS Selbsthilfe

Ein individuell abgestimmtes Selbstmanagement trägt entscheidend dazu bei, die Krankheitslast zu verringern und eine bessere Lebensqualität trotz der Erkrankung zu erreichen.

Wie kann Diakrino – Die Klinik Auskunft unterstützen?

Die Diagnose Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) stellt Betroffene oft vor große Herausforderungen – sowohl im Alltag als auch bei der Suche nach qualifizierten Ärzt*innen und spezialisierten Kliniken.

Klinik Auskunft unterstützt Sie dabei, die richtigen Ansprechpartner*innen für Ihre individuelle Situation zu finden. Auf unserer Plattform bieten wir Ihnen:

  • Einen umfassenden Überblick über Kliniken und Fachzentren, die Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von CFS haben.
  • Informationen zu Behandlungsangeboten und spezialisierten Einrichtungen
  • Hilfreiche Selbsttests, die erste Anhaltspunkte liefern können

Unser Ziel ist es, Ihnen die Suche nach kompetenter Hilfe so einfach wie möglich zu machen und Sie auf Ihrem Weg bestmöglich zu begleiten.

 

Die Auswahl der Klinik sollte individuell auf die Bedürfnisse von Patienten angepasst sein. Erfahren Sie in unserem Blogartikel mehr darüber, wie Sie die perfekte Variante für sich finden, um sich rundum wohl zu fühlen: Wie finde ich die richtige Klinik?

FAQ

 

Ist das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) heilbar?

Aktuell gibt es keine Heilung für CFS. Die Therapie zielt darauf ab, Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Forschungen laufen weltweit, um neue Behandlungsansätze zu entwickeln.

 

Welche Ernährung wird bei CFS empfohlen?

Eine spezielle CFS-Diät gibt es bisher nicht. Viele Expert*innen empfehlen jedoch eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung, die den Körper stärkt und mögliche Mangelzustände ausgleicht. Individuelle Unverträglichkeiten sollten bei der Ernährung berücksichtigt werden.

 

Gibt es spezialisierte Kliniken oder Zentren für die Behandlung von CFS?

Ja, es existieren spezialisierte Einrichtungen, die sich auf die Diagnostik und Therapie von CFS konzentrieren. Über Plattformen wie Klinik Auskunft können Sie gezielt nach solchen Kliniken suchen und Unterstützung auf Ihrem Behandlungsweg finden.

 

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