Kontakt  |  Für Kliniken
icon_selbsttest Selbsttests icon_blog Blog
Diakrino Logo

Angeborene Kniegelenksluxation

Die angeborene Kniegelenksluxation ist eine seltene orthopädische Fehlbildung, bei der die Kniescheibe oder das gesamte Kniegelenk bereits bei Geburt ausgerenkt ist. Das bedeutet: Die Gelenkflächen von Oberschenkelknochen und Schienbein stehen nicht richtig zueinander, wodurch das Bein nicht vollständig gestreckt oder gebeugt werden kann. Die Luxation tritt häufig einseitig, in manchen Fällen aber auch beidseitig auf. Meist ist sie mit weiteren Fehlbildungen verbunden, etwa mit einer Hüftdysplasie oder einer Fußfehlstellung. Ohne frühzeitige Behandlung kann diese Fehlstellung zu erheblichen Einschränkungen beim Gehen und Stehen führen. Durch moderne Diagnostik und individuell angepasste Therapien lassen sich die meisten Fälle jedoch gut korrigieren, sodass eine normale Beweglichkeit erreicht werden kann.

Der Aufbau des menschlichen Knies

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Zwischen den beiden Knochen liegen die Menisken – zwei knorpelige Scheiben, die als Stoßdämpfer wirken. Die Kniescheibe (Patella) befindet sich vor dem Gelenk und schützt es, besonders bei Bewegungen wie Beugen oder Strecken. Gelenkkapsel und Schleimhaut sorgen dafür, dass das Kniegelenk gut geschmiert bleibt und reibungslos funktioniert. Zahlreiche Bänder – darunter das vordere und hintere Kreuzband sowie die Seitenbänder – stabilisieren das Gelenk bei jeder Bewegung. Auch die umgebende Muskulatur, vor allem die Oberschenkelmuskulatur, trägt zur Bewegungsführung und Stabilität bei. Das Knie ist ein sogenanntes Scharniergelenk, das vor allem für Beuge- und Streckbewegungen ausgelegt ist. Seine gesunde Funktion ist entscheidend für das Stehen, Gehen, Laufen und Treppensteigen.

Wie entsteht eine angeborene Kniegelenksluxation?

Die Ursachen für eine angeborene Kniegelenksluxation sind bislang nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass mechanische Faktoren im Mutterleib eine Rolle spielen – zum Beispiel eine ungünstige Lage des Kindes oder ein zu enger Uterus, wie es bei Mehrlingsschwangerschaften vorkommen kann. Auch genetische Veranlagungen oder Erkrankungen des Bindegewebes können eine Rolle spielen. In einigen Fällen ist die Luxation Teil eines Syndroms, etwa bei der Arthrogryposis multiplex congenita, einer angeborenen Gelenkversteifung. Die Luxation kann bereits im Mutterleib entstehen, wenn sich die anatomischen Strukturen des Kniegelenks nicht richtig entwickeln. Durch die Verschiebung der Gelenkflächen kommt es zu einer Verkürzung und Fehlanpassung von Muskeln, Sehnen und Bändern. Ohne frühe Korrektur können sich die umliegenden Strukturen an die Fehlstellung anpassen und diese verfestigen.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Eine angeborene Kniegelenksluxation fällt oft direkt nach der Geburt auf. Betroffene Kinder können das betroffene Bein nicht normal beugen oder strecken. Die Kniescheibe oder das gesamte Gelenk wirkt sichtbar fehlgestellt. Eltern bemerken häufig eine auffällige Beinhaltung, etwa ein nach hinten überstrecktes Knie oder eine eingeschränkte Beweglichkeit. Ohne Therapie kann das Kind später nicht richtig stehen oder laufen lernen. Auch Schmerzen und Fehlbelastungen können im weiteren Verlauf auftreten. In schweren Fällen kommt es zu einer dauerhaften Bewegungseinschränkung und Gehbehinderung. Zudem können Begleiterkrankungen wie Hüftluxationen oder Fußfehlstellungen das Krankheitsbild verschärfen.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose einer angeborenen Kniegelenksluxation hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und Beginn der Therapie ab. Wird die Fehlstellung früh erkannt – idealerweise bereits in den ersten Lebenswochen – stehen die Chancen auf eine vollständige Korrektur sehr gut. Eine konservative Behandlung mit speziellen Schienen oder Gipsverbänden kann oft ausreichend sein. Später erkannte Fälle oder schwerere Formen der Luxation erfordern meist operative Eingriffe, die in der Regel gute funktionelle Ergebnisse erzielen. Negative Einflussfaktoren auf die Prognose sind zusätzliche Fehlbildungen oder eine verspätete Diagnose. Auch eine unzureichende Nachsorge kann den Behandlungserfolg gefährden. Insgesamt lässt sich sagen: Mit frühzeitiger und konsequenter Behandlung können die meisten betroffenen Kinder ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen.

