Was ist Paartherapie?
Im Gegensatz zur klassischen Psychotherapie (wo auch Paargespräche erfolgen können), erfolgt bei der Paartherapie die gleichberechtigte Einbeziehung beider Partner. Prinzipiell wird in der Paartherapie Wert daraufgelegt, dass die Ursache für partnerschaftliche Konflikte nicht in der „Schuld“ eines Partners liegt (zum Beispiel Fremdgehen), sondern dass bei der Entstehung von Konflikten beide Partner gleichberechtigt betrachtet werden müssen.
Ziel einer Paartherapie muss übrigens nicht zwingend der Erhalt der Partnerschaft sein – eine erfolgreiche Paartherapie kann auch die gütliche und einvernehmliche Trennung sein. Aus Sicht der Versicherer ist die Paartherapie übrigens kein Heilverfahren, da keine Störung mit Krankheitswert behandelt wird. Die Paartherapie ist deshalb auch keine Psychotherapie im Sinne der Krankenkassen. Auch der Begriff Paartherapeut ist nicht geschützt, prinzipiell darf also jeder Paartherapie anbieten, der sich dazu berufen fühlt, ungeachtet seiner Kompetenzen. Paartherapeutisches Wissen kann dennoch strukturiert erworben werden, zum Beispiel an Psychotherapie-Instituten, die von den Interessenten auch eine Grundausbildung (wie, zum Beispiel das Studium der Psychologie) fordern und den Begriff Paartherapeut auch zertifizieren. Gerade bei einer Paartherapie sollten Interessenten deshalb genau auf den Ausbildungshintergrund des Paartherapeuten schauen.