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Der Begriff Grüner Star / Glaukom umschreibt Erkrankungen des Auges, die mit einem erhöhten Augendruck einhergehen sind. Das Glaukom ist eine schwerwiegende Augenerkrankung, die den Sehnerv schädigen kann. Eine frühzeitige Diagnosestellung ist deshalb wichtig, um Folgen zu verhindern.

Erfahren Sie hier, wie der Grüne Star entsteht und welche Behandlungsmethoden in der modernen Medizin möglich sind!

Was ist Grüner Star / Glaukom?

Der grüne Star – von Augenärzten auch als Glaukom bezeichnet - ist eine Erkrankung, bei dem ein Missverhältnis von Augeninnendruck und Durchblutung des Sehnervs vorliegt. Ein hoher Augeninnendruck ist solange unproblematisch, wie ein ausreichender Durchblutungsdruck am Sehnerv vorliegt. Besonders kritisch sind ein niedriger Durchblutungsdruck am Sehnervenkopf in Verbindung mit einem hohem Augeninnendruck- hier kann die Durchblutung des Sehnervs gestört werden und Folgeschäden am Sehnerv entstehen. Ein Glaukom kann also auch bei zunächst normal erscheinendem Augeninnendruck entstehen (Normaldruckglaukom).

Das Glaukom oder der Grüne Star ist eine Augenkrankheit, die einer der drei häufigsten Erblindungsursachen in Deutschland darstellt.

Wie entsteht Grüner Star / Glaukom?

Der Augeninnendruck entspricht dem Druck zwischen den Augenkammern, also zwischen Hornhaut und Linse. Hier befindet sich eine Flüssigkeit, das sogenannte Kammerwasser, das im Auge selbst gebildet wird. Es fließt kontinuierlich von der hinteren in die vordere Augenkammer und von dort durch einen sehr feinen Kanal (Schlemm‘scher Kanal) wieder heraus. Dieser Kreislauf sorgt für einen konstanten Druck im gesunden Auge. Das Kammerwasser versorgt auch die Hornhaut, die Regenbogenhaut (Iris) und die Linse mit Nährstoffen. Wenn ein Missverhältnis zwischen Kammerwasserproduktion und Abfluss des Kammerwassers vorliegt, wird dieser Kreislauf gestärt. Normalerweise wird Kammerwasser im Kammerwinkel abtransportiert. Ist dieser jedoch verschlossen, wie beim sogenannten Engwinkelglaukom, steigt der Augeninnendruck. Die Ursache ist ein zu enger Winkel zwischen Iris und Hornhaut (Cornea).

Aber auch bei offenem Kammerwinkel (Offenwinkelglaukom) kann es vorkommen, dass das Kammerwasser nicht richtig abfließt und die Druckverhältnisse ungünstig sind. Bei schlechter Durchblutung des Sehnervenkopfes sein werden die Nervenzellen dann nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es kann ein Glaukom entstehen.

Ein Glaukom kann aber auch die Folge von anderen Erkrankungen entstehen. Typische Beispiele hierfür sind Entzündungen des Auges, Verletzungen und Gefäßerkrankungen (vor allem Gefäßneubildungen) sein. Dann spricht man von einem sekundären Offenwinkelglaukom.

Sehr selten ist ein Glaukom angeboren, dieses nennt man dann kongenitales oder auch juveniles Glaukom.

Prinzipiell kann ein Glaukom noch nach der Verlaufsform unterschieden werden. Akute Glaukome (auch Glaukomanfall) gehen mit einer plötzlich Erhöhung des Augendruckes einher, und entstehen klassischerweise durch eine Verlegung des Kammerwinkels und eine Abflussstörung des Kammerwassers. Der Augendruck ist stark erhöht und geht mit einer entsprechenden Symptomatik einher:

  • Harter Augapfel (tastbare Verhärtung)
  • Rötung des Auges
  • Starke Schmerzen des Auges
  • Pupille reagiert schlechter
  • Sehstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Krankheitsgefühl

Akute Glaukome sind ein medizinischer Notfall und müssen sofort behandelt werden.

