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Wie finde ich die richtige Klinik?

Eine Erkrankung kommt immer ungelegen. Neben den Symptomen der Erkrankung kann es zu Ungewissheit und Angst kommen, wie mit der Erkrankung umgegangen werden soll und welche Ärzte für die Diagnostik und Therapie in Frage kommen. Die Wahl eines Arztes oder auch einer Klinik ist schon für gesunde Menschen oft nicht einfach. Wenn plötzlich eine Krankheit im Raum steht und vielleicht auch rasche Entscheidungen für eine Behandlung getroffen werden müssen, ist die Wahl noch schwieriger. Dieser Ratgeber soll aufzeigen, auf was Sie bei der Wahl von Kliniken oder Ärzten achten sollten.

Welche Kliniktypen gibt es und was zeichnet sie aus?

Es gibt viele Bezeichnungen von Krankenhäusern und Kliniktypen, die sich zum Teil inhaltlich überschneiden. Hier werden die wichtigsten vorgestellt:

Akutkliniken

Bei akutem Krankheitseintritt wie einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder nach einem Verkehrsunfall, entscheidet meist nicht der Patient selbst, sondern der Hausarzt, Notarzt oder es wird ggf. einfach die nächstgelegene Klinik angefahren. Hierbei handelt es sich um Notfälle, das Entscheidungsspektrum des Patienten ist meist gering. Der Trend geht zu weniger und dafür größeren Krankenhäusern, hier spielen die Krankenhäuser der Maximalversorgung eine tragende Rolle – hier sind alle Disziplinen unter einem Dach versammelt, und der Patient kann vollumfassend betreut werden. Nachteilig ist, dass kleinere Kliniken schließen (müssen) und sich gerade in ländlichen Gebieten die Anfahrt zum Krankenhaus verlängert. Auch beklagen viele Patienten die Anonymität großer Krankenhäuser. Der Vorteil von großen Akutkliniken ist der hohe Spezialisierungsgrad der Ärzte und Pflegenden in großen Kliniken und die hohen Fallzahlen für komplexe Krankheitsbilder, sodass Erfahrung auch mit seltenen und schwierigen Erkrankungen gesammelt werden kann.
Akutkliniken können jedoch auch elektiv aufgesucht werden. Elektiv bedeutet, dass eine Erkrankung vorliegt sodass eine Behandlung erforderlich ist, Ort und Methode der Behandlung jedoch geprüft und ausgewählt werden können.

Tageskliniken

Das wesentliche Merkmal einer Tagesklinik ist die fehlende Übernachtungsmöglichkeit für Patienten. Die Klinik empfängt morgens die Patienten, bietet (auch umfangreiche) Diagnostik und Therapie, auch Operationen an, entlässt die Patienten jedoch am Abend wieder. Je nach Art der Behandlung erhält der Patient auch einen Raum, um sich zwischen den Behandlungen zurückzuziehen oder kann auch in der Tagesklinik essen. Im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik haben Tageskliniken den Vorteil, dass der Patient nach Abschluss der Behandlung wieder in seine gewohnte Umgebung zurückkehren kann und somit Hospitalisierungseffekte vermieden werden.

Nachtkliniken

Selten, aber es gibt sie wirklich: die Nachtkliniken. Bei Erkrankungen, die eine Behandlung in den Abendstunden oder in der Nacht erfordern, kommt das Konzept der Nachtklinik zum Tragen. Beispielsweise psychische Störungen, die vor allem abends und nachts auftreten gehören zu möglichen Behandlungsfeldern. Nachtkliniken ermöglichen es dem Patienten, regulär am Alltagsleben und auch Berufsleben teilzunehmen und nachts den Schutz einer stationären Behandlung zu nutzen.

Rehakliniken

Rehabilitationskliniken (kurz Rehakliniken) übernehmen einen wesentlichen Teil der Rehabilitation: hier wird versucht, eine drohende krankheitsbedingte Erwerbsfähigkeit mit medizinischen Maßnahmen und die Erwerbsminderungsrente abzuwenden oder den Eintritt der Pflegebedürftigkeit zu verzögern. Im Gegensatz zu klassischen Krankenhäusern werden die Kosten dieser Behandlung nicht von den Krankenkassen, sondern von den Rentenversicherungsträgern übernommen. Rehabehandlungen sind stets elektiv, das heißt planbar und mit dem Erfordernis einer Kostenzusage vor Beginn der Behandlung verbunden. Manche Rehabilitationsmaßnahmen setzen zudem gewisse Anforderungen voraus (zum Beispiel einen erfolgreich absolvierten Entzug bei einer Alkoholerkrankung), bevor überhaupt eine Aufnahme erfolgen kann.

