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Kombinierte Persönlichkeitsstörung

Erfahren Sie hier wie sich kombinierte Persönlichkeitsstörungen äußern und wie diese behandelt werden können.

Kombinierte Persönlichkeitsstörungen sind psychische Erkrankungen, welche die Merkmale mehrerer Persönlichkeitsstörungen zugleich aufweisen. Als Folge der Persönlichkeitsstörung kommt es regelmäßig zu Schwierigkeiten im Umgang mit anderen, aber auch mit sich selbst.

 

Diagnose

Menschen mit einer kombinierten Persönlichkeitsstörung weisen zugleich die Eigenschaften mehrerer Persönlichkeitsmerkmale aus einem Persönlichkeitscluster auf, die aber über eine einzelne und umschriebene Persönlichkeitsstörung hinausgehen. Die Diagnose wird anhand klinischer Kriterien gestellt.

Häufigkeit

Es gibt nur wenig Zahlen über die Häufigkeit kombinierter Persönlichkeitsstörungen, da verschiedene Mischbilder darunter subsumiert werden. Allerdings es gibt Häufungen von typischen Kombinationen wie zum Beispiel die Persönlichkeitsstörung mit dissozialen und paranoiden Anteilen oder die Persönlichkeitsstörung mit ängstlich-vermeidenden und dependenten Anteilen.

Ursachen

Die Ursachen der kombinierten Persönlichkeitsstörung sind multifaktoriell und sehr heterogen. Ein Anteil ist genetisch, es spielen jedoch auch negative Erfahrungen in der Kindheit und Jugend eine Rolle, die dann zu dysfunktionalen Erlebens- und Verhaltensmustern führen.

Prognose

Persönlichkeitsmerkmale sind im Allgemeinen Regel statisch, können jedoch psychotherapeutisch beeinflusst werden. Bei der kombinierten Persönlichkeitsstörung hängt die Prognose stark von den dominierenden Persönlichkeitsanteilen ab.

Diagnose der kombinierten Persönlichkeitsstörung

Zunächst ist eine Persönlichkeitsstörung definiert durch langanhaltende und tiefgreifende Muster des Denkens, der Wahrnehmung, der Reaktion und der Bezugnahme. In der Folge kommt es zu relevanten Beeinträchtigungen der Beziehungsgestaltung und zu Problemen im sozialen, familiären und beruflichen Umfeld.
Für die Diagnose einer kombinierten Persönlichkeitsstörung ist die genaue Kenntnis der spezifischen Persönlichkeitsstörungen unerlässlich. Diese werden in drei Cluster eingeteilt, wobei Kombinationen innerhalb der Cluster wahrscheinlicher sind. Diese Cluster sind:

Cluster A ist gekennzeichnet durch sonderbare und exzentrische Charakterzüge und umfasst folgende Persönlichkeitsstörungen:

  • Paranoid: misstrauisch und argwöhnend
  • Schizoid: desinteressiert und sozial desintegriert
  • Schizotypisch: sonderbar, exzentrisch und eigenbrötlerisch

Cluster B ist gekennzeichnet durch dramatische, emotionale oder launische Charakterzüge und umfasst folgende Persönlichkeitsstörungen:

  • Dissozial: lügend, täuschend, empathiearm und oft kriminell
  • Emotional-instabil: gestörte Impulskontrolle, Affektlabilität, innere Leere und Verlassenheitsängste
  • Histrionisch: theatralisch, nach Aufmerksamkeit heischend und dramatisch
  • Narzisstisch: Labiler Selbstwert, Drang nach Bewunderung, egoistisch und überzogene Sicht des Selbstwerts

Cluster C ist gekennzeichnet durch ängstliche und furchtsame Charakterzüge und umfasst folgende Persönlichkeitsstörungen:

  • Ängstlich-vermeidend: große Angst vor Kritik und Zurückweisung
  • Dependent: Unterwerfung, Abhängigkeit und Bedürfnis, umsorgt zu werden
  • Anankastisch : Perfektionistisch, zwanghaft, steif und unflexibel
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Wie wird eine kombinierte Persönlichkeitsstörung diagnostiziert?

