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Ursachen, Folgen & Behandlung von Adipositas / Fettleibigkeit

Adipositas

Was ist Adipositas?

Adipositas bezeichnet ein starkes Übergewicht und ist von der Medizin als ernstzunehmende Erkrankung anerkannt. Jede vierte Person ist in Deutschland von Adipositas betroffen. Laut Weltgesundheitsorganisation sind Menschen ab einem Body-Mass-Index von 30 von Adipositas betroffen. Zusätzlich wird Adipositas in verschiedene Schweregrade unterteilt. Ab einem BMI von 30 liegt Adipositas Grad 1 vor, Adipositas Grad 2 beginnt ab bei einem BMI von 35. Ab einem BMI von 40 liegt der dritte Adipositas-Grad vor. Grad 3 wird auch Adipositas permagna genannt. Ab einem BMI von 40 werden in Deutschland Adipositas-OPs empfohlen.

Den eigenen BMI kann man ausrechnen, indem man das Körpergewicht in Kg durch die Körpergroße in Meter im Quadrat teilt. Eine Frau, welche 1,70m groß ist und 68kg wiegt, kann ihren BMI wie folgt ausrechnen:

1,70 x 1,70= 2,89

68:2,89=23,52

Durch Adipositas wird die Lebensdauer statistisch verkürzt und es können verschiedene Folgeerkrankungen können auftreten.

Welche Ursachen kann Adipositas haben?

Die aufgelisteten Faktoren können die Wahrscheinlichkeit steigern an Adipositas zu erkranken:

  • Häufiges Vorkommen von Adipositas in der Familie
  • Bewegungsmangel
  • Ungesunde Ernährung (Höherer Kaloriengehalt, balastsoffarme und fettreiche Nahrung, zu viel Essen)
  • Stress
  • Depressionen
  • Schlafmangel
  • Essstörungen
  • Langsamer Stoffwechsel oder Stoffwechsel-Krankheiten
  • Medikamente, welche zu Übergewicht führen können
  • Eine Schwangerschaft

Auch in schwierigen Lebenssituationen wie bei einer Trennung, Jobverlust oder einem Trauerfall kann vermehrtes Essen als Stressausgleich und Frustabbau dienen, und dadurch zu Adipositas führen. Dabei kann Adipositas psychischen Stress weiter verstärken, da viele adipöse Personen mit enormen Vorurteilen zu kämpfen haben und ihnen vorgeworfen wird, das Übergewicht sei Folge von Faulheit und Willensschwäche. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass Adipositas zu etwa 70 Prozent von der Genetik und nur zu 30 Prozent von externen Faktoren abhängt.

Welche Folgen kann Adipositas haben?

Adipositas kann zu vielen körperlichen Problemen führen, die alle Organe betreffen können. Einige Krankheiten wie Diabetes, einige Krebsarten, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen treten bei Menschen mit Adipositas deutlich häufiger auf, als bei normalgewichtigen Generell kann Adipositas alle Lebensbereiche negativ beeinflussen und sogar die Lebensdauer verringern.

Typische Folgen von Adipositas sind:

  • Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Diabetes oder Gicht)
  • Fettstoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Hypertriglyzeridämie oder Hypercholesterinämie)
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (zum Beispiel Vorhofflimmern, Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder ein Schlaganfall)
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (zum Beispiel Arthrose von Kniegelenk oder Hüftgelenk)
  • Erkrankungen innerer Organen (zum Beispiel der Niere, der Leber oder der Gallenblase)
  • Lungenerkrankungen wie Asthma, Atemnot oder Schlaf-Apnoe
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Rückenschmerzen durch Fehlbelastung
  • Hormonelle Störungen (bei Frauen: zum Beispiel polycystisches Ovarsyndrom, Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei Männern: Einschränkung der Fruchtbarkeit)
  • Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, da sich Feuchtigkeit in den Hautfalten bildet
  • Anfeindungen oder Stigmatisierungen im Alltag
  • Verminderung des Selbstwertgefühls
  • Psychische Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen
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Welche Möglichkeiten gibt es, um der Adipositas vorzubeugen?

