Lithium ist ein Salz, welches in der Depressionsbehandlung vor allem zur Phasenprophylaxe, also zur langfristigen Stabilisierung der Stimmung eingesetzt wird.
Lithium ist ein Salz, welches in der Depressionsbehandlung vor allem zur Phasenprophylaxe, also zur langfristigen Stabilisierung der Stimmung eingesetzt wird.
Lithium ist eines der ältesten Medikamente, die bei der Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt wird. Bereits seit den 50er Jahren wird Lithium vor allem bei affektiven Störungen, also bei Depression und bipolarer Störung eingesetzt.
Interessanterweise ist die Wirkung von Lithium auch heute noch nicht wirklich verstanden. Manche Effekte ähneln der Wirkung von Antidepressiva wie SSRI, allerdings wirkt Lithium auch zur Suizidprophylaxe und antimanisch.
Lithium gilt bei der phasenprophylaktischen Behandlung von affektiven Störungen als Mittel der ersten Wahl, die positiven Effekte sind im Vergleich zu anderen Phasenprophylaktika im Prinzip unerreicht. Allerdings gibt es bei der Verschreibung ein paar wichtige Dinge zu beachten.
Prinzipiell wird Lithium bei korrekter Anwendung gut vertragen. Allerdings ist die therapeutische Breite gering, d.h. zu geringe Dosen wirken nicht, zu hohe Dosen führen zu Überdosierung, und der dazwischenliegende Bereich ist relativ schmal.
Prinzipiell ist Lithium ein gut verträgliches Medikament, allerdings muss die erforderliche Dosis individuell ermittelt werden. Lithium wird nicht in der Leber verstoffwechselt sondern mit dem Urin über die Nieren ausgeschieden.
Besonderer Vorsicht bedarf es deshalb bei Menschen mit einer Nierenschädigung, mit salzarmen Diäten oder wenn viel Flüssigkeit verloren wird, wie zum Beispiel beim Sport oder an heißen Tagen. Die therapeutische Breite ist gering – zu geringe Lithiumspiegel wirken nicht, bei zu hohen Lithiumspiegeln kommt es sehr schnell zu Nebenwirkungen wie Zittern, Schwitzen, Konzentrationsstörungen bis hin zu Verwirrtheitszuständen und epileptischen Anfällen. Die Konzentration von Lithium muss deshalb im Blut der Patienten immer wieder vom Arzt kontrolliert und beurteilt werden. Auch muss die Schilddrüsenfunktion regelmäßig untersucht werden. Wenn diese Kontrollen jedoch regelmäßig erfolgen und die Einnahme zuverlässig erfolgt, wird die Einnahme von Lithium von den meisten Menschen sehr gut vertragen.
Gerade bei chronischen Krankheitsverläufen hat Lithium in der Behandlung von affektiven Störungen zurecht einen sehr hohen Stellenwert. Vor allem hat Lithium eine vorbeugende Wirkung und verhindert somit das erneute Auftreten von depressiven oder auch manischen Phasen. Lithium ist auch eine der wenigen Medikamente in der Psychiatrie, welches einen nachgewiesenen und wirksamen Schutz vor Suizidalität bietet. Gerade im Vergleich mit anderen Phasenprophylaktika bleibt Lithium auch viele Jahrzehnte nach seiner Einführung in der Wirkung unerreicht.
In der Tat gibt es Hinweise, dass auch sehr geringe Dosen an Lithium, beispielsweise die Beimischung ins Trinkwasser, in der Bevölkerung zu einer Abnahme von depressiven Syndromen und Suizidalität führen.
Nein, bei verordnungsgemäßer Einnahme ist Lithium ein sicheres Medikament in der Behandlung von affektiven Störungen. Allerdings muss vor dem Einsatz von Lithium geprüft werden, ob es sogenannte Kontraindikationen, also Gegenanzeigen gibt. Die Konzentration von Lithium im Blut muss auch immer wieder kontrolliert werden.
Für Lithium gibt es den größten Erfahrungsschatz in der Behandlung affektiver Störungen, auch bleibt die Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Phasenprophylaktika unerreicht. Bei Unverträglichkeit gibt es jedoch eine Vielzahl anderer Stimmungsstabilisatoren.
Bei erhöhten Lithiumspiegeln im Blut kommt es frühzeitig zu Vergiftungssymptomen wie Zittern, Muskelkrämpfen, Gangstörungen, Konzentrationsstörungen und Verwirrtheitszuständen. Das Medikament muss sofort pausiert und ein Arzt aufgesucht werden.