Jetzt entsprechende Fachkliniken suchen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung einer angeborenen Kniegelenksluxation richtet sich nach dem Schweregrad der Fehlstellung und dem Alter des Kindes. In vielen Fällen reicht eine konservative Therapie aus: Dabei wird das Kniegelenk durch Gipsverbände oder Orthesen schrittweise in die richtige Position gebracht. Parallel dazu werden oft physiotherapeutische Übungen eingesetzt, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Ist die Luxation besonders ausgeprägt oder konservative Maßnahmen nicht erfolgreich, kann ein operativer Eingriff erforderlich sein. Dabei werden verkürzte Sehnen gelöst oder verlängert, knöcherne Fehlstellungen korrigiert und das Gelenk stabilisiert. Nach der Operation folgt eine Phase der Ruhigstellung, gefolgt von gezielter Reha-Therapie. Ziel jeder Behandlung ist es, das Kniegelenk in eine stabile, funktionelle Position zu bringen und langfristige Einschränkungen zu vermeiden.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der Therapie einer angeborenen Kniegelenksluxation Komplikationen auftreten. Bei der konservativen Behandlung besteht das Risiko, dass sich das Gelenk nicht ausreichend stabilisiert oder erneut ausrenkt. Zu fester Druck durch Gips oder Orthesen kann zudem zu Durchblutungsstörungen oder Hautirritationen führen. Nach operativen Eingriffen sind Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Bewegungseinschränkungen mögliche Risiken. In einigen Fällen kann es trotz Therapie zu einer verbleibenden Fehlstellung oder Muskelschwäche kommen. Auch ein späterer Gelenkverschleiß (Arthrose) ist nicht ausgeschlossen, insbesondere bei unvollständiger Korrektur. Eine engmaschige Nachsorge ist deshalb entscheidend, um frühzeitig auf mögliche Probleme reagieren zu können.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung einer angeborenen Kniegelenksluxation?

Wenn Sie eine gute Klinik zur Behandlung einer angeborenen Kniegelenksluxation suchen, sollten Sie sich an medizinische Einrichtungen wenden, die auf Kinderorthopädie und angeborene Fehlbildungen spezialisiert sind. Besonders Universitätskliniken und spezialisierte Fachzentren verfügen über erfahrene Teams und interdisziplinäre Behandlungskonzepte. Für medizinische Laien ist es jedoch oft schwierig, die Qualität und Schwerpunkte einer Klinik richtig einzuschätzen. Ein Online-Portal wie Diakrino – Die Klinik Auskunft bietet hier eine wertvolle Orientierung. Dort finden Sie fundierte Informationen zu zertifizierten Kliniken, deren Spezialisierungen und Behandlungserfolgen. Mit wenigen Klicks können Sie gezielt nach geeigneten Einrichtungen suchen, vergleichen und die passende Klinik für Ihr Kind auswählen. So stellen Sie sicher, dass Sie eine qualifizierte Versorgung auf dem neuesten Stand der Medizin erhalten.