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Medikamente gegen Haarausfall

Erfahren Sie hier, welche Medikamente gegen Haarausfall helfen und wie sie wirken.

Der mit Abstand häufigste Haarausfall ist der sogenannte androgenetische Haarausfall (Alopecia androgenetica), der die meisten Männer im Alter betrifft. Er ist anlagebedingt (also genetisch begründet) und auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen.

Lesen Sie hier, wie Medikamente eingesetzt werden können, um androgenetischem Haarausfall vorzubeugen.

Wie wirken Medikamente gegen Haarausfall?

Die am häufigsten verwendeten Medikamente gegen Haarausfall sind Minoxidil und Finasterid.

Minoxidil

Minoxidil ist ursprünglich ein blutdrucksenkendes Medikament, das Blutgefäße erweitert, und welches äußerlich aber auch zur Behandlung von androgenetischem Haarausfalls bei Frauen und Männern eingesetzt werden kann.

Minoxidil wird auf die Kopfhaut aufgetragen und bewirkt über die Verlängerung der Wachstumsphase der Haare eine Verlangsamung des Haarausfalls. Allerdings muss Minoxidil regelmässig angewendet werden, bei Absetzen geht der Effekt verloren. Minoxidil kann allerdings auch bei oberflächlicher Anwendung die Wirkung von Blutdruckmedikamenten verstärken. Andere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und eine juckende Kopfhaut.

Finasterid

Finasterid wirkt über einen Eingriff in den Testosteron-Stoffwechsel. Der Wirkstoff wird in höherer Dosierung auch bei Prostatahyperplasie, und in niedriger Dosierung bei androgenbedingtem Haarausfall eingesetzt. Finasterid blockiert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron, welches Haarfollikel in ihrem Wachstum hemmt. Die Empfindlichkeit der Haarfollikel variiert in Abhängigkeit von der Haarregion – im Bereich der Schläfen und des Hinterkopfes besteht eine deutlich höhere Empfindlichkeit, was die klassische Verteilung bei androgenetischem Haarausfall erklärt. Finasterid muss allerdings zu einer Zeit eingenommen werden, wo noch vitale Haarfollikel vorhanden sind. Sind die Haarfollikel abgestorben, kann Finasterid nicht mehr wirken.

Für wen sind Medikamente gegen Haarausfall geeignet?

Minoxidil

Minoxidil wirkt sowohl bei Frauen mit anlagebedingtem diffusem Haarausfall und Männern mit Ausfall im Hinterhauptbereich. Der Einsatz erfolgt im Erwachsenenalter, entsprechende Lotionen und Shampoos können in den meisten Ländern rezeptfrei gekauft werden.

Finasterid

Finasterid ist zugelassen für die Behandlung von androgenetischem Haarausfalls bei Männern und Frauen ab dem 18. Lebensjahr. Schwangere dürfen Finasterid nicht einsetzen, da sonst die Ausbildung der Geschlechtsorgane männlicher Föten beeinträchtigt werden kann. Es ist verschreibungspflichtig.
Bei anderen Formen des Haarausfalls sind Minoxidil und Finasterid in der Regel nicht oder nur wenig wirksam. Auch muss noch eine Mindestmenge von Haaren vorhanden sein, damit Medikamente wirken können.

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Wie lange hält der Effekt der Medikamente gegen Haarausfall an?

Der Effekt von sowohl Finasterid wie auch Minoxidil gegen Haarausfall setzt erste nach einigen Monaten ein (manche Patienten berichten in den ersten Wochen der Einnahme sogar über eine Zunahme des Haarausfalls!). Der positive Effekt benötigt in der Regel 6 Monate und hält für die Dauer der Einnahme an. Bereits verloren gegangenes Haar kann nicht wiedererlangt werden. Wird das Medikament abgesetzt, geht der Effekt in der Regel rasch wieder verloren.

Was sind die Risiken von Medikamenten gegen Haarausfall?

