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Der Cannabiskonsum in Deutschland hat seit den 1980er Jahren deutlich zugenommen. Es handelt sich mit Alkohol und Nikotin um eines der am häufigsten konsumierten Rauschmittel. Etwa jeder sechste junge Deutsche zwischen 18 und 20 Jahren hat in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert. Unterschieden werden muss zwischen „weichen“ Konsummustern mit Probier- und Gelegenheitskonsum sowie „harten“ Konsummuster mit regelmässiger Einnahme und hohen Dosen. Die unterschiedliche Bewertung der Gefahren von Cannabis liegen auch in den unterschiedlichen Konsummustern.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung bei Cannabiskonsum ist in aller Regel nicht eingeschränkt.

Häufigkeit

Cannabiskonsum ist weit verbreitet. Fast die Hälfte der 18 bis 24jährigen hat Cannabis zumindest ausprobiert. Aus Probierverhalten oder gelegentlichem Konsum entwickelt sich jedoch nicht immer eine Cannabisabhängigkeit. Zur Häufigkeit der Cannabisabhängigkeit gibt es sehr unterschiedliche Zahlen. Viele Suchtmediziner sprechen lieber von einer Substanzgebrauchsstörung als von einer Abhängigkeit. Eine Substanzgebrauchsstörung liegt dann vor, wenn Probleme entstehen, die auf den Cannabiskonsum zurückzuführen sind. Dies ist bei jedem fünften Cannabiskonsumenten der Fall, also 20%. Eine Cannabisabhängigkeit im engeren Sinne entwickelt ca. 13% der Cannabiskonsumenten.

Verlauf

Körperliche und psychische Risiken nehmen mit der Häufigkeit und der Intensität des Konsums zu. Dies bedeutet, je mehr Cannabis konsumiert wird und je selbstverständlicher der Cannabisgebrauch im Alltag wird, desto wahrscheinlicher sind negative soziale und auch gesundheitliche Folgen. Ein gelegentlicher Konsum von Cannabis ist deutlich weniger schädlich als ein täglicher Konsum. Als besonders problematisch erweist sind allerdings der Konsum von Cannabis im Kinder- und Jugendalter, da hier die Entwicklung vom Gehirn beeinträchtigt werden kann. Ein weiteres Risiko ist eher individueller Art, manche (wenige) Menschen entwickeln auf Cannabis psychotische Symptome oder starke Ängste. Prinzipiell den Konsum von Cannabis meiden sollten Patienten mit psychotischen Störungen – hier kommt es zu einer Verstärkung der Symptome und einer Verschlechterung. Die Mehrheit der Konsumenten nimmt jedoch nur sporadisch Cannabis ein und erfährt keine oder nur geringe negative Folgen.

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Ursachen und Symptome der Cannabishängigkeit

Die Entstehung einer Cannabisabhängigkeit ist in aller Regel auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Eine genetische Disposition ist die Grundlage der Vulnerabilität (Verletzbarkeit) des Menschen.

Positive Effekte nach dem Konsum von Cannabis führen zunächst zu einer Verbesserung des Befindens und somit zur Aktivierung von Belohnungssystemen.

Positive Effekte liegen vor allem in der seelischen und körperlichen

Die Entstehung einer Cannabisabhängigkeit ist in aller Regel auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Eine genetische Disposition ist die Grundlage der Vulnerabilität (Verletzbarkeit) des Menschen.

Positive Effekte nach dem Konsum von Cannabis führen zunächst zu einer Verbesserung des Befindens und somit zur Aktivierung von Belohnungssystemen.

Positive Effekte liegen vor allem in der seelischen und körperlichen Entspannung. Viele Konsum erleben intensivere Sinneswahrnehmungen bei gleichzeitigem Gefühl der Gelassenheit, Unbefangenheit und Heiterkeit und gestiegener Euphorie.

