Welche Gründe für eine Geschlechtsangleichung gibt es?
Die Transsexualität mit dem Wunsch zur Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht manifestiert sich meist bereits im Kindesalter und äußert sich in abweichendem Rollen- und Spielverhalten. In der Pubertät steigt der gesellschaftliche Druck auf den Betroffenen und die Ausbildung der Geschlechtsorgane verstärkt das Gefühl, „falsch im eigenen Körper“ zu sein. Der Begriff der Transsexualität wurde von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheitsbegriff aus dem Krankheitskatalog entfernt und gilt somit nicht mehr als psychische Störung, sondern als Zustand im Bereich der sexuellen Gesundheit. Die Frage nach der Krankheitswertigkeit der Transsexualität kann jedoch wesentlich bei der Frage nach der Kostenerstattung durch die Versicherer sein (für die Erstattung von Kosten ist eine Erkrankung oder zumindest ein krankheitswerter Leidensdruck erforderlich).
Transsexualität sagt übrigens nichts über die sexuelle Orientierung aus, so gibt es heterosexuelle, homosexuelle und bisexuelle Transsexuelle. Auch der Begriff der Transsexualität ist umstritten, viele Betroffene wählen den Begriff transident da sie die Identität und nicht die Sexualität im Fokus sehen.
Transsexuelle Männer, die sich einen Frauenkörper wünschen können dies durch eine Operation leichter herbeiführen, da eine Neovagina chirurgisch leichter zu konstruieren ist als ein Penis. Anstelle von Geschlechtsumwandlung wird heute von Geschlechtsangleichung gesprochen, da das (biologische) Geschlecht des Menschen chromosomal festgelegt ist und nicht verändert werden kann. Die geschlechtsangleichende Operation gibt transsexuellen Menschen die Möglichkeit einer Anpassung ihres Körpers an ihre psychischen, physischen und sexuellen Bedürfnisse. Dabei lassen auch heute nicht einmal die Hälfte aller transsexuellen Menschen in Deutschland eine geschlechtsangleichende Operation durchführen. Die operative Korrektur des Geschlechts stellt den letzten Schritt nach einer meist vieljährigen Phase der sexuellen Orientierung, Findung, hormonellen Behandlung und Entscheidung dar.