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Magenverkleinerungen umfassen verschiedene operative Eingriffe, die das Fassungsvermögen des Magens verringern, um bei ausgeprägtem Übergewicht eine Gewichtsreduktion zu erreichen. Voraussetzungen sind neben dem Übergewicht, vorausgegangene erfolglose Bestrebungen, das Übergewicht durch diätetische Maßnahmen und körperliche Aktivitäten zu reduzieren. Die beiden gängigsten Methoden sind der Magenbypass und der Schlauchmagen, Alternativen stellen das Magenband (Link) und der Magenballon (Link) dar.

Magenbypass

Die Standardmethode der Magenverkleinerung ist der sogenannte Roux-Y-Magenbypass, benannt nach dem Schweizer Chirurgen César Roux. Der Wirkmechanismus der Magenverkleinerung erfolgt per Umgehung der normalen Nahrungsmittelpassage. Hiermit lässt sich das Übergewicht in den ersten zwei Jahren nach der Magenverkleinerung um 60 bis 70 Prozent verringern.
Für den Magenbypass wird ein Teil des Magens und des Dünndarms entnommen, und der verbliebene Magen mit dem restlichen Dünndarm verbunden. Der Bypass überbrückt somit einen Teil der Darmpassage, sodass die Nahrung nicht dem Verdauungsprozess zugeführt wird, es kommt zur sogenannten Malabsorption. Der Effekt des Magenbypass beruht vermutlich nicht nur auf der geringeren Nahrungsmittelaufnahme (durch geringeres Magenvolumen) und schlechtere Aufnahme der Nährstoffe (Malabsorption) sondern auch Änderung von Darmflora und Essverhalten im Allgemeinen.

Schlauchmagen

Magenverkleinerungen durch Schlauchmagen sind die zweithäufigste Methode. Hier werden ungefähr 60-70% Prozent der Breite des Magens entfernt, und der Magen ähnelt nach dem Eingriff einem Schlauch. Durch das verringerte Magenvolumen kommt es schneller zu einem Sättigungsgefühl, da Dehnungsrezeptoren im Magen frühzeitig aktiviert werden.
Der Vorteil einer Schlauchmagen-Operation gegenüber dem klassischen Magenbypass ist, dass der Eingriff in die Anatomie von Magen und Darm geringer ist, und die Magenfunktionen weniger stark verändert werden. Auch kann die Schlauchmagen-Operation minimal-invasiv durch die Schlüssellochtechnik durchgeführt werden und dauert deshalb nicht so lange (ca. 45 bis 60 Minuten). Die Erfolge beim Abnehmen sind bei beiden Eingriffen ungefähr gleich.

Für wen ist eine Magenverkleinerung geeignet?

Voraussetzung für eine Magenballon-Therapie ist ein Übergewicht mit einem BMI von über 35 kg/m2, dies entspricht einem starken Übergewicht. Auch müssen vorangegangene Versuche, das Körpergewicht durch Diäten, Änderungen des Essverhaltens oder Veränderung zu reduzieren, ohne nachhaltigen Erfolg geblieben sein.
Eine Magenverkleinerung ist die zuverlässigste Methode um starkes Übergewicht abzubauen, gleichzeitig handelt es sich um einen praktisch irreversiblen Eingriff, dessen Konsequenzen vor der Operation wohl bedacht sein müssen.

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Welche Risiken und Nebenwirkungen haben Magenverkleinerungen?

