Was ist eine reaktive Depression?
In der neuen internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD) werden reaktive Depressionen als Anpassungsstörungen bezeichnet. Die reaktive Depression zeichnet sich dadurch aus, dass es einen klaren zeitlichen und auch kausalen Zusammenhang zu einem Ereignis gibt (dieser Zusammenhang ist nicht bei allen Formen der Depression so eindeutig).
Belastungssituationen können zum einen der Tod eines Freundes oder Angehörigen, Trennung, Arbeitslosigkeit, schwere körperliche Erkrankung oder entscheidende Lebensveränderungen sein. Die Symptomatik einer reaktiven Depression gleicht zwar der einer klassischen Depression, die Verläufe sind jedoch in der Regel deutlich kürzer. Spontane Rückbildungen sind häufig, oft bedarf es keiner ärztlichen, psychotherapeutischen oder medikamentösen Unterstützung. Wenn die depressive Symptomatik länger besteht und ein Übergang in eine manifeste Depression erfolgt, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.