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Geschlechtsangleichung Frau zu Mann

Erfahren Sie hier, wann eine Geschlechtsangleichung Frau zu Mann durchgeführt wird, wie diese funktioniert und welche Eingriffe erforderlich sind.

Unter einer Geschlechtsangleichung Frau zu Mann versteht man eine Operation zur Veränderung der äußeren Geschlechtsmerkmale und der inneren Organe der Frau, die in der Regel in mehreren Schritten durchgeführt wird und von einer hormonellen Behandlung begleitet wird. Der Eingriff bedarf im Vorfeld einer ausführlichen juristischen und psychologischen Beratung und Begutachtung sowie der sorgfältigen Planung der chirurgischen Eingriffe.

Vorbereitung der Geschlechtsangleichung Frau zu Mann

Vor einer geschlechtsangleichenden Operation muss eine Psychotherapie erfolgen sowie ein sogenannter Alltagstest. Im mehrmonatigen Alltagstest muss die neue Geschlechterrolle eingenommen und auch aktiv nach Außen gelebt werden. Des Weiteren bedarf es vor einer Geschlechtsangleichung zweier Fachgutachten zur Diagnose „Transsexualität Frau zu Mann“, die von unabhängigen Gutachtern durchgeführt werden müssen. Mindestens einer der Gutachter muss Psychiater oder ärztlicher Psychotherapeut und erfahren in der Behandlung transsexuellen Patienten sein. Er stellt auch die Indikation zur Durchführung der geschlechtsangleichenden Operationen aus.

Bereits mindestens ein halbes Jahr vor dem Eingriff sollte mit der Einnahme gegengeschlechtlicher Hormone begonnen werden. Die Einnahme von Hormonen erfolgt dann zeitlebens.

Wie wird eine Geschlechtsangleichung Frau zu Mann durchgeführt?

Die Geschlechtsangleichung Frau zu Mann erfolgt in mehreren operativen Eingriffen. Er ist deutlich aufwändiger als die Geschlechtsangleichung von Mann zu Frau.
In einem ersten Schritt werden Gebärmutter und Eierstöcke über die Scheide entnommen, die Scheidenhaut entfernt und die Scheide verschlossen. Die Klitoris wird mobilisiert und gestreckt, die Harnröhre bis zur Klitorisspitze verlängert. Der Neopenis, auch als Penoid bezeichnet, wird entweder als Lappenplastik aus dem Oberschenkel oder als Transplantat aus dem Unterarm konstruiert, die Eichel wird aus einem speziellen Hautlappen geformt und angenäht. Die großen Schamlippen werden zusammengeführt und bilden den Hodensack, der mit zwei Hodenprothesen aus Silikon gefüllt wird. Um eine Erektion des Penoids und somit Geschlechtsverkehr zu ermöglichen, müssen Erektionsprothesen eingepflanzt werden. Der hydraulische Pumpmechanismus wird dabei in der Regel in einer der beiden Hodenprothesen eingesetzt. Abschließend müssen ggf. Narbenkorrekturen vorgenommen und die Harnröhre adjustiert werden.

Welche Gründe für eine Geschlechtsangleichung gibt es?

Die Transsexualität mit dem Wunsch zur Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht manifestiert sich meist bereits im Kindesalter und äußert sich in abweichendem Rollen- und Spielverhalten. In der Pubertät steigt der gesellschaftliche Druck auf den Betroffenen und die Ausbildung der Geschlechtsorgane verstärkt das Gefühl, „falsch im eigenen Körper“ zu sein. Der Begriff der Transsexualität wurde von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheitsbegriff aus dem Krankheitskatalog entfernt, und gilt somit nicht mehr als psychische Störung, sondern als Zustand im Bereich der sexuellen Gesundheit. Die Frage nach der Krankheitswertigkeit der Transsexualität kann jedoch wesentlich bei der Frage nach der Kostenerstattung durch die Versicherer sein (für die Erstattung von Kosten ist eine Erkrankung oder zumindest ein krankheitswerter Leidensdruck erforderlich).
Transsexualität sagt übrigens nichts über die sexuelle Orientierung aus, so gibt es heterosexuelle, homosexuelle und bisexuelle Transsexuelle. Auch der Begriff der Transsexualität ist umstritten, viele Betroffene wählen den Begriff transident da sie die Identität und nicht die Sexualität im Fokus sehen.
Transsexuelle Männer, die sich einen Frauenkörper wünschen können dies durch eine Operation leichter herbeiführen, da eine Neovagina chirurgisch leichter zu konstruieren ist als ein Penis. Anstelle von Geschlechtsumwandlung wird heute von Geschlechtsangleichung gesprochen, da das (biologische) Geschlecht des Menschen chromosomal festgelegt ist und nicht verändert werden kann. Die geschlechtsangleichende Operation gibt transsexuellen Menschen die Möglichkeit einer Anpassung ihres Körpers an ihre psychischen, physischen und sexuellen Bedürfnisse. Dabei lassen auch heute nicht einmal die Hälfte aller transsexuellen Menschen in Deutschland eine geschlechtsangleichende Operation durchführen. Die operative Korrektur des Geschlechts stellt den letzten Schritt nach einer meist vieljährigen Phase der sexuellen Orientierung, Findung, hormonellen Behandlung und Entscheidung dar.

