Kontakt  |  Für Kliniken
icon_selbsttest Selbsttests icon_blog Blog
Diakrino Logo

Phasenprophylaktika

Erfahren Sie jetzt mehr über die Wirkungsweise und Anwendung von Phasenprophylaktika!

Phasenprophylaktika, auch Stimmungsstabilisierer oder mood stabilizer, sind Psychopharmaka, die dazu dienen, psychiatrische Erkrankungen mit wiederkehrenden starken Stimmungsschwankungen langfristig zu behandeln. Klassische Beispiele sind wiederkehrende Depressionen oder auch die bipolare Störung, um das Risiko eines Rückfalls in eine neue Krankheitsphase zu vermindern oder wenn möglich ganz zu vermeiden. Die am häufigsten verwendeten Substanzen sind Lithium und verschiedene Antiepileptika, wie beispielsweise Carbamazepin, Lamotrigin und Valproinsäure.

Wirkung

Bei der Behandlung bipolarer Störungen haben Phasenprophylaktika eine stimmungsregulierende Wirkung. Die genaue Wirkungsweise dieser Medikamente ist jedoch trotz des jahrzehntelangen erfolgreichen Einsatzes bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist, dass Phasenprophylaktika den Stoffwechseln der Neutrotransmitter im Gehirn beeinflussen. Die Balance dieser Botenstoffe ist bei affektiven Störungen wie der Depression oder der Manie aus dem Gleichgewicht geraten.

Einsatz

Phasenprophylaktika kommen zum Einsatz, wenn im Verlauf einer Erkrankung ein hohes Risiko neuer Krankheitsphasen ersichtlich ist. Sie dienen weniger der Akutbehandlung, sondern sollen mittel- und langfristig vor Rückfällen schützen. Die Wahl des Präparates hängt von der zu behandelnden Zielsymptomatik ab (zum Beispiel Verhinderung manischer Phasen), aber auch von dem zu erwartenden Nebenwirkungsspektrum.

Vor- und Nachteile von Phasenprophylaktika

Die Vor- und die Nachteile von Phasenprophylaktika hängen stark von der verwendeten Substanz ab. Zunächst empfinden es viele Patienten als Einschränkung, langfristig Medikamente einzunehmen, insbesondere in Phasen subjektiven Wohlbefindens („warum soll ich Medikamente einnehmen, wenn es mir doch gut geht?“). Phasenpropyhlaktika können aber auch Nebenwirkungen verursachen, zudem sind regelmäßige Laborkontrollen erforderlich. Allerdings schützen sie auch zuverlässig vor neuen Erkrankungsphasen. Die Entscheidung muss deshalb von jedem Patienten (und seinem Arzt) individuell getroffen werden.

Jetzt entsprechende Fachkliniken suchen.

Anwendung von Phasenprophylaktika

Die Anwendung und Therapie mit Phasenprophylaktika sollte bei jedem Patienten individuell angepasst werden, da es sich um Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen handelt. Hierbei sollte die jeweilige Erkrankung, aber auch mögliche individuelle Risiken und Nebenwirkungen abgewogen werden.

Bei manchen Phasenprophylaktika ist die therapeutische Breite gering, d.h. die Dosis muss bei jedem Patienten sorgfältig eingestellt, kontinuierlich überwacht und angepasst werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. In der Regel wird die Konzentration des Wirkstoffes im Blut, aber auch Leber-, Schilddrüsen- und Nierenwerte kontrolliert. In Phasen depressiver Auslenkung werden die Phasenprophylaktika weiter eingenommen und durch Antidepressiva ergänzt. In hypomanen oder manischen Phasen wird oft die Dosis der Phasenprophylaktika erhöht. Bei Wohlbefinden kann die Dosis zum Teil abgesenkt, aber nicht pausiert. Phasenprophylaktika werden über viele Monate und Jahre eingenommen. Eine Abhängigkeit von der Substanz entsteht nicht. Oft setzen Patienten Phasenprophylaktika selbst wieder ab, wenn sie über längere Zeit stabil sind. Dies ist nachvollziehbar, zeitgleich steigt mit Absetzen der Phasenprophylaxe auch wieder das Risiko erneuter Krankheitsepisoden.

Häufig gestellte Fragen

Folgende Medikamente werden als Phasenprophylaktika eingesetzt

  • Lithium
  • Antipsychotika wie Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon, Aripiprazol
  • Antiepileptika wie Carbamazepin, Oxcarbazepin, Valproinsäure, Lamotrigin, Topiramat, Gabapentin

Keiner, die Begriffe Phasenprophylaktika und mood stabilizer werden synonym verwendet und bezeichnen eine Gruppe von Medikamenten, welche die Stimmung bei affektiven Störungen langfristig stabilisieren.

Die logische Alternative wäre der Verzicht auf die langfristige Einnahme von Medikamenten zur Stimmungsstabilisierung. Gerade die bipolare Erkrankung hat jedoch ein sehr hohes Risiko von Rückfällen. Zwar kann man das Risiko auch mit Verhaltensänderungen beeinflussen, aber keinen ähnlich wirksamen Schutz wie durch Phasenprophylaktika erreichen.

Phasenprophylaktika werden langfristig, meist über viele Jahre eingenommen, und dies aus gutem Grund. Das Absetzen sollte kritisch durchdacht und mit dem Arzt diskutiert werden denn es birgt immer das Risiko eines erneuten Rückfalls in die Erkrankung. Es bleibt deshalb immer eine individuelle Entscheidung, die auch mit dem Sicherheitsbedürfnis des Patienten zu tun hat.

Psycho­somatik in Deutschland

Wir helfen Ihnen dabei, die passende Klinik für Ihre Erkrankung zu finden. Sie benötigen weitere Informationen, sind sich in Ihrer Entscheidung unsicher oder haben ein anderes Anliegen? Dann füllen Sie jetzt das Kontaktformular aus und schildern uns Ihr Anliegen. Wir treten mit Ihnen in Kontakt!
Nehmen Sie Kontakt auf






    Ich akzeptiere die Datenschutzbestimmungen

    Erfahre mehr zum Thema,
    über unser

    Glossar