Chronische Glaukome haben weniger eindrückliche Symptome und können deshalb viel leichter übersehen werden. Sie entstehen über Monate und Jahre und werden von den Betroffenen oft erst spät bemerkt.

Wie wird der Grüner Star / Glaukom diagnostiziert?

Bislang gibt es keine vorsorglichen diagnostischen Maßnahmen, um die Entstehung eines Glaukoms voraussagen zu können. Umso wichtiger ist die Früherkennung eines erhöhten Augendruckes, da gerade chronische Glaukome erst spät von dem Betroffenen bemerkt werden. Frühe Zeichen eines Glaukoms können lange Zeit kompensiert werden, sodass der Patient selbst den beginnenden Schaden nicht wahrnimmt. Eine wichtige Untersuchung ist zunächst die Messung des Augeninnendrucks gemessen. Dies kann heute auch kontaktlos durch einen kurzen Luftstoß auf die Hornhaut und die zu messende Impression des Auges gemessen werden (Pneumomotonometrie oder auch Non-contact-Tonometrie), die nicht nur von Augenärzten sondern auch von Optikern angeboten wird. Genauer sind Verfahren, bei welchen die ein Messkörper auf die Hornhaut aufgelegt wird und die Kraft gemessen wird, die erforderlich ist um die Krümmung der Hornhaut zu verändern (Applanationstonometrie). Die Messung des Augeninnendruckes ist jedoch nur ein Untersuchungsverfahren, da ein Teil der Glaukome Normaldruckglaukome mit unauffälligem Augeninnendruck sind.

Deshalb sollte parallel eine Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) und eine Spiegelung des Augenhintergrundes erfolgen. So kann abgeschätzt werden, ob Pathologien im Kammerwinkel vorliegen und/oder der Sehnervenkopf beschädigt sind.

Modernere Messverfahren sind die optische Kohärenztomographie (OCT), bei der zwei- und dreidimensionale Darstellungen des Sehnervenkopfes möglich sind, und laser-tomographische Untersuchungen wie die Scanning-Laser-Tomographie und Scanning-Laser-Polarimetrie. Diese Verfahren werden jedoch nicht unbedingt von den Krankenkassen übernommen.

Prinzipiell erfordert die Diagnose eines Glaukoms eine sorgfältige augenärztliche Untersuchung und Einschätzung. Die alleinige Messung des Augeninnendruckes ist unzureichend – hier würde ein großer Teil der Glaukome übersehen werden.

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Welche Folgen hat der Grüner Star / Glaukom?

Akute Glaukome sind schmerzhaft und bedürfen sofortiger Behandlung, da der Augeninnendruck auf den dreifachen Normalwert ansteigen kann. Unbehandelt droht hier eine rasche Schädigung des Sehnerven. Im Schlimmsten Fall kann es bei einem unbehandelten akuten Glaukom zu einem Verlust der Sehkraft kommen.

Bei einer chronischen Entwicklung müssen die Ursachen des Glaukoms gefunden werden. Sind bereits glaukomtypische Schäden am Sehnerv vorhanden, muss eine langfristige Augendrucksenkung erfolgen und der Druck engmaschig kontrolliert werden. Bereits eingetretene Einschränkungen der Sehfunktion können in der Regel nicht wieder rückgängig gemacht werden, da zerstörte Nerven­zellen nicht mehr hergestellt werden können. Die Behandlung des chronischen Glaukoms zielt vielmehr darauf ab, das noch verblie­bene Sehvermögen zu erhalten und eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Unbehandelt ist auch bei einem chronischen Glaukom der sukzessive Verlust der Sehkraft bishin zu Blindheit.

Welche Therapien gegen den Grüner Star / Glaukom gibt es? 