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Was muss nach einer Geschlechtsangleichung Frau zu Mann beachtet werden?

Die Geschlechtsumwandlung Frau zu Mann erfolgt in Vollnarkose, mit dem Eingriff verbunden ist ein ca. 2-wöchiger stationärer Aufenthalt für die erste Operation, und ca. einwöchige Aufenthalte für die Folgeoperationen. Zwischen den Eingriffen sollte eine umfassende Wundheilung erfolgen, sodass Zeiträume von mehreren Monaten geplant werden sollten.
Die Arbeitsfähigkeit ist bei körperlich belastenden Berufen oft noch längere Zeit eingeschränkt, zum Teil sind auch rehabilitative Maßnahmen angezeigt.
Neben der eigentlichen geschlechtsangleichenden Operation, können gegebenenfalls auch plastisch-chirurgische Eingriffe an Brust und Po sowie Oberschenkeln erfolgen. Die Einnahme von gegengeschlechtlichen Hormonen muss lebenslang erfolgen.

Risiken einer Geschlechtsangleichung Frau zu Mann

Prinzipiell sind Geschlechtsumwandlungen relativ komplexe operative Eingriffe, schwerwiegende Komplikationen sind dennoch selten.
Es besteht ein allgemeines Narkoserisiko da der Eingriff in Vollnarkose erfolgt. Weitere mögliche Komplikationen einer Geschlechtsumwandlung sind

  • Verletzungen von Darm, Blase oder Harnröhre sowie Fistelbildungen
  • Infektion des Wundgebietes
  • Verzögerte Wundheilung
  • Absterben transplantierter Gewebeanteile oder des Penoids
  • Sensibilitätsstörungen im Bereich der Hautschnitte und sexuelle Untererregbarkeit
  • Strikturen (Verengungen) der Harnröhre
  • Ästhetisch unbefriedigendes Ergebnis

Wie finde ich den richtigen Arzt für eine Geschlechtsangleichung Frau zu Mann?

Für eine Geschlechtsangleichung sollte der Arzt eine Facharztausbildung für ästhetische und plastische Chirurgie, Gynäkologie oder Urologie vorweisen können, meist werden die komplexen Eingriffe durch ein Team mehrerer Chirurgen durchgeführt. Neben der formalen Qualifikation sollte der Arzt auch regelmäßig Geschlechtsangleichungen durchführen. Einen Überblick über Kliniken, die eine Geschlechtsangleichung durchführen und Bewertungen von Patienten, finden Sie hier.

In Deutschland ist eine operative Geschlechtsangleichung ab dem vollendeten 18. Lebensjahr möglich, die Einnahme gegengeschlechtlicher Hormone ist ab dem 14. Lebensjahr zulässig.

Nein, nach Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter besteht eine irreversible Zeugungsunfähigkeit. Sexuelle Empfindungsfähigkeit und Libido werden verändert. Die Rücknahme der körperlichen Veränderungen ist nur in begrenztem Umfang möglich. Die wenigstens Menschen bereuen jedoch die Geschlechtsangleichung, da dem Eingriff in der Regel eine vieljährige Entscheidungsphase vorangegangen ist.

Ja, allerdings setzt dies ein kompliziertes und zeitintensives Verfahren voraus, welches eine Psychotherapie, mehrere Gutachten und einen mehrmonatigen Alltagstest beinhaltet.

Ja, nach abgeschlossener chirurgischer Behandlung ist Geschlechtsverkehr möglich. Voraussetzung ist die Implantation von Erektionsprothesen.

Ja, nach abgeschlossener chirurgischer Behandlung ist es möglich, einen Orgasmus zu bekommen. Qualität und Quantität des sexuellen Erlebens, Libido und Orgasmusfähigkeit sind jedoch individuell sehr unterschiedlich und hängen neben den Ergebnissen der Operation von vielen weiteren Faktoren ab.

Die Kosten einer Geschlechtsangleichung Frau zu Mann liegen bei ca. 10.000 bis 20.000 € und können von der Krankenkasse übernommen werden, wenn ein umfangreiches und langwieriges Verfahren mit Psychotherapie, Alltagstest und zwei Fachgutachten durchlaufen wurde.