Die beste Möglichkeit zu Behandlung einer Adipositas ist, bereits in der Phase der Entstehung tätig zu werden. Dabei sind positive Veränderungen jederzeit, also in jedem Stadium möglich! Prinzipiell lohnt es sich immer, etwas gegen Adipositas zu tun, da das Risiko von Folgeerkrankungen im Alter stetig zunimmt. Um Adipositas vorzubeugen, sollte man sich ausgewogen ernähren, weniger und gesunde Fett, viele Ballaststoffen und Vitamine, sowie möglichst wenig Industriezucker zu sich nehmen. Wichtig ist zudem regelmäßige körperliche Bewegung. Wenn das Essverhalten nicht mehr ausreichend kontrolliert werden kann, sollten verhaltenstherapeutische Ansätze befolgt werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, um Adipositas aktiv zu „bekämpfen“?

Der erste Schritt um eine Adipositas zu bekämpfen ist die Umstellung auf eine kalorienärmere Ernährung und einen aktiveren Lebensstil. Ernährungsgewohnheiten sollten in kleinen Schritten verändert werden, da zu rasante Umstellungen nicht nur zu körperlichen Problemen führen können, sondern in der Regel auch zu einem JoJo-Effekt führen. Auch die sportlichen Aktivitäten sollten nur langsam und mit der Zeit gesteigert werden. Menschen mit einer starken Adiopositas sollten auf Sportarten zurückgreifen, welche die Gelenke nicht belasten (zunächst Spazierengehen, Schwimmen). Eine Verhaltenstherapie kann bei der Umstellung von Gewohnheiten, welche den Alltag und das Abnehmen erschweren, helfen. Dabei analysiert man das eigene Verhalten, lernt seine Essgewohnheiten kennen und besser zu kontrollieren und sich selbst zu akzeptieren. Die gesunde Einstellung zum Essen wird gefördert und es werden Strategien erarbeitet, wie man gegen Essattacken vorgehen kann.

Bei ausgeprägter Adipositas kann auch eine Operation durchgeführt werden. Vor der Operation steht eine körperliche und psychologische Untersuchung. Eine ausreichende psychische Stabilität ist erforderlich, da die Operation nicht alle Probleme löst: auch nach der OP sind Veränderungen von Ernährungsstil und Verhalten erforderlich. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine Kostenübernahme der OP bei der Krankenkasse beantragt werden.

Es gibt unterschiedliche operative Techniken, wie die Magenfüllung mechanisch verringert werden kann. Magenband und Magenballon werden heut zu Tage seltener eingesetzt, können jedoch genutzt werden, wenn eine Operation aufgrund sehr großen Übergewichtes nicht mehr durchgeführt werden kann. Ein Magenband schnürt den Magen ein und verhindert ab einem gewissen Füllungsgrad die weitere Nahrungszufuhr.

Ein aufblasbarer Ballon kann in den Magen eingeführt werden und dort verbleiben. Der Ballon verkleinert das Innere des Magens. Beide Eingriffe sind einfach durchzuführen und sind reversibel, können also durch einfache Maßnahmen rückgängig gemacht werden. Beide Eingriffe sind jedoch auch nicht komplikationslos und können auch im Verlauf der Behandlung zu Problemen führen. Gerade bei der Betrachtung der mittel- und langfristigen Erfolge wird deshalb meist eine operative Verkleinerung des Magens angestrebt. Die weltweit häufigste Operation bei Adipositas ist die Schlauchmagen-Operation. Bei der Schlauchmagen-Operation wird das Magenvolumen in etwa auf die Größe einer Banane reduziert. Dadurch ist der Magen bereits nach geringen Nahrungsmengen gefüllt. Die geringe Magenfüllung führt außerdem zu einer Dehnung der Magenwand, welche ein Sättigungsgefühl auslöst. Auch erfolgen hormonelle Veränderungen durch die Magenoperation, was den Verlauf der Adipositas beeinflusst (geringere Produktion des Hungerhormons „Ghrelin“, appetitzügelnde Botenstoffe wie „GLP-1“ und „Peptid YY“ werden freigesetzt).

Die zweit häufigste durchgeführte Magen-Operation ist die Bypass-OP. Bei einer Bypass Operation wird der Magen durch einen chirurgischen Eingriff verkleinert. Zusätzlich wird der obere Dünndarmanteil ausgeschaltet. Durch die veränderte Magenpassage werden die Verdauungssäfte erst später dem Speisebrei zugesetzt, weshalb es zu einer reduzierten Aufnahme von Nährstoffen kommt. Nach der Operation kann der Patient nur noch eine verringerte Menge an Nahrung aufnehmen, was zu einer Gewichtsreduktion führt. Allerdings müssen Nahrungsergänzungsmittel ergänzt werden, da sonst wichtige Nährstoffe fehlen.