Institutsambulanzen

Gerade große Fachabteilungen bieten ambulante Behandlungen mit einem besonderen Schwerpunkt an. Klassische Beispiele sind die Kopfschmerzambulanz, die Epilepsiesprechstunde und die psychiatrische Institutsambulanz. U.a. Institutsambulanzen finden vor allem dann Einsatz, wenn der medizinische Sachverhalt komplex wird, ambulante Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder der Patient im klassischen ambulanten System nicht ausreichend versorgt werden kann.

Ambulante Behandlung durch niedergelassene Ärzte

Die ambulante Versorgung stellt die Hauptsäule der medizinischen Versorgung in Deutschland dar. Sie wird gewährleistet durch Hausärzte bzw. Fachärzte für Allgemeinmedizin und niedergelassene Fachärzte praktisch aller medizinischer Gruppen.

Weitere Begrifflichkeiten für die medizinische Versorgung in Deutschland sind:

Universitätskliniken

Universitätskliniken sind praktisch ausnahmslos Kliniken der Maximalversorgung und haben ein sehr breites oder allumfassendes Versorgungsspektrum. Universitätskrankenhäuser haben darüber hinaus jedoch auch einen Forschungs- und Lehrauftrag und bilden Medizinstudenten, Ärzte und andere therapeutische Berufsgruppen aus.

Fachkliniken

Der Begriff Fachklinik bezieht sich in der Regel auf kleinere und dafür auf bestimmte Fachgebiete spezialisierte Kliniken wie die Diabetologie oder Augenheilkunde.

Belegkrankenhäuser

In Belegkrankenhäusern erfolgt die Behandlung nicht durch angestellte Ärzte, sondern durch niedergelassene Vertragsärzte, die zum Beispiel für die Operation in die Klinik kommen. Das Belegkrankenhaus stellt die Räumlichkeiten, die Verpflegung und das Pflegepersonal zur Verfügung und sorgt im Bedarfsfall für eine ärztliche Grundversorgung.

Praxisklinik

Praxiskliniken sind kleine medizinische Unternehmen, die von niedergelassenen Ärzten geführt werden. Das therapeutische Angebot geht jedoch über das einer Arztpraxis hinaus, so werden zum Beispiel Operationen angeboten. Manche Praxiskliniken bieten auch die Möglichkeit einer Übernachtung nach einem Eingriff an.

MVZ

In einem medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) arbeiten mehrere ambulant tätige Ärzte kooperativ unter einem Dach zusammen. Die Leitung eines MVZ muss in der Hand eines Arztes liegen, der in dem MVZ selbst tätig ist. MVZ können sowohl fachübergreifend als auch arztgruppengleich ausgerichtet sein.

Auswahl der Klinik nach Versicherungsstatus

Im medizinischen Notfall wird in Deutschland nicht auf die Art des Versicherungsstatus geachtet, Notärzte, Rettungssanitäter und Notaufnahmen behandeln Menschen nach medizinischer Dringlichkeit und nicht nach ihrer Krankenkasse.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und den privaten Krankenversicherern liegen bei:

  • Der Wahl der Ärzte für elektive, also planbare Eingriffe
  • Komfortmerkmale im Krankenhaus
  • die Wahl einer Privatklinik mit einem anderen Leistungsspektrum

Diese Wahlleistungen müssen nicht unbedingt heißen, dass die Behandlung „besser“ ist, allerdings hat der Patient die Wahl (sich zum Beispiel vom Oberarzt oder Chefarzt operieren zu lassen).

Bei Privatkliniken ist es komplex: Die Trägerschaft der Klinik ist nicht entscheidend, wichtig ist, ob die Privatklinik berechtigt ist, mit gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich oder nach voriger Prüfung abzurechnen. Gegebenenfalls muss die Kostenübernahme vor dem Behandlungsbeginn geprüft werden.

Private Zusatzversicherung in Privatkliniken

Viele Menschen leisten sich den Luxus einer privaten Zusatzversicherung, um im Krankheitsfall eine freie Arztwahl zu haben und Komfortmerkmale nutzen zu können. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, eine private Zusatzversicherung bedeutet in aller Regel nicht, dass uneingeschränkt die Leistungen von Privatkliniken erstattet werden. In jedem Fall ist die Kostenübernahme vor der Behandlung einzuholen.

Nach welchen Kriterien suche ich eine Klinik aus?

Empfehlungen von Ärzten

Eine Möglichkeit ist, auf die Erfahrungswerte von niedergelassenen Ärzten zurückzugreifen. Vorteil hierbei ist, dass die niedergelassenen Ärzte die lokalen Versorgungsstrukturen am besten kennen und auch die Bedürfnisse des Patienten am besten einschätzen können. Nachteil kann sein, dass sich die Empfehlungen eventuell nicht nur an medizinischen Kriterien orientieren (sondern zum Beispiel an bekannten ärztlichen Kollegen oder Routinen). Die „Vergütung“ von Einweisungen („Kopfgeld“) an niedergelassene Ärzte ist in Deutschland übrigens verboten und kann strafrechtlich und standesrechtlich geahndet werden.