Bei übergewichtigen Menschen ist das Risiko für Komplikationen bei Operationen prinzipiell erhöht, hierzu gehört zum Beispiel das Narkoserisiko, Entzündungen, schlechte Wundheilung oder Narbenbildung.
Zu den operativen Risiken Magenverkleinerungen gehören Verletzungen der inneren Organe und insbesondere des Magens, unzureichender Nahtverschluss mit nachfolgender Entzündung des Bauchraumes sowie Blutungen und Verwachsungen.
Risiken beim Bypass wie auch beim Schlauchmagen sind zudem die Ausdehnung des Restmagens bei fortgeführt hoher Nahrungsmittelaufnahme, sowie Sodbrennen und Speiseröhrenentzündungen als Folge des Reflux.
Zu den Spätfolgen eines Magenbypass gehört vor allem das Dumping-Syndrom.
Beim frühen Dumping-Syndrom gelangen größere Mengen unverdauter Nahrung in den Dünndarm. Dort kommt es zu einer Umverteilung von Wasser aus den Blutgefäßen in das Darmlumen. In der Folge Blutdruck sinkt der Blutdruck, es folgen Übelkeit, Bauchschmerzen und Unwohlsein.
Beim späten Dumping-Syndrom wird bei Magenbypassträgern nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten zu viel Insulin freigesetzt, was zu Unterzuckerung mit typischen Symptomen wie Schwindel, Schwitzen und Zittern führt.

Ernährung nach einer Magenverkleinerung

Prinzipiell gilt, dass mehr und dafür deutlich kleinere Mahlzeiten eingenommen werden sollen. Da sich die Resorptionsflächen des Magens durch den Eingriff verkleinern, können Nährstoffe schlechter aufgenommen werden. Deshalb müssen nach Magenverkleinerungen gewisse Vitamine, Spurenelemente und Mineralien über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Die Umstellung der Ernährung ist bei einem Magenbypass ausgeprägter als bei einem Schlauchmagen, allerdings müssen auch hier Vitamine wie zum Beispiel Vitamin B12 zugeführt werden.
Nach beiden Eingriffen sollte auf kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol verzichtet werden.

Was für Probleme können nach einer Magenverkleinerung noch auftreten?

Studien haben gezeigt, dass sich auch nach erfolgreichen Magenverkleinerungen und nachweisbarem Gewichtsverlust nicht zwingend die Lebensqualität der Betroffenen verbessert. Die Gründe bleiben unklar, eventuell können hormonelle Veränderungen nach der Magenverkleinerungen die Entwicklung depressiver Syndrome fördert, auch ist denkbar, dass viele Menschen schon vor der Operation psychisch belastet waren, und dass das dysfunktionale Essverhalten ein Symptom der psychischen Erkrankung war. In jedem Fall sollte der Eingriff sorgfältig durchdacht und geplant werden.

Kosten einer Magenverkleinerung

Auch wenn die Kosten einer Magenverkleinerung je nach Aufwand des Eingriffes und von Klinik zu Klinik erheblich schwanken, ist mit Behandlungskosten von 9.000 bis 12.000 Euro sowohl für einen Magenbypass wie auch einen Schlauchmagen zu rechnen. Die Magenverkleinerung ist zwar keine Regelleistung der Krankenkassen, bei schwerem Übergewicht ist eine Kostenübernahme jedoch oft möglich. Die Kostenübernahme muss in jedem Fall vor dem Eingriff beantragt werden.

Wie finde ich den richtigen Arzt für eine Magenverkleinerung?

Für Magenverkleinerungen muss der Arzt eine Facharztausbildung für Viszeralchirurgie vorweisen können. Neben der formalen Qualifikation sollte der Arzt auch regelmäßig Magenverkleinerungen durchführen. Einen Überblick über Kliniken, die Magenverkleinerungen durchführen und Bewertungen von Patienten, finden Sie hier.

Bei einer Magenverkleinerung werden substanzielle Veränderungen an der Magenanatomie vorgenommen und Teile des Magens entfernt. Diese Veränderungen können nicht rückgängig gemacht werden.

Magenverkleinerungen sind die aktuell zuverlässigste Methode, um Gewicht zu verlieren. Ziel ist die Normalisierung des Körpergewichtes oder zumindest die Reduktion starken Übergewichtes. Dies wird in 60-70% der Fälle erreicht.

Ja, wenn der Gewichtsverlust nach einer Schlauchmagenanlage nicht ausgeprägt genug ist, kann ein Magenbypass später zusätzlich erfolgen.