Schlauchmagen und Magen-Bypass sind operative Eingriffe, die unter Vollnarkose durchgeführt. Voraussetzung für die Operationen ist, dass der Patient bereits mehrere erfolglose Abnehmversuche, auch unter ärztlicher Aufsicht, unternommen hat. Der Patient sollten im Alter von 18 – 65 Jahre sein. Vor der OP müssen außerdem andere Krankheiten ausgeschlossen werden, welche das Übergewicht auslösen könnten. Im Gegensatz zum Magenband und zur Balloneinlage können Schlauchmagen und Magenbypass nicht ohne weiteres rückgängig gemacht werden.

Welche Punkte sind in der Nachsorge zu beachten?

In den ersten 12 bis 24 Stunden nach einer Magen OP wird der Patient im Krankenhaus betreut, damit mögliche Komplikationen wie etwa Blutungen oder Kreislaufprobleme schnell erkannt und behandelt werden können. Zusätzlich postoperativ zum Beispiel die Position des Magenbandes oder die Klammernähte bei einem Schlauchmagen oder Magenbypass überprüft. Wenn keine Komplikationen auftreten, kann der Patient rasch mobilisiert werden und nach ca. 3-6 Tagen das Krankenhaus verlassen. In den ersten Tagen nach der OP kann der Patient nur flüssige Nahrung, meistens in Form von Suppen zu sich nehmen, nach 10 Tagen wird auf pürierte Kost umgestellt. Bei der Rückkehr zur Alltagsnahrung ist es wichtig, dass parallel eine Beratung von Fachleuten wie Ernährungsberatern, Hausärzten, Oecotrophologen oder Sportmediziner erfolgt, und die  Ernährung gesund und ballasstofreich ist. Eventuell können auch neue Unverträglichkeiten auftreten, die eine Folge der veränderten Magenpassage sind, sodass eine weitere Umstellung der Essgewohnheiten erforderlich ist.

Eine Magenoperation ist leider auch keine Garantie für ein anhaltend geringes Gewicht. Das Essverhalten muss zwingend angepasst werden, die Behandlung ist also nicht mit der Operation abgeschlossen. Wenn ein Schlauchmagen-Operation durchgeführt wurde, müssen ausserdem regelmäßige Bluttest gemacht werden, um einen möglichen Nährstoffmangel zu erkennen und auszugleichen. Da z.B. Vitamin B12 nur aufgenommen werden kann, wenn im Magen ein besonderes Eiweiß gebildet wird, der sogenannte intrinsische Faktor. Die Bildung dieses Eiweißes kann durch eine Magenoperation gestört werden, so dass ein Vitamin B12-Mangel entsteht. Dies muss erkannt und ggf. durch zusätzliche Gabe von Vitamin B12 behandelt werden.

Nach der OP und in einigen Fällen sogar ein Leben lang, müssen Menschen nach einer Magenoperation mit Medikamenten aufpassen, welche die Magenschleimhaut schädigen können. Dies sind zum Beispiel Aspirin, ASS, Cortison und manche Rheumamittel.

Bei erheblicher (durchaus gewünschter) Gewichtsabnahme entsteht oft faltige und hängende überschüssige Haut, welche entfernt oder gestrafft werden sollte. Eine Bauchdeckenstraffung kann zum Beispiel durchgeführt werden um die Bauchlappen am Bauch, Oberschenkel oder Oberarm zu entfernen. Solch ein Eingriff kann zunächst rein ästhetische, aber auch medizinische Gründe haben, da sonst in den Hautfalten wunden Stellen oder Pilzinfektionen entstehen können.

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Pro und Contra für einen chirurgischen Eingriff bei Adipositas

Pro

Contra

Statistiken belegen, dass die meisten Patienten von einem chirurgischen Eingriff zur Gewichtsreduktion auch langfristig profitieren Die Operation stellt einen chirurgischen Eingriff mit Narkoserisiko dar.
Viele Menschen schaffen es nicht, die Adipositas durch Veränderung des Essverhaltens und ihrer Bewegung in den Griff zu bekommen, hier hilft der chirurgische Eingriff. Die Operation bedeutet nicht, dass die alten Essgewohnheiten beibehalten werden können und weiterhin keine Bewegung erforderlich ist.
Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herzerkrankungen, Gelenkbeschwerden und psychische Gesundheit werden positiv beeinflusst. Positive Effekte der Operation können sich im Laufe der Zeit wieder verlieren, wenn keine Umstellungen im Alltag erfolgen.
Nach dem Eingriff fällt es den meisten Menschen leichter, die Essgewohnheiten auf ein normales Maß zu reduzieren. Es kann kurzfristige, aber auch mittel- und langfristige Komplikationen nach der Operation geben.

