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Welche Folgen hat die Ukrainekrise auf die Psyche?

Innerhalb kurzer Zeit hat der Krieg in der Ukraine zu einer radikalen Veränderung im Leben vieler Menschen geführt. Schon jetzt gibt es tausende Tote, Verletzte, zertrümmerte Gebäude und vernichtete Existenzen. Was gestern noch galt, ist heute Vergessen. Sicherheiten wurden genommen, Leben zerstört.
Die menschliche Seele ist insbesondere anfällig für sogenannte „man made Traumata“, also Belastungen, die durch menschliche Willkür und Gewalt ausgelöst werden. Hierzu gehören insbesondere gewalttägige Konflikte wie der Krieg in der Ukraine.

Was macht eine Belastung zu einem Trauma?

Als Trauma werden in der Psychologie belastende Ereignisse oder Situationen mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß bezeichnet, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würden. Gerade in Kriegszeiten kommt es zu körperlicher und psychischer Gewalt, existenzieller Angst sowie schweren Verlust- und Bedrohungserfahrungen. Dies kann tiefe Wunden in der Seele hinterlassen, die einen Menschen ein Leben lang beeinträchtigen.

 

Mit welchen traumabedingten Symptomen ist bei Kriegsflüchtlingen zu rechnen?

Die Anzahl möglicher psychischer Symptome als Folge von Traumata in Kriegssituationen ist groß. Klassischerweise bestehen bei Kriegsflüchtlingen Symptome der Übererregung, da ihre Psyche durch die Lebensbedrohung in eine anhaltende Alarmbereitschaft versetzt worden ist. Dieser Mechanismus dient zunächst zum Überleben, endet aber nicht unbedingt wenn man in Sicherheit ist. Die erhöhte Wachsamkeit, auch Hypervigilanz genannt, besteht fort: Betroffene scannen ihre immerfort nach möglichen Gefahren. Diese körperliche und psychische Anspannung und Übererregung führen dazu, dass die Kriegsflüchtlinge weder entspannen noch normal schlafen können.

Möglich sind auch traumaspezifische Symptome wie Albträume und Flashbacks. Flashbacks sind fragmenthafte Erinnerungen aus dem Kriegsgeschehen, die sich den Betroffenen aufdrängen und immer wieder in das Erlebte zurückversetzen. In diesem Moment fühlt sich die Erinnerung dann ganz real an (über die Bilder hinaus auch mit Geräuschen, Gerüchen, Schmerzen und dem Gefühl der Gefahrensituation).

Menschen können sind nach schweren Traumata oft nicht mehr richtig konzentrieren, sind reizbar und abgelenkt, was die Kontaktaufnahme und Kommunikation erhebliche erschweren kann.

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Symptome bei Kriegstraumata

  • Übererregbarkeit (Hypervigilanz)
  • Reizbarkeit und Nervosität
  • Schreckhaftigkeit
  • Schlafstörungen und Albträume
  • Apathie
  • Depression
  • Wiederhallerinnerungen
  • Misstrauen und Rückzug
  • Vermeidungsverhalten
  • Katastrophisierende (ausschließlich negative) und nihilistische (die Sinnlosigkeit betreffende) Gedanken
  • Verlust von Interessen
  • Antriebslosigkeit
  • Gefühle von Schuld („survival guilt“)
  • Gefühle von Wertlosigkeit

Wie lange halten traumabedingte Symptome an?

Dies ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und hängt nicht nur von der Schwere des Traumas selbst, sondern auch von der Resilienz des Individuums ab. Prinzipiell steigt das Risiko einer posttraumatischen Belastungsstörung, also einer länger anhaltenden psychischen Störung mit der Schwere und Dauer des Traumas. Wer also Opfer von Bombenangriffen wurde, in Lebensgefahr war und auch seine Nahestehenden in ihrem Leben bedroht sah, hat ein hohes Risiko schwerwiegende psychische Folgen zu erleiden. Besonders gefährdet sind hierbei Menschen, die in ihrem Leben bereits zuvor traumatische Erlebnisse erleiden mussten. Traumata zu Kriegszeiten zeichnen sich zudem dadurch aus, dass die erfahrene Zerstörung und Gewalt dem eigenen Gerechtigkeits- und Sicherheitsempfinden gänzlich widerspricht. Dies erhöht das Risiko einer Traumafolgestörung erheblich. Auch eine Naturkatastrophe wie eine Überschwemmung oder ein Erdbeben kann desaströse Folgen für das Leben eines Menschen haben. Dies ist jedoch für die Psyche einfacher zu verarbeiten als die Gewalt, die durch andere Menschen verursacht wurde.

Wie kann man traumatisierten Menschen helfen?

Gerade in Krisenzeiten treten die Grundbedürfnisse des Menschen ganz in den Vordergrund. Dies sind zunächst eine sichere und warme Unterkunft für sich und die Angehörigen, Essen und Trinken und die Möglichkeit des Rückzugs. Im weiteren ist der Zugang zu Informationen wichtig und eine geregelte und nachvollziehbare Unterstützung in Auffangzentren. Hierbei müssen die kognitiven Möglichkeiten der hilfesuchenden Menschen in der Krisensituation berücksichtigt werden. Die Informationen sollten deshalb einfach und klar formuliert werden.

Natürlich haben Menschen auf der Flucht das Bedürfnis sich weiterhin über die Lage in der Ukraine zu informieren, zeitgleich sollte darauf geachtet werden, dass diese Informationen nicht in einer Dauerbeschallung durch negative Nachrichten endet.

Geflüchtete sollten unterstützt werden, ihren Alltag zu strukturieren, sich bewegen zu können, aber auch aktiv an den Maßnahmen zu partizipieren. Die Teilnahme an Aktionen gibt ihnen das Gefühl wieder zurück, dass sie selbst etwas aktiv unternehmen können, und nicht bloß der Situation hilflos ausgeliefert sind. Ruhe und Rückzug sind zunächst gut, im Verlauf sollte jedoch eine sukzessive Rückführung in den Alltag mit ganz praktischen Tätigkeiten (Kinderbetreuung, Essenmachen, Aufräumen, anderen helfen, arbeiten) erfolgen.

Was kann man akut machen, um traumatisierten Flüchtlingen zu helfen?

  • Schutzraum, Essen und Trinken anbieten
  • Ansprechpartner klar und verlässlich benennen
  • Informationen geben, auf Dosierung achten (keine Dauerbeschallung)
  • Unterstützung bei bürokratischen Angelegenheiten
  • Alltag strukturieren und Routinen schaffen
  • Partizipation am Alltag ermöglichen
  • Zuhören, ohne zu viele Tipps zu geben
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Selbsttest - Long-COVID

Covid-19 und seine Spätfolgen - Test und Informationen zum "Long-COVID-Syndrom". Ich hatte Covid bin ich erkrankt? Hatte meine Erkrankung Einfluss auf meine Gesundheit?
Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass ca. 40% der Patienten, die eine Behandlung in der Klinik benötigten, noch längerfristig unter Symptomen leiden, die Mediziner als „Long-COVID-Syndrom“, „Post-COVD-Syndrom“ oder auch „chronisches COVID 19-Syndrom“ (CCS) bezeichnen. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass ca. 40% der Patienten, die eine Behandlung in der Klinik benötigten, noch längerfristig unter Symptomen leiden, die Mediziner als „Long-COVID-Syndrom“, „Post-COVD-Syndrom“ oder auch „chronisches COVID 19-Syndrom“ (CCS) bezeichnen.

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