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Diabetische Retinopathie

Erfahren Sie hier, wie sich Diabetische Retinopathie äußert und wie diese behandelt werden kann.

Die diabetische Retinopathie ist die häufigste Erblindungsursache bei Menschen in Industrienationen! Unter einer diabetischen Retinopathie werden Veränderungen an der Netzhaut verstanden, die sich infolge einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) entwickeln können. Insbesondere bei lange bestehender und schlecht eingestellter Zuckererkrankung kommt es zu Durchblutungsstörungen der Netzhaut, welche das Sehvermögen beeinträchtigen können und weitere Komplikationen mit sich bringen.

Lesen Sie hier, wie eine diabetische Retinopathie entsteht und welche Behandlungsmethoden in der modernen Medizin möglich sind.

Was ist eine diabetische Retinopathie?

Die Netzhaut ist ein mehrschichtiges spezialisiertes Nervengewebe an der Augeninnenwand. Hier wird das einfallende Licht in Nervenimpulse umgewandelt. Da es sich hierbei um einen sehr energiereichen Vorgang handelt, ist die Netzhaut von einer Vielzahl kleiner Blutgefäße durchzogen, um die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen zu gewährleisten.

Bei der diabetischen Retinopathie werden die kleinen Blutgefäße aufgrund anhaltend erhöhter Blutzuckerspiegel geschädigt, sodass die Netzhaut nicht mehr ausreichend versorgt werden kann. Je länger die Zuckererkrankung besteht und je schlechter die Blutzuckerspiegel sind, um so höher ist das Risiko, an einer diabetischen Retinopathie zu erkranken.

Wie entsteht eine diabetische Retinopathie?

Hauptrisiko für die Entstehung der diabetischen Retinopathie sind die Dauer der Blutzuckererkrankung und die Höhe der Blutzuckerspiegel.

Prinzipiell werden drei Formen bzw. Stadien der diabetischen Retinopathie unterschieden:

  1. Nichtproliferative diabetische Retinopathie
  2. Proliferative diabetische Retinopathie
  3. Diabetische Maculopathie

Bei der nichtproliferativen Retinopathie kommt es zu Gefäßwandschädigungen in der Netzhaut, wobei noch keine Gefäßneubildungen (Proliferationen) vorkommen. Die geschädigten Blutgefäßwände werden undicht und können kleine Aussackungen (Aneurysmen) bilden, die auch unter dem Mikroskop sichtbar sind. Bedingt durch die Durchlässigkeit der Gefäße kann Blutplasma austreten (Ödembildung), auch können punktförmige oder später flächige Blutungen entstehen. Je schwerer die Veränderungen sind, um so höher ist das Risiko einer proliferativen Retinopathie. Bei der proliferativen Retinopathie kommt es zur krankhaften Neubildung von Blutgefäßen in der Netzhaut und im Körper. Unterversorgte Netzhautbereiche senden Signalstoffe aus, welche die Aussprossung neuer Blutadern fördern. Das Problem hierbei ist, dass diese Gefäße oft nur schwache Wände haben, leichter platzen und somit erst recht zu Blutungen neigen. Wenn ganze Netze neugebildeter Blutgefäße entstehen, können diese in späteren Stadien auch wieder schrumpfen und die gesamte Netzhaut abheben (Netzhautablösung), was zur Erblindung führen kann. Neu gebildete Gefäße behindern zudem vorhandene Strukturen, sie können zum Beispiel den Strahlengang des Lichtes stören oder den Abfluss des Kammerwassers behindern. Wird der schärfste Punkt des Sehens (Makula) durch die Gefäßneubildungen geschädigt, sprechen Augenärzte von einer diabetischen Makulopathie. Hier können auch geringe Veränderungen zu dramatischen Sehverlusten führen.

Bei der diabetischen Retinopathie werden die kleinen Blutgefäße aufgrund anhaltend erhöhter Blutzuckerspiegel geschädigt, sodass die Netzhaut nicht mehr ausreichend versorgt werden kann. Je länger die Zuckererkrankung besteht und je schlechter die Blutzuckerspiegel sind, um so höher ist das Risiko, an einer diabetischen Retinopathie zu erkranken.

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Wie wird die diabetische Retinopathie diagnostiziert?

Prinzipiell sollten alle Menschen mit einem Diabetes mellitus auch bei subjektiv gutem Sehvermögen regelmäßig augenärztlich untersucht werden. Viele Veränderungen können durch entsprechende Untersuchungen frühzeitig erkannt werden. Zugleich können alle Formen der Retinopathie für Betroffene auch sehr lange Zeit symptomlos bleiben, erst im Spätstadium kommt es dann zu einer plötzlichen Verschlechterung.