Zunächst kann der Augendruck mit drucksenkenden Augentropfen, die mehrmals täglich in das Auge eingetropft werden müssen, behandelt werden. Hierzu kommen mehrere Wirkstoffgruppen in Frage (siehe Tabelle). Die Medikamente bewirken durch die Verringerung der Kammerwasserproduktion im Ziliarkörper oder die Erleichterung des Kammerwasserabflusses eine Senkung des Augeninnendruckes. Carboanhydrase verbessern zudem die Durchblutung des Sehnerven direkt.

Häufig gestellte Fragen

  • Alpha-Sympathomimetika
  • Carboanhydrasehemmer
  • Cholinergika
  • Betablocker
  • Prostaglandine

In der Regel wird mit einem Wirkstoff begonnen. Bei unzureichender Wirkung können die Wirkstoffgruppen auch kombiniert werden.

Sollte die medikamentöse Therapie nicht anschlagen, können operative Verfahren eingesetzt werden, um den Augeninnendruck zu senken. Dies geschieht in der Regel durch eine Verbesserung des Abflusses von Kammerwasser, um eine Druckentlastung für den Sehnerv zu erreichen.

Die operative Behandlung zielt darauf ab, den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und dadurch den Druck vom Sehnerv zu nehmen. Hier gibt es verschiedene Techniken, die in der Regel ambulant und in lokaler Betäubung durchgeführt werden können:

  • Bei der Argon-Laser-Trabekuloplastik werden bis zu 100 Löcher im Kammerwinkel platziert, damit das Kammerwasser wieder abfließen kann.
    Auch bei der Trabekulotomie werden mit einem Laser (Eximer-Laser) Löcher in das Trabekelwerk gesetzt, um den Abfluss zu verbessern.
  • Um Druckdifferenzen zwischen der vorderen und der hinteren Augenkammer auszugleichen, kann ein sogenannter Hinterkammer-Vorderkammer-Shunt, also eine Verbindung zwischen beiden Kammern angelegt werden, durch die das Kammerwasser abfließen kann. Auch diese Behandlung erfolgt mit einem Laser (YAG-Laseriridotomie), muss aber in der Regel nur einmal durchgeführt werden.
  • Ein ähnlicher Durchfluss durch die Regenbogenhaut kann auch mit einem kleinen Skalpell geschaffen werden (Iridektomie)
  • Durch fistulierende Eingriffe kann das Kammerwasser durch ein zusätzliches Loch in der Lederhaut besser abfließen, hier fließt das Kammerwasser unter die Bindehaut
  • Neuere Verfahren umfassen Stent-Implantate, die unter dem Mikroskop (mikrochirurgisch) eingebracht werden. Hier wird das Kammerwasser durch einen kleinen Stent über den Schlemm´schen Kanal, also den ursprünglichen Weg abgeleitet
  • Zwar keine kausale Therapie des Glaukoms, aber oftmals hilfreich ist die Behandlung einer Katarakt. Nach Entfernung der trüben (und oftmals starren) Linse kommt es ebenso zu einer Verbesserung des Abflusses von Kammerwasser

Prinzipiell gehört die Augeninnendruckmessung und die Diagnose von Glaukomen zu den am häufigsten von Augenärzten durchgeführten Untersuchungen überhaupt. Auch der Einsatz von Augentropfen zur Augeninnendrucksenkung ist standardisiert. Wenn ein Glaukom hingegen operativ behandelt werden muss, sollte darauf geachtet werden, welche Technik angewendet wird, wie viele Eingriffe dieser Art pro Jahr durchführt werden, welche Nebenwirkungen auftreten können und welche alternativen Therapieansätze es gibt. Ein guter Augenchirurg nimmt in der Regel eine dreistellige Anzahlsolcher Eingriffe pro Jahr vor, und wird Sie sorgfältig aufklären.

Eine Liste der Ärzte, welche Ärzte einen Grünen Star behandeln und entsprechende Bewertungen durch Patienten finden Sie hier.

 

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