Verlauf einer Nikotinabhängigkeit
Zigaretten enthalten neben dem Nikotin eine Vielzahl anderer Gefahrstoffe, hierzu zählen zum Beispiel CO (Kohlenmonoxid), Benzole, Cadmium, Teer, Benzpyrene und vieles mehr. Für die Abhängigkeit und positiven Effekte verantwortlich ist das Nikotin, für die gesundheitlichen Folgeschäden vor allem die weiteren Inhaltsstoffe.
Eine Abhängigkeit entsteht, wenn wiederholt positive Effekte durch Nikotin verspürt werden, und Belohnungssysteme im Gehirn aktiviert werden. Nikotin setzt im Gehirn Botenstoffe wie Serotonin, Noradrenalin und Endorphine frei, die unmittelbar eine positive Wirkung entfalten. Sie steigern Aufmerksamkeit und Wachheit, hellen die Stimmung auf und lösen Ängste. Positive Effekte werden somit unmittelbar bemerkt, negative Folgen entstehen meist erst lange Zeit (oft Jahre bis Jahrzehnte) später. Die Entstehung einer Nikotinabhängigkeit wird zudem erleichtert durch die große Verbreitung von Zigaretten und anderen Tabakwaren und die relativ hohe soziale Akzeptanz. Die Entwicklung einer Abhängigkeit hängt dann nicht nur vom Konsumverhalten selbst an, sondern auch von der individuellen Disposition. Hierunter versteht man die Verletzbarkeit eines jeden Einzelnen, von einer Substanz abhängig zu werden. Dies ist auch genetisch bedingt. Zwar wird man nicht von einer Zigarette abhängig, aber insbesondere der falsche Glaube an die Kontrollierbarkeit des eigenen Konsums kann den Eintritt in ein problematisches Verhalten bedeuten. Die meisten Raucher unterschätzen die eigene Fähigkeit zur Steuerung des Rauchverhaltens. Eine Sucht zeichnet sich jedoch genau dadurch aus, dass der Konsum nicht mehr hinreichend kontrolliert werden kann (auch wenn dies oft schöngeredet wird).