Wie können psychische Folgen von Adipositas behandelt werden?

Die Folgen von Adipositas sind nicht nur körperlich – Adipositas kann auch die Psyche eines Menschen stark belasten. Durch Mobbing, Diskriminierung, Ausgrenzung und verringerte Teilnahme an sozialen Aktivitäten kann das Selbstwertgefühl der Betroffenen stark geschädigt werden. Betroffene können dann an Depressionen und Angststörungen erkranken. Häufig kommt es zu einem sozialem Rückzug und Nahrungsaufnahme aus Frust, sodass ein Teufelskreis entstehen kann.

Wenn in der Folge einer Adipositas Depression oder Angststörungen entstehen sollte eine entsprechende fachärztliche Behandlung, zum Beispiel durch Psychotherapie erfolgen, weil durch die Erkrankungen – neben dem Verlust an Lebensqualität – auch der Verlauf des Essverhaltens negativ beeinflusst wird.

Häufig gestellte Fragen

Je höher der BMI, umso mehr steigt das Risiko von Folgeerkrankungen, die jedes Organsystem betreffen können. Ein stark erhöhter BMI führt praktisch immer zu negativen Folgen, die zwar nicht unmittelbar, aber mit der Zeit zu gesundheitlichen Problemen führen.

Besonders in den ersten 6 bis 12 Monaten nach einer OP verlieren Patienten sehr viel Gewicht. Bei einer Schlauchmagen OP verlieren die meisten Patienten 50 – 60 % des Übergewichts. Bei einer Magenbypass OP verlieren Patienten sogar 60 – 70 % ihres Übergewichts. Die Ergebnisse sind jedoch stark abhängig von der Veränderung des Alltags- und Ernährungsverhaltens. Nach 2 Jahren sollte sich hingegen ein stabiles Gewicht eingestellt haben.

Auch Kinder können an Adipositas erkranken. Besonders gefährdet für Adipositas sind Kinder, die ständig Süßes essen oder zuckerhaltige Getränke verzehren, sich zu wenig bewegen und viel zu Zeit vor dem PC, dem Handy oder der Spielekonsole verbringen. Auch Übergewicht bei den Eltern, Stress oder fehlende Struktur können zu einer Fettleibigkeit bei Kindern führen. Wie bei Erwachsenen steigt ebenso bei Kindern mit Adipositas die Wahrscheinlichkeit, an Folgeerkrankungen zu erkranken. Eltern von Kindern welche an Adipositas erkrankt sind, sollten auf eine gesunde Ernährung des Kindes achten und es sportlich fördern.

Die meisten Patienten sind 2-4 Wochen nach einer Magen OP wieder arbeitsfähig. Körperliche Erschöpfung und Müdigkeit treten in etwa bis zu 4 Wochen nach einer OP auf.

Nach einer Adipositas-Operation nimmt die Fruchtbarkeit deutlich zu. Ungefähr 18 – 24 Monate nach einer Operation sollte man daher auf sichere Verhütungsmethoden setzen. Dies ist besonders wichtig, da sich der Körper und Nahrungsaufnahme nach der OP verändern und dem Kind bei einer Schwangerschaft Vitamine und Kalorien fehlen können. Nach einer Stabilisierung des Körpergewichtes ist eine gesunde Schwangerschaft hingegen wieder unproblematisch möglich. Kontrollen der Vitamine und Spurenelemente werden jedoch weiterhin empfohlen.

Selbsttest - Long-COVID

Covid-19 und seine Spätfolgen - Test und Informationen zum "Long-COVID-Syndrom". Ich hatte Covid bin ich erkrankt? Hatte meine Erkrankung Einfluss auf meine Gesundheit?
Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass ca. 40% der Patienten, die eine Behandlung in der Klinik benötigten, noch längerfristig unter Symptomen leiden, die Mediziner als „Long-COVID-Syndrom“, „Post-COVD-Syndrom“ oder auch „chronisches COVID 19-Syndrom“ (CCS) bezeichnen. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass ca. 40% der Patienten, die eine Behandlung in der Klinik benötigten, noch längerfristig unter Symptomen leiden, die Mediziner als „Long-COVID-Syndrom“, „Post-COVD-Syndrom“ oder auch „chronisches COVID 19-Syndrom“ (CCS) bezeichnen.

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