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Operative Schweißdrüsenentfernung (Sympathektomie) bei Hyperhidrose (übermäßigem Schwitzen)

Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose) kann sehr belastend sein. Erfahren Sie hier alles über die Vor- und Nachteile der Operation bei Hyperhidrose durch Sympathektormie!

Übermäßiges Schwitzen kann nicht nur ein ästhetisches Problem sein, manche Betroffenen trauen sich deshalb nicht mehr, Arbeitsstellen mit Publikumsverkehr oder viel Kontakt zu Kollegen anzunehmen. Die operative Entfernung von Schweißdrüsen ist ein aufwändigeres, aber zuverlässiges und vor allem auch nachhaltiges Verfahren zur Reduktion der Schweißproduktion.

Wann sollte eine OP gegen Hyperhidrosis eingesetzt werden?

Während Schwitzen wichtig für Körper und Haut ist, kann extremes Schwitzen eine Erkrankung darstellen und den Betroffenen in seiner psychischen und körperlichen Integrität stark belasten. Die Behandlung sollte das Schwitzen nicht gänzlich abstellen, sondern im Umfang reduzieren.

 

Hinweise auf eine übermäßige Schweißproduktion sind:

  • Nasser und nasskalter Händedruck
  • Schweißflecken auf der Kleidung
  • Schweißperlen im Gesicht auch ohne starke körperliche Belastung

Übermäßiges Schwitzen führt zu sozialem Rückzug, sozialen Ängste, selbstauferlegter Isolation und Depression.

 

Vor einem Eingriff sollten andere Optionen wie schweißverringernde Deos versucht werden, und Differenzialdiagnosen wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion ausgeschlossen werden.

Wie funktioniert eine OP zur Reduktion der Schweißproduktion?

Der operative Eingriff zur Reduktion der Schweißreduktion ist relativ klein, wird allerdings in Vollnarkose durchgeführt. Die Operation wird als thorakoskopische Sympathektomie (Sympathikusdurchtrennung) bezeichnet. Gemeint hiermit eine Brustfellspiegelung, bei welcher der Nervenstrang durchtrennt wird, der für die Versorgung von Schweißdrüsen verantwortlich ist. Er befindet sich im Brustkorb und kann mit dem Endoskop gut erreicht werden. In der Regel wird der Nervenstrang mehrfach durchtrennt, um ein erneutes Zusammenwachsen zu verhindern. Nach der Durchtrennung ist das Schwitzen dann auf ein Normalniveau reduziert. Meist werden die linke und die rechte Seite getrennt durchgeführt, es handelt sich also um einen zweizeitigen Eingriff.

Was sind die Risiken einer OP gegen Hyperhidrose?

Generell kann es nach der OP mittels Sympathektomie durch die verringerte Schweißproduktion zu trockener und rauer Haut kommen. Häufige Nebenwirkungen sind Blutergüsse an den Einstichstellen des Endoskopes, die sich jedoch rasch zurückbilden. Gelegentlich kommt es zu Taubheitsgefühlen, Lähmungen und Schmerzen durch Irritation von Nerven in der Umgebung der Einstichstelle, die jedoch ebenfalls reversibel sind.
Sehr selten kommt es zu dauerhaften Nervenschäden oder Nekrose (Absterben von Gewebe) sowie störender Narbenbildung. Durch die Operation am Rippenfell kann es außerdem zu einer Verletzung der Lunge oder zu Eindringen von Luft in den Pleuraspalt kommen (Pneumothorax) kommen. Es besteht ein allgemeines Narkoserisiko.

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Wann ist man nach einer OP gegen Hyperhidrose wieder gesellschaftsfähig?

Die Operation mittels Sympathektomie erfolgt in der Regel in Vollnarkose, sodass meist wird die der Operation folgende Nacht in der Klinik verbracht. Auch wird der Eingriff zweiseitig durchgeführt, weshalb eine Mindestverweildauer von insgesamt drei Tagen erforderlich ist. Die Hautschnitte für den endoskopischen Eingriff hingegen sind klein, die Gesellschaftsfähigkeit ist innerhalb von wenigen Tagen nach der Behandlung gegeben. Die Entfernung der Fäden erfolgt innerhalb einer Woche.

Was sind die Kosten einer Operation mittels Sympathektomie bei Hyperhidrose?

Die Kosten für eine operative Behandlung mittels Sympathektomie sind aufgrund des zweizeitigen Vorgehens, des Krankenhausaufenthaltes, der Narkose und der OP-Technik relativ hoch und liegen zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Sie können von der der Krankenkasse erstattet werden, eine Prüfung des medizinischen Sachverhaltes im Vorfeld ist jedoch unerlässlich.

Wie finde ich den richtigen Arzt für eine operative Behandlung der Hyperhidrose?

Für den operativen Eingriff sollte der Arzt eine Facharztausbildung für Thoraxchirurgie vorweisen können, der Facharzttitel plastische Chirurgie qualifiziert nicht grundsätzlich für Sympathektomien. Neben der formalen Qualifikation sollte der Arzt auch regelmäßig Sympathektomien durchführen. Einen Überblick über Kliniken, die operative Therapien zur Behandlung der Hyperhidrose durchführen und Bewertungen von Patienten finden Sie hier.

Wenn der Eingriff regelrecht durchgeführt wurde, ist die Schweißproduktion zeitlebens reduziert.

Ja, die klassische Alternative zur Behandlung der Hyperhidrose ist die Botox-Therapie, auch können Schweißdrüsen mittels Saugkürretage entfernt werden.