Finasterid greift in die Verstoffwechselung von Testosteron ein. Bei Männern häufig (bis zu 10% der Patienten) sind ein verringertes Lustempfinden (Libido) und erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen). Seltener, aber von hoher Relevanz können auch psychische Veränderungen als Nebenwirkungen auftreten, die vor allem Depression, Angst und suizidale Gedanken umfassen können. Finasterid sollte dann umgehen abgesetzt werden.

Minoxidil sollte nicht mit anderen Anwendungen auf der Kopfhaut kombiniert werden, um Irritationen der Haut zu vermeiden. Selten kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen der Kopfhaut. Auch wenn Minoxidil in der Therapie des Haarausfalls nur oberflächlich eingesetzt wird, sind Wirkverstärkungen anderer Medikamente mit blutdrucksenkendem Effekt zumindest möglich. Symptome sind dann Schwindel, Schwächegefühl und Herzklopfen. Einzelne Patienten berichten zudem über Kopfschmerzen. Ansonsten wird Minoxidin bei lokaler Anwendung auf der Kopfhaut in der Regel gut vertragen.

Was kosten Medikamente gegen Haarausfall?

Minoxidil kostet je nach Konzentration zwischen 50 cents und 1,50 Euro pro Tag. Es gibt 2%ige Anwendungen, die in der Regel eher von Frauen genutzt werden, und 5%ige Anwendungen, die eher von Männern genutzt werden.
Die Kosten für Finasterid werden von gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht erstattet, da der androgenetische Haarausfall nicht als Krankheit im sozialversicherungsrechtlichen Sinne eingeschätzt wird. Hierzu gibt es auch entsprechende Gerichtsentscheide. Bei Privaten Krankenkassen wird uneinheitlich eingeschätzt, ob eine „medizinisch notwendige Heilbehandlung“ vorliegt. Hier lohnt eine Anfrage bzgl. der Kostenerstattung.
Als grober Anhaltspunkt können Kosten von ca. 1€ pro Tablette à 1mg Finasterid angegeben werden, da es verschiedene Hersteller gibt, lohnt sich hier ein Preisvergleich, da die Einnahme in der Regel über lange Zeiträume erfolgt.

Sieht man von außen, dass ich Medikamente gegen Haarausfall einnehme?

Nein, die Anwendung oder Einnahme von Medikamenten gegen Haarausfall ist von aussen nicht sichtbar (höchstens über den dann eintretenden positiven Effekt). Das vollere Haar unterscheidet sich nicht vom „natürlichen“ Haar.

Wie finde ich den richtigen Arzt zur Beratung zu Medikamenten gegen Haarausfall?

Grundsätzlich kann jeder Art Finasterid verschreiben, Minoxidil ist zudem auch verschreibungsfrei in Apotheken erhältlich. Wichtig von der Einnahme ist jedoch die genaue diagnostische Einordnung der Art des Haarausfalls, um ein optimales Behandlungsergebnis zu ermöglichen. Auch sollte der Arzt Erfahrung in der Therapie von Haarausfall haben und andere Formen der Behandlung kennen und auch durchführen können. Somit bieten sich Dermatologen Hautärzte) und Ärzte in Zentren an, die auf Haarausfall spezialisiert sind.

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Finasterid wirkt nur bei langfristiger, als monate- oder jahrelanger Einnahme. Nach Absetzen geht der Effekt verloren.

Ja, entgegen früherer Studien kann Finasterid auch in höherem Alter positive Effekte haben.

Wenn bereits grossflächig Haare ausgefallen sind, ist der Effekt nur sehr gering. Hier sollte eher über eine Haartransplantation nachgedacht werden.

Finasterid wird von den meisten Patienten sehr gut vertragen. Da es jedoch in den Testosteron-Stoffwechsel eingreift, müssen Patienten zuvor ärztlich untersucht und beraten werden, da es in bis zu 10% zu sexuellen Funktionsstörungen und seltener auch zu psychischen Störungen wie Depression und Angst führen kann.