Die augenärztliche Untersuchung zur Diagnose der diabetischen Retinopathie umfasst:

  • Spiegelung des Augenhintergrund (Ophthalmoskopie)
  • Fluoreszenzangiographie (Darstellung der Blutgefäße der Netzhaut)
  • OCT, optische Kohärenztomographie (Schnittbilddarstellung der Makula)
  • Retinale Gefäßanalyse (dynamische Gefäßanalyse am Augenhintergrund)

Häufig gestellte Fragen

Vor allem die proliferative Retinopathie kann zu einem langsam-fortschreitenden, aber auch abruptem Verlust der Sehkraft führen. Bei Beteiligung der Makula als Ort des schärfsten Sehen kommt es meist zu einem Verlust des Lesevermögens auf dem betroffenen Auge, und bei beidseitigem Verlauf zu großen Schwierigkeiten sich im Alltag zurecht zu finden. Gründe für den Sehverlust sind Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme), Fettablagerungen (Lipidexsudate), Blutungen, fehlerhafte Gefäßneubildungen (Proliferationen) und Netzhautablösungen.

Die diabetische Retinopathie kann zwar nicht geheilt, aber frühzeitig behandelt werden, um frühestmöglich einen Stillstand der Erkrankung zu erreichen. Prinzipiell gilt, dass die Basis der Behandlung die bestmögliche Einstellung des Diabetes mellitus als Grunderkrankung sein muss. Neben der Behandlung des Diabetes sollten zudem alle weiteren Gefäßrisikofaktoren minimiert werden. Hierzu gehört in erster Linie Rauchen, erhöhter Blutdruck und übermäßiger Alkoholkonsum.

Des weiteren gibt es spezifische Behandlungen der diabetischen Retinopathie, die durch Augenärzte durchgeführt werden müssen:

  1. Laserbehandlung (panretinale Laserkoagulation). Hier wird die Netzhaut mit mehreren Tausend Laserimpulsen beschossen und vernarbt. Die vernarbten Areale benötigen nun weniger Sauerstoff, sodass sich die Versorgungssituation der Makula verbessert. Die Makula selbst wird bei der Laserbehandlung ausgespart. Gelaserte Areale verlieren in der Regel auch nicht die Sehfähigkeit, da der Laser nur die oberflächlichen Anteile der Netzhaut vernarbt, nicht jedoch die tiefer gelegenen Photorezeptoren. Müssen großflächige und intensive Laserbehandlungen durchgeführt werden, kann die Sehfähigkeit jedoch in Mitleidenschaft gezogen werden (Einschränkung des Gesichtsfeldes, reduziertes Farbsehen, schlechteres Sehen in der Dunkelheit).
  2. Injektionsbehandlung mit Kortikoiden: hier wird Cortison mit einer sehr dünnen Kanüle in den Glaskörper gespritzt, um die Gefäßneubildungen gerade bei der diabetischen Makulopathie zu reduzieren. Es handelt sich jedoch noch nicht um ein Standardverfahren. Die Behandlung muss in der Regel wiederholt werden.
  3. Injektionsbehandlung mit Anti-Angiogenesepräparaten: auch diese Stoffe blockieren das Gefäßwachstum im Auge, insbesondere im Bereich der Makula. Auch diese Injektionen müssen mehrfach erfolgen.
  4. Bei schwerem Verlauf und wiederholten starken Blutungen und/oder Netzhautablösungen kann es erforderlich sein, den Glaskörper zu entfernen, um die Netzhaut dann mittels Lasertechnik wieder am Untergrund zu befestigen. Der Glaskörper wird dann durch ein Öl oder Gas ersetzt.

Die wichtigste Behandlung bei der diabetischen Retinopathie bleibt jedoch die Vorsorge und optimale Blutzuckereinstellung.

Prinzipiell sollten bei jeder Diabeteserkrankung regelmäßig augenärztliche Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

Wenn eine Laserbehandlung oder andere invasive Therapieformen erforderlich sind, sollte darauf geachtet werden, dass der Arzt eine entsprechende moderne technische Ausrüstung besitzt und den avisierten Eingriff routinemäßig durchführt. Die Anzahl der durchgeführten Behandlungen und ein entsprechendes Qualitätsmanagement sind die wesentlichsten Merkmale für einen erfolgreichen Eingriff. Eine Liste der Ärzte, welche die diabetische Retinopathie invasiv behandeln und entsprechende Bewertungen durch Patienten finden Sie hier.

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