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Polytoxikomanie

Sie befürchten polytoxikoman zu sein? Erfahren Sie jetzt mehr über die Probleme und Gefahren aber auch die Behandlung der Polytoxikomanie!

Polytoxikomanie bezeichnet eine Mehrfachabhängigkeit, also eine gleichzeitige Abhängigkeit von Substanzen aus unterschiedlichen pharmakologischen Gruppen. Bei der Kombination von nicht-stoffgebundenen und stoffgebundenen Abhängigkeiten, wie zum Beispiel der Spielsucht und der Alkoholabhängigkeit, liegen zwar zwei unterschiedliche Abhängigkeitskrankheiten vor, hier wird jedoch nicht die Diagnose Polytoxikomanie verwendet. Auch die Abhängigkeit von einer Substanz und der sporadische Konsum einer anderen rechtfertigt nicht die Diagnose einer Polytoximanie.

Die Polytoxikomanie ist eine schwierig zu behandelnde Suchterkrankung. Betroffene haben meist weitere psychische, körperliche und soziale Probleme Die Polytoxikomanie ist deshalb praktisch immer eine chronische Problematik und geht mit massiven Beeinträchtigungen im beruflichen, familiären und sozialen Umfeld und einer Stigmatisierung der Betroffenen einher.

Häufigkeit

Im Vergleich zur Alkohol-, Nikotin- und Cannabisabhängigkeit kommt eine Polytoxikomanie im engeren Sinne seltener vor. Weiter gefasst wäre bereits der gleichzeitige anhaltende Konsum von Alkohol und Tabak eine Polytoxikomanie, die Begrifflichkeit wird jedoch anders benutzt. Im Sinne der internationalen Klassifikation der Erkrankungen ist eine Polytoximanie ein multipler Substanzgebrauch der dann vorliegt, wenn die Substanzaufnahme chaotisch und wahllos erfolgt, ohne dass ein bestimmter Stoff oder eine bestimmte Substanzgruppe vorherrscht.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist bei polytoxikomanen Menschen oft stark eingeschränkt – die Gefahren bestehen nicht nur durch die unterschiedlichen Drogen selbst, sondern auch durch Komplikationen, die zum Beispiel durch verunreinigte Spritzbestecke entstehen (Blutvergiftung, Leberentzündungen) und falsche Dosierungen („zu reiner Stoff“) sowie Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Substanzen.

Drogen

Ein wesentliches Merkmal der Polytoxikomanie ist der unkontrollierte und erratische Konsum verschiedener Drogen. Oftmals verlieren Menschen mit einer Polytoxikomanie selbst den Überblick über die eingenommenen Stoffe. Unter die typischen Drogen fallen Opiate und Opioide, Kokain, Amphetamine und Metamphetamine, Psychostimulanzien, Cannabinoide, Halluzinogene, Synthetische Drogen sowie Alkohol.

Verlauf

Abhängige Menschen mit einer ungesteuerten Substanzaufnahme nehmen in der Regel auch so genannte „harte Drogen“ wie Opiate, Amphetamine oder Kokain zu sich. Sporadischer oder kontrollierter Konsum ist selten. Bei Polytoxikomanien hängt die Art der eingenommenen Drogen oftmals weniger von den persönlichen Präferenzen, als vielmehr von der Verfügbarkeit und den eigenen Mitteln ab. Der Einstieg in eine Polytoxikomanie kann ganz unterschiedlich verlaufen. Die Mehrfachabhängigkeit ist praktisch immer gekoppelt an eine berufliche und soziale Desintegration, da die Konsummuster, Wirkungen und Nebenwirkungen kaum mit einem sozialverträglichen Lebensmuster vereinbar sind. Polytoxikomanien sind chronische Erkrankungen. Auch nach Entgiftungen sind Rückfälle die Regel, nachhaltige Behandlungserfolge (Abstinenz) sind oft schwierig zu erreichen.