Positive Wirkungen von Cannabis:

  • Fühlen: Rauschartige Zustände („high“) und Gelassenheit
  • Denken: subjektiv großartige Ideen oder neuartige Einsichten
  • Gedächtnis: rasches Vergessen oder Verdrängen von unangenehmen Erinnerungen
  • Wahrnehmung: Intensivierung der Wahrnehmung, verändertes Zeiterleben
  • Kommunikation: Gemeinschaftserleben kann verstärkt werden
  • Körpererleben: Gefühl von Leichtigkeit und wohliger Entspannung

Negative Wirkungen von Cannabis:

  • Fühlen: Beobachtungs- und Verfolgungserleben, psychotische Symptome („Paranoia“, „Horrortrip“), starke Ängste
  • Denken: Steigerung in fixe Ideen, gedankliche Verworrenheit
  • Gedächtnis: rasches Vergessen und Erinnerungslücken („Filmriss“)
  • Wahrnehmung: Überempfindlichkeit, selten auch Halluzinationen, Derealisation
  • Kommunikation: eingeengt sein, beobachtet fühlen, subjektive Ausgrenzung
  • Körpererleben: Schwindel, Verlust der Körperintegrität, Depersonalisation

Die Wirkung von Cannabis kann dabei stark variierten und hängt ab von

  • der Konsumform
  • dem Konsumgerät
  • dem Umgebung
  • der aufgenommenen Dosis bzw. dem THC-Gehalt (hier gibt es sehr große Unterschiede)
  • der Person und der individuellen Rezeptorenkonstitution im Gehirn

Das Konzept der „Einstiegsdroge“, also der Gefahr des Konsums anderer Drogen aufgrund des Cannabiskonsums, ist nach gegenwertiger Studienlage nicht haltbar.

Definition der Cannabisabhängigkeit und Therapiemöglichkeiten

Prinzipiell sind die Symptome einer Cannabisabhängigkeit oft geringer ausgeprägt wie zum Beispiel bei einer Opiat- oder Alkoholabhängigkeit. Die Cannabisabhängigkeit ist definiert druch das unwiderstehliche, nicht ausreichend durch Willensbildung steuerbare Bedürfnis nach Cannabis. Die Cannabisabhängigkeit äußerst sich vor allem durch psychische Symptome, dies sind das maßlose und unwiderstehliche Verlangen nach erneuter Einnahme von Cannabis. Bei Unterlassen des Cannabiskonsums kommt es zu Unwohlsein, Deprimiertheit, Angst, Gereiztheit und Aggressivität. Die Vernachlässigung anderer Interessen und sozialer Kontakte sowie die Fortsetzung des Cannabiskonsums erfolgt trotz besseren Wissens („Kifferpersönlichkeit“).

Die Diagnose einer Cannabisabhängigkeit kann nach der internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD 10) gestellt werden, wenn drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig innerhalb eines Jahres erfüllt sind:

  • Körperliches Entzugssyndrom
  • Toleranzentwicklung gegenüber Cannabis
  • Starkes Verlangen Cannabis zu konsumieren
  • Verminderte Kontrolle über den Beginn, Dauer und Beendigung des Cannabiskonsums
  • Gedankliche Einengung auf den Cannabisgebrauch
  • Anhaltender Cannabisgebrauch trotz erkennbarer schädlicher sozialer oder gesundheitlicher Folgen

Das Ziel der Behandlung einer Alkoholabhängigkeit liegt in der Regel im Verzicht auf Cannabis (Abstinenz), da ein kontrollierter Konsum für die meisten Betroffenen nicht mehr möglich ist.

Der Entzug von Cannabis wird von den meisten Krankenkassen nicht als akutpsychiatrische oder medizinische Intervention im stationären Setting gesehen, sodass Behandlung entweder ambulant oder im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen muss.

Der Entzug von Cannabis ist nicht gefährlich. Die Entzugssymptome sind vor allem psychischer Art und können bei Bedarf durch entsprechende Medikamente koupiert werden. Im Gegensatz zur Entgiftung von Alkohol ist dies jedoch nicht zwingend erforderlich.

Ein Rückfallrisiko besteht lebenslang. Sehr hilfreich können auch Selbsthilfegruppen und andere soziale Netzwerke zur langfristigen Stabilisierung sein.

Häufig gestellte Fragen

Ungefähr 13 % der Cannabiskonsumenten laufen Gefahr, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Ab einem wöchentlichen Konsum von Cannabis steigt das Risiko einer Cannabisabhängigkeit auf 33 %.

Hier muss unterschieden werden: Cannabis kann kurzzeitige psychotische Zustände auslösen, die einer Psychose ähneln, sich aber rasch wieder zurückbilden. Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis entwickeln nur Menschen, die auch sonst ein hohes Risiko tragen, psychotisch zu werden. Menschen mit einer bekannten Psychose sollten Cannabis unbedingt meiden.

Wenn Kinder oder Jugendliche Cannabis konsumieren: ja, da die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt werden kann.

Wenn psychisch gesunde Erwachsene gelegentlich Cannabis konsumieren, ist die Gefahr von Folgeschäden gering.

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