Wie auch bei allen Persönlichkeitsstörungen handelt es sich bei diesen Persönlichkeitsmerkmalen um tief verankerte Erlebens- und Verhaltensweisen, die sich im späten Jugend- bzw. frühen Erwachsenenalter ausgebildet haben und im Verlaufe des Lebens eine große Beständigkeit aufweisen. Die Diagnose einer kombinierten Persönlichkeitsstörung wird aufgrund der klinischen Symptome und mithilfe von speziellen Testungen (zum Beispiel SKID II) gestellt. Oftmals wird die Diagnose erstellt, wenn der oder die Betroffene aufgrund anderer Probleme (wie zum Beispiel partnerschaftlicher Konflikte oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz) in psychiatrische Behandlung kommt.

Die Diagnose einer kombinierten Persönlichkeitsstörung ist zunächst eine klinische Diagnose und wird durch die psychiatrische Untersuchung von einem Arzt oder Psychiater erhoben.

Es erfordert jedoch eine gewisse klinische Erfahrung, die einzelnen Elemente spezifischer Persönlichkeitsstörungen zu erkennen und in Kombination zu benennen. Das Krankheitsbild in seiner Gesamtheit führt in der Regel zu Störungen der Alltagskompetenz, des Arbeitslebens und der Bindungsfähigkeit und des individuellen Wohlbefindens. Kombinierte Persönlichkeitsstörungen kommen oft zusammen mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depression, Ängsten oder Abhängigkeitserkrankungen vor.

Apparative Untersuchungen wie zum Beispiel die Computertomografie, die Kernspintomografie, EEG und Labor dienen eher zum Ausschluss anderer Erkrankungen und sind bei der Diagnosestellung einer kombinierten Persönlichkeitsstörung nicht zwingend erforderlich.

Zur Diagnosesicherung können spezielle Testverfahren wie zum Beispiel der SKID-II eingesetzt werden, bei denen die einzelnen Elemente spezifischer Persönlichkeitsmerkmale sichtbar werden.

Behandlung der kombinierten Persönlichkeitsstörung

Oft erfolgt erst eine Behandlung, wenn den Betroffenen die Problematik ihres Erlebens und Verhaltens in Beziehungen oder am Arbeitsplatz bewusst wird. Viele Ansätze wie zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie zielt deshalb auf die Besserung sozialer Fähigkeiten und einer kritischen Betrachtung der eigenen Bewertungssysteme und Strategien im Umgang mit Regeln.

 

Weitere Behandlungsansätze sind die psychodynamische Psychotherapie, um die der Persönlichkeitsstörung zugrunde liegenden Konflikte aufzudecken und zu verstehen.

Für die Behandlung kombinierter Persönlichkeitsstörungen gibt es keine standardisierten Therapiemodule. Die Behandlung erfolgt in Anlehnung an die Therapien, die für die einzelnen spezifischen Persönlichkeitsstörungen verfügbar sind. Gruppentherapien mit weiteren Teilnehmern mit abhängigen Krankheitsbildern haben den Vorteil, dass Betroffene ihre Erfahrungen teilen können und Strategien im Umgang mit ihrer Persönlichkeit in einem geschützten und therapeutischen Setting erarbeiten und erproben können. Medikamente spielen bei kombinierten Persönlichkeitsstörungen in der Regel keine Rolle.

Häufig gestellte Fragen

Die kombinierte Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die Elemente verschiedener spezifischer Persönlichkeitsstörungen vereint.

Die kombinierte Persönlichkeitsstörung wird psychotherapeutisch behandelt, vor allem das Training sozialer Kompetenzen ist von großem Nutzen. Die Art der Behandlung richtet sich nach den dominanten Persönlichkeitsanteilen. Medikamente spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Die Symptome einer kombinierten Persönlichkeitsstörung richten sich nach den beteiligten spezifischen Persönlichkeitsstörungen und können sehr unterschiedlich sein.

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