Die Abstinenz ist deshalb nicht immer primäres Behandlungsziel, oft sind stabile Konsummuster und kontrollierte Einnahme unter ärztlicher Begleitung (Substitution der stark abhängig machenden Substanzen) besser geeignet, um zu einer Stabilisierung des Gesundheitszustandes zu kommen. Wichtig bei Polytoxikomanien ist stets die soziale und berufliche Reintegration. Hierzu zähen Rehabilitations- und Wiedereingliederungsmaßnahmen, Verhinderung von Beschaffungskriminalität, Sicherung von Wohnraum, Schuldenberatung. Auch müssen gleichzeitig bestehende psychische Erkrankungen konsequent behandelt werden, um den Leidensdruck, der oft an der Aufrechterhaltung der Sucht beteiligt ist, zu reduzieren. In die Behandlung integriert sollten somit verschiedene Helfersysteme sein – neben Psychiatern und Internisten auch Suchttherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter und mehr.

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Definition Polytoxikomanie

Gemäß der internationalen Klassifikation der Erkrankungen ist die Polytoxikomanie ein multipler Substanzgebrauch, also eine Form des Drogenkonsums, bei der zwei oder mehr Substanzen eingenommen werden, und keiner der Stoffe für sich allein den Konsum dominiert. Die Substanzaufnahme erfolgt hierbei chaotisch und wahllos. Das Suchtpotential variiert hierbei stark in Abhängigkeit der konsumierten Stoffe. Opiate führen beispielsweise zu einer starken körperlichen wie auch psychischen Abhängigkeit. Die Symptome des körperlichen Entzugs sind deshalb uneinheitlich. Bei dem mehrheitlich vorhandenen Konsum von Opiaten und anderen Substanzen können die Entzugssymptome auch bei Polytoxikomanien stark ausgeprägt und sehr belastend sein. Hier zu zählen: laufende Nase und Tränenfluss, Niesen, Schwitzen und Frieren und starker Juckreiz., unruhige Beine, Muskel- und Knochenschmerzen. Medizinisch problematisch können Blutdruckschwankungen und Herzrasen, Fieber, Blutzuckerentgleisungen und schwere Durchfälle sein.

Psychische Begleiterkrankungen bei Polytoxikomanien

Polytoxikomane Menschen leiden mehrheitlich unter gleichzeitig bestehenden psychischen Störungen (Doppeldiagnosen). Dies sind in erster Linie:

  • Angststörungen
  • Depression
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Psychosen

Weitere Probleme bei Polytoxikomanien

Ein besonderes Risiko besteht aufgrund des schwankenden Reinheitsgehaltes und der wechselnden Zusammensetzung der einzelnen Substanzen, insbesondere wenn diese in die Vene gespritzt werden.

Auch die unsterile Anwendung von Spritzbestecken kann zu lokalen Infektionen an der Einstichstelle, aber auch zu Blutvergiftungen, Leberentzündungen und HIV-Infektionen führen.

Polytoxikomanien führen oft zu Begleit- und Beschaffungskriminalität, Gefängnisaufenthalten und sozialer Desintegration.

Therapiemöglichkeiten bei Polytoxikomanien

Das Ziel der Behandlung einer Polytoxikomanie liegt gerade bei schweren Abhängigkeiten nicht nur im Verzicht auf alle Substanzen (insbesondere Opiat-Abstinenz), sondern auf einer Einnahme unter kontrollierten Bedingungen (Substitution). Hier werden Ersatzpräparate mit längerer Halbwertzeit und Steuerbarkeit gewählt. Die Ausgabe erfolgt über hierzu speziell geschultes Personal an Suchthilfezentren oder entsprechenden Arztpraxen.

Der kalte Entzug von allen Substanzen zugleich kann stark belastend sein, sicherer sind deshalb Entzüge in einem stationären Setting. Bei Polytoxikomanien sind stets anschließende Entwöhnungsbehandlungen über viele Monate erforderlich. Ein Rückfallrisiko besteht lebenslang. Sehr hilfreich können auch Selbsthilfegruppen und andere soziale Netzwerke zur langfristigen Stabilisierung sein.

Häufig gestellte Fragen

Das Risiko hängt maßgeblich von den eingenommenen Substanzen ab. Bei Konsum von Opiaten und parallelem Konsum weiterer Substanzen ist das Risiko einer schwer behandelbaren Abhängigkeitserkrankung sehr hoch.

Der gleichzeitige Konsum verschiedener Drogen ist aufgrund der unklaren Mischverhältnisse und Wechselwirkungen hochgefährlich.

Im Entzug werden bei einer Polytoxikomanie alle Substanzen entzogen. Eine Ausnahme können Opiate sein, wo eine Substitution erfolgen kann, zum Beispiel mit Methadon.

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