Bei den anhaltenden wahnhaften Störungen handelt es sich um psychische Erkrankungen mit wahnhaften Symptomen ohne dass weitere Kriterien einer Psychose erfüllt sind.
Bei den anhaltenden wahnhaften Störungen handelt es sich um psychische Erkrankungen mit wahnhaften Symptomen ohne dass weitere Kriterien einer Psychose erfüllt sind.
Die wahnhaften Symptome selbst müssen zur Diagnosestellung über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen bestehen, bleiben jedoch in der Regel über viele Monate oder gar Jahre bestehen: Der Verlauf ist langwierig, das wahnhafte Erleben ist statisch und schwer beeinflussbar. Die Inhalte des wahnhaften Erlebens sind über variieren bei den Betroffenen kaum, klassische Themen für wahnhafte Interpretationen sind Beobachtungs- oder Verfolgungserleben, aber auch Größenideen, paranoide Syndrome oder bizarre Wahninhalte.
Die Entstehung anhaltender wahnhafter Störungen ist multifaktoriell, wobei im Vergleich zur Schizophrenie soziale und persönlichkeitsspezifische Faktoren eine größere Rolle spielen. Vermutet wird auch bei der anhaltenden wahnhaften Störung eine individuelle, genetische Prädisposition, diese ist allerdings im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen vermutlich geringer ausgeprägt. Häufig sind anhaltende Stressoren im Umfeld der Erkrankten zu erkennen, die bei entsprechender Persönlichkeitsstruktur zu einer anhaltenden wahnhaften Störung führen können.
Die anhaltende wahnhafte Störung zeigt in aller Regel langwierige und chronische, aber weniger schwerwiegende Verläufe. Zwar sind die Beeinträchtigungen im sozialen wie auch beruflichen Leben meist deutlich geringer ausgeprägt wie beispielsweise bei einer paranoiden Schizophrenie, die anhaltende wahnhafte Störung spricht jedoch deutlich schlechter auf antipsychotische Medikamente an. Oft bleiben zeitlebens wahnhafte Symptome bestehen, die jedoch zum Teil wenig auffällig sind.
Die anhaltende wahnhafte Störung ist deutlich seltener als die Schizophrenie und hat eine Lebenszeitprävalenz von ca. 0,25 %, d.h. das ungefähr einer von 400 Menschen einmal im Leben an einer anhaltenden wahnhaften Störung erkrankt.
Die Diagnose einer anhaltenden wahnhaften Störung ist zunächst eine klinische Diagnose und wird durch die psychiatrische Untersuchung von einem Arzt oder Psychiater erhoben. Die Symptome sind auf wahnhafte Symptome limitiert und dauern mindestens 4 Wochen, in den meisten Fällen jedoch über viele Monate oder auch Jahre.
Weitere Symptome von Psychosen wie Halluzinationen oder Ich-Störungen, Negativsymptome oder kognitive Beeinträchtigungen finden sich definitionsgemäß bei der anhaltenden wahnhaften Störung nicht.
Apparative Untersuchungen wie zum Beispiel die Computertomographie, die Kernspintomographie, EEG und Labor dienen zum Ausschluss anderer Erkrankungen und werden im Rahmen der Erstdiagnostik durchgeführt.
Menschen mit einer anhaltenden wahnhaften Störung haben meist keine oder nur eine geringe Krankheitseinsicht und stellen sich nur selten eigeninitiativ beim Psychiater vor. Gerade wenn nur geringe oder keine Beeinträchtigungen des sozialen und beruflichen Lebens vorliegen, bleiben anhaltende wahnhafte Störungen oftmals auch unbehandelt. Antipsychotika werden bei anhaltenden wahnhaften Störungen zwar regelmäßig eingesetzt, zeigen aber lange nicht die Wirksamkeit wie bei klassischen Psychosen. Bei guter therapeutischer Anbindung kann mittels psychoedukativer und supportiver Gesprächstherapie versucht werden, eine Störungseinsicht und Behandlungseinsicht zu erreichen.
Anhaltende wahnhafte Störungen sind psychische Erkrankungen mit Wahnvorstellungen aber ohne alle weiteren klassischen Symptome psychotischer Störungen.
Für die anhaltende wahnhafte Störung typisch sind statische Wahnsysteme, die kaum auf eine Behandlung ansprechen, aber die Autonomie des Betroffenen im Vergleich zu anderen Psychosen deutlich weniger beeinflussen. Die weiteren Symptome von Psychosen wie Halluzinationen oder Ich-Störungen treten bei anhaltenden wahnhaften Störungen nicht auf.
Anhaltende wahnhafte Störungen beeinträchtigen die Erkrankten deutlich weniger als andere psychotische Störungen, sie sprechen aber meist auch nicht sehr gut auf Medikamente oder andere therapeutische Verfahren an.