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Co-Abhängigkeit

Erfahren Sie hier, was eine Co-Abhängigkeit ist und was man dagegen tun kann.

Co-Abhängigkeit ist das Verhalten Angehöriger von Suchtkranken, welches die Abhängigkeit aufrecht erhält.

Auftreten

Co-abhängige Menschen sind nicht selbst psychisch krank, sie unterhalten jedoch die Abhängigkeit eines Partners oder Angehörigen, indem sie ihn unterstützen und ihm helfen. Das Verhalten ist zwar gut gemeint, die Sucht wird somit aber aufrecht erhalten.

Vorkommen

Besonders gefährdet sind Frauen, die ihre alkoholkranken Partner unterstützen und Kinder, die ihren abhängigen Eltern im Alltag helfen.

Folgen

Angehörige nehmen viele Belastungen und Aufgaben auf sich, die der Suchtkranke nicht mehr schafft. Sie leiden zudem häufig unter Schuld- und Schamgefühlen. Trotz ihres Einsatzes ändert sich die Abhängigkeit nicht. Sie versuchen den Schein von Normalität nach außen zu wahren und offenbaren sich niemand. Dies führt zu Isolation und Einsamkeit.

Auswirkungen

Mit ihrem Verhalten bewirken co-abhängige Angehörige unbeabsichtigt, dass die Sucht stabilisiert und aufrechterhalten wird. Durch die eigentlich gut gemeinte Hilfe sinkt der Leidensdruck des Suchtkranken - dieser bekommt die Konsequenzen seiner Sucht weniger zu spüren. Er hat weniger Grund, sein Suchtverhalten zu ändern.

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Was kann man selbst gegen Co-Abhängigkeit tun?

  • Problematischer Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten sollte offen angesprochen werden, ohne dabei belehrend oder vorwürflich zu sein. Eher sollte thematisiert werden, wie sich die Angehörigen dabei fühlen.
  • Co-Abhängige sollten sich klar mache, dass sie keine Schuld an der Erkrankung haben und nicht für die Folgen verantwortlich sind
  • Sie sollten sich zudem bewußt sein, dass eine Suchterkrankung kein vorübergehendes Phänomen ist, sondern eine chronische Erkrankung
  • Angehörige Suchterkrankter sollten klar äußern, dass sie sich nicht mehr um die Folgen der Abhängigkeit kümmern werden, wenn der Erkrankte weiter seiner Sucht nachgeht.
  • dysfunktionale Muster des Abhängigen sollten nicht unterstützt werden und keine Verhaltensweisen gedeckt werden, die die Sucht aufrecht erhalten
  • Co-Abhängige sollten sie einer vertrauten Person anvertrauen oder selbst therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen
  • Die Behandlung einer Abhängigkeit gehört in professionelle Hände, und kann nicht durch Angehörige übernommen werden
  • Versprechungen sollten nicht akzeptiert werden
  • Angekündigte Konsequenzen sollten umgesetzt werden

Wie sollen Angehörige damit umgehen, wenn Abhängige ablehnend oder gereizt reagieren?

Angehörige Suchterkrankter sollten konsequent unterlassen, den Alkohol- oder Drogenkonsum und seine Folgen vor anderen zu verheimlichen oder zu vertuschen, auch wenn dies zu Spannungen mit der Abhängigen führt. Sie müssen sich bewusst sein, dass ihr co-abhängiges Verhalten eine Sucht unterhält und keine Perspektive sein kann. Gespräche über das Suchtverhalten sind wichtig, führen aber in der Regel nicht dazu, dass sich unmittelbar etwas ändert. Ziel sollte nicht sein, dass sich das Verhalten sofort ändert, sondern dass die Bereitschaft zur Veränderung entwickelt wird. Wenn Suchterkrankte gereizt oder ablehnend reagieren, sollte dies kein Grund sein, die eigene Haltung zu ändern. Vielmehr müssen den Mut haben, ihre Heimlichkeit zu überwinden und sich Unterstützung zu holen. Wenn der Abhängige bereit ist, kann gemeinsam eine therapeutische Unterstützung eingeholt werden. Wenn keine Einsicht besteht müssen Co-Abhängige den Schritt zur professionellen Unterstützung auch alleine gehen.

Wie entsteht eine Co-Abhängigkeit?

Die allermeisten Co-Abhängigen sind Frauen, die ihre alkoholkranken Partner unterstützen. Dies liegt einerseits daran, dass Frauen in Beziehungen häufiger eine fürsorgliche Rolle einnehmen, andererseits sind deutlich mehr Männer alkoholkrank als Frauen. Aber auch Kinder von suchtkranken Menschen sind gefährdet, co-abhängiges Verhalten zu entwickeln, zum Beispiel wenn sie immer mehr Aufgaben der Eltern übernehmen. Diese Verhaltensmuster können sich im Erwachsenenalter fortsetzen.

Erfahrungen aus der Kindheit bedingen viele Erlebens- und Verhaltensmuster bis ins Erwachsenenalter. Häufig gehen Kinder suchterkrankter Menschen später wiederum Beziehungen mit Abhängigen ein. Des weiteren haben sie selbst ein erhöhtes Risiko, eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Auch das Risiko selbst eine Sucht zu entwickeln, ist bei co-abhängigen Kindern deutlich erhöht.

Häufig gestellte Fragen

Nein, Co-Abhängigkeit ist selbst keine Erkrankung, sondern ein Verhalten, welches eine Sucht unterstützt und unterhält.

Besonders Frauen in Partnerschaften und Kinder Suchterkrankter sind gefährdet, co-abhängige Verhaltensweisen zu entwickeln.

Nein, Verhaltensweise entstehen immer in Bezug auf das Umfeld und hier auf dem Boden einer Fürsorge und Empathie. Allerdings sind Co-Abhängige auch dafür verantwortlich, ihr Handeln auf die negativen Konsequenzen hin zu prüfen und zu verändern.

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