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In den Venen unseres Körpers fließt das Blut langsam und mit geringerem Druck zum Herzen zurück. Um den Blutfluss in Richtung Herz zu erleichtern, gibt es in den größeren Gefäßen Venenklappen, die den Rückfluss verhindern. Wenn die Klappen nicht mehr richtig arbeiten oder schließen und der Rücktransport des Blutes nicht mehr gewährleistet werden kann, staut sich das Blut und Krampfadern entstehen. Krampfadern sind somit oberflächliche oder tiefer liegende größere Venen, deren Funktion gestört ist.

Wie entstehen Krampfadern?

Krampfadern entstehen durch den Rückstau venösen Blutes, vor allem bei defekten oder insuffizienten Venenklappen. Die Entstehung von Krampfadern wird begünstigt durch:

  • angeborene Bindegewebsschwäche
  • zunehmendes Alter
  • Bewegungsmangel
  • Adipositas (Übergewicht)
  • Schwangerschaft
  • weibliche Geschlechtshormone

Welche Techniken der Krampfaderbehandlung gibt es?

1. Krampfader-Stripping (auch Krampfader-Ziehen):

dies ist die klassische Krampfader-Operation, die vor allem bei den großen Stammvenen angewandt wird. Bei dieser Methode wird die Krampfader mit einer Sonde, die in die gestaute Vene einführt und wieder zurückgezogen wird. Die Sonde besitzt einen Metallkopf, der die Vene vom umliegenden Gewebe ablöst, vor sich herschiebt und wie eine Ziehharmonika auffädelt. Die gesamte Vene wird dann über einen kleinen Hautschnitt in der Leistenregion komplett entfernt.
Das Krampfaderstripping bleibt bis heute die am häufigsten angewendete Methode zur Krampfaderbehandlung. Allerdings gibt es verschiedene Abwandlungen und eine Verbesserung der Strippingtechnik.
Bei dem heute häufiger angewendeten stadiengerechten Stripping werden nur die Abschnitte der Stammvene gezogen, die wirklich erweitert sind, gesunde Teile bleiben stehen.
Beim invaginierenden Stripping wird die Krampfader in sich aufgestülpt. Dies hat gegenüber der klassischen Strippingmethode den Vorteil, dass die entstandene Wunde im Inneren des Beins nur so groß ist, wie zuvor die Vene war. Auch kann der Hautschnitt zur Entnahme der Wunde kleiner gehalten werden.

2. Mini-Phlebektomie

Die Mini-Phlebektomie eignet sich vor allem bei Seitenast-Varizen, dies sind die stark geschlängelten Seitenäste der Stammvenen. Auch hier erfolgt der Zugang über kleine Hautschnitte zu den zuvor auf der Haut markierten Krampfadern. Das Gefäß wird dann mit einem speziellen Instrument, was einer Häkelnadel ähnlichsieht, aus dem Körper herausgezogen und entfernt. Hiermit können jedoch nur kleinere Krampfadern behoben werden.

3. Endoluminale Stammvenenbehandlung (Endovenöse thermische Ablation bei Varikose)

Bei der endoluminalen Stammvenenbehandlung wird die Vene wird von innen („endoluminal“) ultraschallkontrolliert mit Laserlicht oder Radiowellen erwärmt und verschlossen. Die Sonde wird hierzu über einen kleinen Hautschnitt unter Ultraschallkontrolle durch das Blutgefäß und bis zur Einmündung in die nächste tiefe Vene vorgeschoben. Unter örtlicher Betäubung durch ein eingespritztes Anästhetikum wird die Sonde langsam zurückgezogen, und verödet hierbei die Gefäßabschnitte. Die verödeten und nicht mehr funktionellen Venen werden vom Körper in den folgenden Wochen abgebaut.

4. Schaumverödung (Sklerosierung)

Bei der Schaumverödung wird über einen kleinen Hautschnitt ein flüssiges Verödungsmittel in die Vene eingeführt. Es ist im Ultraschall gut sichtbar und kann deshalb präzise kontrolliert in den erkrankten Venenabschnitten platziert werden. Das Verödungsmittel bewirkt eine Entzündung der Gefäßwand, worauf es zur Verklebung und zum Verschluss der Vene kommt. Der Körper löst dann langsam die nicht mehr funktionellen Blutgefäße auf.

5. CHIVA-Methode

Der Begriff CHIVA ist auf eine Abkürzung auf französisch zurückzuführen und bedeutet soviel wie ambulante, venenerhaltende und den Blutfluß korrigierende Krampfaderbehandlung. Der CHIVA-Behandlung zugrunde liegt die Beobachtung, dass sich Krampfadern bei Entlastung zurückbilden können. Mit Hilfe eines Skalpells werden sehr kleine Hautschnitte gesetzt, um kleine Krampfadern zu entfernen. Hierdurch werden Unterbindungen gesetzt, die den Blutstrom normalisieren und zur Rückbildung von Krampfadern führen.

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Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Techniken?