Empfehlungen durch Freunde und Bekannte

Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt… So auch bei Kliniken. Problematisch hierbei ist das Problem der sehr kleinen Stichprobe, einzelne Erfahrungen sagen oft wenig über die reale medizinische Qualität aus.

Empfehlungen durch die Krankenkassen

Versicherer führen oft Listen mit dem Leistungsprofil und Kennzahlen der Kliniken und können bei Anfrage auch helfen, Kliniken für geplante Behandlungen auszuwählen. Hierbei werden jedoch meist „nur“ Zahlen betrachtet, also Anzahl der Eingriffe, Komplikationsraten, Größe der Klinik und natürlich auch die Kostenstruktur. Eventuell fehlen jedoch andere Aspekte.

Klinikbewertungen im Internet

Wie bei allen Bewertungen im Internet müssen diese mit einer gewissen Sorgfalt und Distanz betrachtet werden. Eine einzelne negative oder auch sehr positive Bewertung ist wenig aussagekräftig, in der Summe ergibt sich jedoch oftmals ein Eindruck. Wichtig beim Lesen von Kommentaren ist auch, dass man sich zunächst bewußt macht, was einem selbst wichtig ist. Wer für eine Operationen zwei Tage in eine Klinik geht, sollte zum Beispiel weniger Wert auf das exzellente Essen und die großzügigen Räume legen. Fake-Bewertungen (sowohl positive wie auch negative) werden von seriösen Bewertungsportalen als solche erkannt und entfernt.

Weitere relevante Informationen zur Klinikauswahl

Eine Möglichkeit zur Einschätzung von Kliniken ist die Einsicht in die Qualitätsberichte der Klinik, die alle Kliniken der Regelversorgung anbieten müssen, und welche auch von den meisten Privatkliniken veröffentlich werden. Relevante Parameter sind hier zum Beispiel die Behandlungszahlen. Gerade bei komplizierten oder auch selteneren chirurgischen Eingriffen ist die Anzahl der Behandlungen pro Jahr eine wichtige Kennzahl, um den Erfahrungsgrad der Operateure abzuschätzen. Bei anderen Therapieformen wie zum Beispiel der Einzelpsychotherapie ist die Anzahl der Behandlung von deutlich geringerer Bedeutung, hier geht es mehr um Vertraulichkeit und therapeutische Bindung. In den Qualitätsberichten können auch Komplikationszahlen oder Infektionsraten ausgewiesen werden. Aber auch hier gilt es vorsichtig zu sein: große Kliniken behandeln oft komplexere Erkrankungsbilder und schwerkranke Menschen, bei deren Behandlung es naturgemäß auch mehr Komplikationen geben kann. Ein direkter Vergleich mit einer Klinik, die vor allem junge Sportler operiert, ist nicht sinnvoll.

Weitere Merkmale, die bei der Kliniksuche von Bedeutung sein können, sind individuelle Wünsche oder Bedürfnisse. Wenn besondere Therapieformen oder Operationstechniken gewünscht werden, sollte dies in die Kliniksuche einbezogen werden.

Tipps für die Kliniksuche

  • Verschiedene Quellen konsultieren, um ein differenziertes Bild zu erhalten (ambulanter Arzt, Facharzt, Bekanntenkreis, Website der Klinik, seriöse Bewertungen)
  • Priorisierung der eigenen Bedürfnisse: was ist mir wirklich wichtig und in welcher Reihenfolge?
  • Vergleich des Leistungsprofils der Kliniken
  • Besichtigung und Vorgespräch
  • Rücksprache mit dem Versicherer zur Frage der Kostenerstattung

Selbsttest - Long-COVID

Covid-19 und seine Spätfolgen - Test und Informationen zum "Long-COVID-Syndrom". Ich hatte Covid bin ich erkrankt? Hatte meine Erkrankung Einfluss auf meine Gesundheit?
Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass ca. 40% der Patienten, die eine Behandlung in der Klinik benötigten, noch längerfristig unter Symptomen leiden, die Mediziner als „Long-COVID-Syndrom“, „Post-COVD-Syndrom“ oder auch „chronisches COVID 19-Syndrom“ (CCS) bezeichnen. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass ca. 40% der Patienten, die eine Behandlung in der Klinik benötigten, noch längerfristig unter Symptomen leiden, die Mediziner als „Long-COVID-Syndrom“, „Post-COVD-Syndrom“ oder auch „chronisches COVID 19-Syndrom“ (CCS) bezeichnen.

Covid-19 und seine Spätfolgen - Test und Informationen zum "Long-COVID-Syndrom"