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Symphysendehiszenz

Eine Symphysendehiszenz beschreibt das schmerzhafte Auseinanderweichen der Schambeinfuge (Symphyse). Diese Struktur verbindet normalerweise die beiden Beckenhälften fest miteinander. Besonders häufig tritt die Erkrankung während oder nach einer Schwangerschaft auf, wenn das Becken durch Hormone und die mechanische Belastung gelockert wird. Eine Symphysendehiszenz kann auch nach Unfällen entstehen, etwa durch Stürze oder Unfälle mit starker Beckenbelastung. Typische Symptome sind Schmerzen im Schambereich, die beim Gehen, Stehen oder Treppensteigen stärker werden. Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie sind wichtig, um chronische Beschwerden und Instabilität im Becken zu verhindern.

Wie ist das Becken aufgebaut?

Das Becken besteht aus zwei Beckenhälften, die jeweils aus Darmbein, Sitzbein und Schambein zusammengesetzt sind. Vorne treffen sich die Schambeine in der Mitte und sind dort durch die Symphyse, eine knorpelige Verbindung, miteinander verbunden. Diese Symphyse ist normalerweise fest, erlaubt aber minimale Bewegungen für Stoßdämpfung und Flexibilität. Im hinteren Bereich verbinden sich die Beckenhälften mit dem Kreuzbein über die Iliosakralgelenke. Die Beckenringstruktur sorgt für Stabilität im aufrechten Gang und schützt gleichzeitig wichtige Organe wie Blase, Darm und Gebärmutter. Zahlreiche Bänder, Sehnen und Muskeln stützen das Becken und ermöglichen Bewegungen wie Gehen oder Drehen. Das Becken übernimmt außerdem eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Körpergewicht auf die Beine. Besonders in der Schwangerschaft weicht die Symphyse hormonell bedingt etwas auseinander, um die Geburt zu erleichtern. Normalerweise bildet sich diese Lockerung nach der Geburt wieder zurück.

Wie entsteht eine Symphysendehiszenz?

Eine Symphysendehiszenz entsteht, wenn die Verbindung zwischen den beiden Schambeinen zu stark gedehnt oder sogar überdehnt wird. Während der Schwangerschaft sorgen Hormone wie Relaxin dafür, dass die Bänder und Knorpel weicher werden, um das Becken für die Geburt vorzubereiten. Kommt es jedoch zu einer übermäßigen Belastung, etwa bei Mehrlingsschwangerschaften, schwerem Kind oder schwierigen Geburten, kann die Symphyse stärker als normal auseinandergleiten. Auch bei Stürzen oder direkten Gewalteinwirkungen auf das Becken kann eine Dehiszenz auftreten. Manchmal entwickelt sich die Symphysenlockerung schleichend durch chronische Fehlbelastung oder nach Unfällen, die lange zurückliegen.

Welche Beschwerden macht die Symphysendehiszenz?

Betroffene klagen über starke Schmerzen im Schambereich, die vor allem beim Gehen, Stehen und Treppensteigen zunehmen. Auch das Aufstehen aus dem Sitzen oder das Umdrehen im Bett kann schmerzhaft sein. Die Schmerzen strahlen häufig in die Leistenregion, Oberschenkel oder das Gesäß aus. Es kommt zu einer spürbaren Instabilität im Becken, was das Gehen erschwert und zu einem unsicheren Gang führt. Manche Patient*innen berichten über ein knackendes oder reibendes Gefühl im Bereich des Schambeins. In schweren Fällen kann sogar das Sitzen oder Liegen unangenehm sein. Der Alltag wird durch diese Einschränkungen erheblich beeinträchtigt, insbesondere für frischgebackene Mütter. Ohne Behandlung besteht das Risiko, dass die Beschwerden chronisch werden und langfristig die Lebensqualität mindern.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose der Symphysendehiszenz ist bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung meist gut. In vielen Fällen bilden sich die Beschwerden nach der Geburt innerhalb weniger Wochen bis Monate zurück. Negativ beeinflusst wird die Heilung, wenn weiterhin starke Belastungen auf das Becken einwirken oder die Dehiszenz zu spät erkannt wird. Auch bei ausgeprägten Formen kann der Heilungsverlauf langwierig sein. Eine positive Prognose ergibt sich durch gezielte Physiotherapie, konsequente Entlastung und Rückbildungsübungen. Bei schweren Verläufen oder strukturellen Schäden kann jedoch eine operative Stabilisierung notwendig werden. Insgesamt sind die Heilungschancen umso besser, je früher mit einer geeigneten Therapie begonnen wird. Chronische Beschwerden sind selten, aber bei unzureichender Behandlung möglich.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der Symphysendehiszenz beginnt in der Regel mit konservativen Maßnahmen. Durch körperliche Schonung und das Vermeiden von Belastungen wird die Symphyse entlastet, oft unterstützt durch spezielle Beckenstützgürtel. Ergänzend helfen physiotherapeutische Übungen, die auf eine Stabilisierung der Beckenmuskulatur abzielen. Schmerztherapie mit Medikamenten und Kälteanwendungen lindert akute Beschwerden. In schweren Fällen, bei denen konservative Methoden nicht ausreichen, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Dabei wird die Symphyse mit Schrauben oder Platten stabilisiert, um ein weiteres Auseinanderweichen zu verhindern. Die Nachbehandlung umfasst eine langfristige physiotherapeutische Betreuung, um die Beweglichkeit zu fördern und die Stabilität des Beckens wiederherzustellen.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Bei der Behandlung einer Symphysendehiszenz können verschiedene Komplikationen auftreten. Trotz Therapie kann es vorkommen, dass die Schmerzen länger anhalten oder chronisch werden. Bei operativen Eingriffen besteht das Risiko von Wundheilungsstörungen oder Infektionen. Auch eine unzureichende Stabilisierung des Beckens kann zu einer erneuten Dehiszenz führen. Zu frühe körperliche Belastung nach der Behandlung kann den Heilungsverlauf negativ beeinflussen. In seltenen Fällen bleiben Instabilität oder Gangunsicherheiten dauerhaft bestehen. Fehlhaltungen, die sich während der Schonung entwickeln, können zusätzliche Beschwerden verursachen. Psychische Belastungen durch anhaltende Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag sind ebenfalls möglich und sollten frühzeitig berücksichtigt werden.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung der Symphysendehiszenz?

Wer an einer Symphysendehiszenz leidet, sollte gezielt nach Fachärzt*innen für Orthopädie, Unfallchirurgie oder Gynäkologie mit Schwerpunkt Beckenbodenstörungen suchen. Besonders geeignet sind Kliniken, die Erfahrung in der Behandlung von Beckenringverletzungen und schwangerschaftsbedingten Beckenproblemen haben. Das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft bietet eine schnelle und übersichtliche Möglichkeit, passende Fachkliniken zu finden. Über gezielte Filter wie Fachgebiet, Standort und Patient*innenbewertungen erhalten Sie eine fundierte Auswahl an spezialisierten Einrichtungen. Zusätzlich können Sie direkt Kontakt aufnehmen, Informationen einholen und Termine vereinbaren. So sparen Sie Zeit, finden qualifizierte Ärzt*innen und stellen sicher, dass Sie die bestmögliche Behandlung erhalten – kompetent, individuell und wohnortnah.