Klassisches Venenstripping wird in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt, durch den Umfang des Eingriffes sind Schwellungen und Blutungen nach der Entfernung der Krampfadern möglich. Die Verletzung von Nervenbahnen ist selten, aber möglich. Neuere Verfahren wie die Mini-Phlebektomie, die endoluminale Stammvenenbehandlung, die Schaumverödung oder die CHIVA-Methode sind nebenwirkungsärmer, können aber bei ausgeprägtem Befund unzureichend sein.

Risiken der Krampfaderbehandlung

Prinzipiell sind Venen Strippings relativ risikoarme Eingriffe. Bei einer Vollnarkose besteht ein allgemeines Narkoserisiko, dies wird durch Eingriffe im Dämmerschlaf deutlich reduziert. Nach dem Eingriff kann es im Bereich der Hautschnitte bzw. Einstichstellen zu leichten Schmerzen kommen, die mit konventionellen Schmerzmitteln gut behandelbar sind. Weitere mögliche Risiken und Nebenwirkungen sind:

  • Lokale Entzündungen
  • Nachblutungen
  • Verletzungen von Blut- oder Lymphgefäßen und Nachblutungen
  • Verletzungen von Nerven und Sensibilitätsstörungen
  • unbefriedigendes ästhetisches Ergebnis
  • Narbenbildung

Nicht-operative Eingriffe wie die Verödung oder endovaskuläre Verfahren haben ein noch geringeres Nebenwirkungsprofil, haben jedoch auch höhere Rezidivraten.

Was muss man nach einer Krampfaderbehandlung beachten?

Im Anschluss an den Eingriff und nach Abklingen der Narkose darf man direkt aufstehen und umherlaufen. Die Muskelpumpe unterstützt den Rückfluss des Bluts und fördert den Heilungsprozess. Spezielle Kompressionsstrümpfe sollten individuell angepasst und für ca. 4-6 Wochen getragen werden.
In den ersten Tagen nach der Krampfaderstripping kann es noch zu Schwellungen, Spannungsgefühl und auch leichten Schmerzen im Wundbereich kommen. Wenn nicht resorbierbare Fäden verwendet werden, erfolgt der Fadenzug nach ca. 10-14 Tagen. Leichte sportliche Aktivitäten sind nach 1-2 Wochen, reguläre sportliche Aktivitäten nach 4 Wochen möglich.

Wie finde ich den richtigen Arzt für eine Krampfaderbehandlung?

Für Krampfaderbehandlungen sollte der Arzt eine Facharztausbildung für ästhetische und plastische Chirurgie, Dermatologie, Gefäßchirurgie oder eine Weiterbildung für Phlebologie (Behandlung von Venenerkrankungen) vorweisen können. Neben der formalen Qualifikation sollte der Arzt auch regelmäßig Krampfaderbehandlungen in der entsprechenden Technik durchführen. Einen Überblick über Kliniken, die Krampfaderbehandlungen durchführen und Bewertungen von Patienten finden Sie hier.

Die Kosten einer Krampfaderbehandlung variieren je nach Technik und Umfang stark. Sie beginnen bei ca. 200 Euro für einfache Verödungen und enden bei mehrere Tausend Euro, wenn die Krampfadern operativ und in Vollnarkose entfernt werden. Operative Stripping-Behandlungen kosten ca. 1.500 bis 2.500 Euro, eine Lasertherapie ca. 1.000 bis 1.500 Euro. Verödungen sind mit ca. 200-300 Euro pro Sitzung deutlich günstiger, allerdings müssen die Sitzungen häufig wiederholt werden.

Das hängt von der Technik ab. Bei operativen Krampfaderentfernungen wie Stripping werden die erkrankten Gefäße entfernt und kommen nicht wieder. Bei anderen Techniken wie Verödung und Sklerosierung sind Rezidive möglich, sodass die Behandlung wiederholt werden muss.

Prinzipiell ist regelmäßiges und intensives Training der Beine wichtig. Dies regt die Blutzirkulation an und verhindert so den Stau von Blut in den Venen. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen fördert den Blutrückfluss zum Herzen. Langes Stehen oder Sitzen hingegen begünstigt die Entstehung von Krampfadern.

Da das Blut in Krampfadern unzureichend zirkuliert und gestaut ist, können Thrombosen, Embolien, Venenentzündungen und Geschwüre entstehen.

Ein Venenstripping dauert je nach Umfang der zu entfernenden Venen ca. 1-2 Stunden und erfolgt in der Regel ambulant. Nur bei erheblichen Begleiterkrankungen ist eine stationäre Aufnahme erforderlich.

In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann noch ein Spannungsgefühl in den Beinen vorliegen und die Beine leicht geschwollen sein. Die Schmerzen können mit handelsüblichen Analgetika in der Regel gut kontrolliert werden. Die Gesellschaftsfähigkeit und die Arbeitsfähigkeit sind jedoch meist schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder vorhanden, bei körperlich anspruchsvolleren Arbeiten nach ca. 7-14 Tagen.

Die Kosten einer operativen Entfernung von Krampfadern wird in der Regel sowohl den gesetzlichen wie auch den privaten Krankenversicherern erstattet. Bei alternativen Therapiemethoden wie der Verödung, Laser- oder der Radiowellentherapie verhalten sich Versicherer sehr unterschiedlich. In jedem Fall sollte die Kostenübernahme vor dem Eingriff geklärt werden.