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Die Handysucht ist eine Verhaltenssucht, welche Parallelen zu einer stoffgebundenen Sucht aufweist. In Abgrenzung zur normalen Nutzung des Smartphones kommt es bei einer Handysucht zu negativen Konsequenzen in anderen Lebensbereichen und zu Erlebens- und Verhaltensänderungen, wenn das Smartphone nicht verfügbar ist oder nicht genutzt werden kann.

Erkrankung

Die Handysucht gehört zu den stoffungebundenen Abhängigkeiten und bezieht sich auf ein Suchtverhalten gegenüber einem spezifischen Verhaltensmuster, hier der exzessiven Nutzung des Smartphones. Durch die andauernde Beschäftigung mit dem Handy werden Belohnungssysteme im Gehirn aktiviert, sodass der Betroffene trotz negativer Folgen das Ausmaß der Handynutzung nicht mehr ausreichend steuern kann. Viele Apps sind übrigens auch genau so programmiert, dass Belohnungssysteme im Gehirn angestoßen werden. Unter Fachleuten ist unbestritten, dass es eine Vielzahl von (oft sehr jungen) Handynutzern gibt, deren Verhalten einen Krankheitswert hat.

Häufigkeit

Es gibt kaum verlässliche Zahlen über die Handysucht, da viele Menschen einen problematischen Umgang mit ihren Smartphones pflegen, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, oder gar therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Oft ist auch aufgrund der ausufernden beruflichen aber auch privaten Nutzung von Smartphones die Abgrenzung zu einem Verhalten mit Krankheitswert nicht einfach. Im Gegensatz zur Internetspielsucht findet die Handysucht auch keinen Einzug in die internationalen Klassifikationssysteme der Erkrankungen.

Ursachen

Für die Handysucht gibt es keine alleinige Ursache, es spielen immer mehrere biologische, soziale und psychologische Faktoren eine Rolle. Mögliche Ursachen sind: mangelnde soziale Kontakte, soziale Desintegration, soziale und/oder familiäre Konflikte, soziale Ängste, geringes Selbstwertgefühl, subjektive Zugehörigkeit zu sozialen Netzen im Internet, peer group-Verhalten, individuelle Prädisposition gegenüber Suchtverhalten sowie fehlende Verstärkungen alternativer Verhaltensweisen.

Prognose

Bei der Handysucht handelt es sich um eine stoffungebundene Sucht und um ein relativ stabiles Verhalten, welches in die Alltagsroutinen und Kommunikationsmuster meist tief verankert ist. Die Behandlung der Handysucht ist vor allem psychotherapeutischer Art und eher langfristig (Wochen bis Monate) angelegt. Sie erfolgt meist ambulant, stationäre Behandlungen sind nur erforderlich, wenn zusätzlich eine andere Erkrankung wie zum Beispiel eine Depression vorliegt.

Symptome der Handysucht

Menschen, die unter einer Handysucht leiden, weisen häufig Symptome auf, die einer stoffgebundenen Sucht ähneln. So drehen sich die Gedanken nur um die Nutzung des Smartphones und entsprechender Inhalte (oft soziale Medien), ob am Arbeitsplatz oder in der Schule.

Der Drang zur Handynutzung wird immer größer (Craving). Ähnlich wie auch bei stoffgebundenen Süchten entsteht eine Toleranz hinsichtlich der Handynutzung, weshalb immer mehr Zeit mit dem Smartphone verbracht wird

Haben die Betroffenen nicht die Möglichkeit, ihr Handy zu benutzen, so erscheinen psychische und körperliche Entzugssymptome wie Unruhe, Gereiztheit oder Nervosität. Soziale Kontakte werden vernachlässigt und schulische, berufliche und zwischenmenschliche Probleme entstehen. Oft kommt es zu Rationalisierungen, d.h. Erklärungen des handyabhängigen Menschen, warum die andauernde Nutzung sinnvoll oder gar alternativlos ist.

Die Symptome einer Handysucht im Einzelnen sind:

  • Vernachlässigung von Aufgaben
  • Nutzung des Smartphones zur Stimmungsstabilisierung und zum Füllen innerer Leere
  • Abnahme sozialer Kontakte
  • Berufliche oder schulische Schwierigkeiten, Leistungsabfall
  • Kontrollverlust bzgl. Dauer und Zeitpunkt der Handynutzung
  • Depressive Verstimmung bei Nichtnutzung
  • Reizbarkeit bei Entzug
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Therapiemöglichkeiten bei Handysucht

In der Regel sollte eine Handysucht mithilfe einer spezifischen Psychotherapie behandelt werden. In Form von Gesprächstherapie werden mittels verhaltenstherapeutischer Ansätze problematische Erlebens- und Verhaltensmuster analysiert, und neue Verhaltensweisen erarbeitet und erprobt. Des Weiteren wird den Betroffenen dabei geholfen, sich ihren Gedanken und dem Verhalten bewusst zu werden und diese im nächsten Zug in Frage zu stellen. Eine besondere Problematik stellt die Unvermeidbarkeit der Handynutzung in vielen Lebensbereichen dar, sodass oftmals das Behandlungsziel die Eingrenzung der Nutzung ist, und nicht die Aufgabe der Nutzung.

Was kann ich zur Vermeidung einer Handysucht tun?

  • Bildschirmzeiten kontrollieren, um sich der realen Nutzung bewusst zu werden
  • Zeitlimits für Anwendungen
  • Handy abends ausschalten und ausgeschaltet lassen
  • Push-Benachrichtigungen deaktivieren
  • Öffnungszeiten für Email-Eingang einrichten
  • Sperrbildschirm als Tabuzone – keine Nachrichten anzeigen lassen
  • Ausstieg aus Gruppenbenachrichtigungen wie WhatsApp
  • Mailbox aktivieren, Nichterreichbarkeit an andere kommunizieren
  • Wecker statt Smartphonealarm
  • Treffen in echt statt Chats
  • Und für ganz mutige: Handyfreie Tage

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Handysucht!

Häufig gestellte Fragen

Die Handynutzung wird dann problematisch, wenn negative Folgen im Beruf oder privaten Umfeld aus dem Ausmaß der Handynutzung entstehen, beispielsweise wenn anderen Hobbys und Interessen vernachlässigt werden.

In aller Regel psychotherapeutisch, wobei verhaltenstherapeutische Maßnahme nach derzeitigem Kenntnisstand die beste Wirksamkeit haben.

Leider ja. Aus medizinischer Sicht kann eine nicht-stoffgebundene Sucht entstehen, die nicht so einfach mit Willenskraft zu beheben ist. Eine Handysucht ist jedoch meist mit anderen psychischen Auffälligkeiten verbunden.

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