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Anankastische Persönlichkeitsstörung

Erfahren Sie hier, wie sich anankastische Persönlichkeitsstörungen äußern und wie diese behandelt werden können.

Die anankastische Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die sich durch ein zwanghaftes und perfektionistisches Verhalten sowie unzureichende Flexibilität im Alltag auszeichnet.

Diagnose

Menschen mit einer anankastischen Persönlichkeitsstörung beschäftigen sich andauernd mit Themen von Ordentlichkeit, Perfektionismus und Kontrolle. Ihre Flexibilität ist beeinträchtigt, die Bewältigung von Aufgaben verlangsamt und gestört. Die Diagnose wird anhand klinischer Kriterien gestellt.

Ursachen

Die Ursachen der anankastischen Persönlichkeitsstörung sind multifaktoriell. Ein Anteil ist genetisch, es spielen jedoch auch Erfahrungen von Ablehnung und Unsicherheit in der Kindheit und Jugend eine Rolle bei der Entstehung, die dann durch zwanghafte Handlungen kompensiert werden.

 

Häufigkeit

Man geht davon aus, dass ca. 2-5 % der Bevölkerung der Menschen an einer anankastischen Persönlichkeitsstörung leiden. Männer sind deutlich häufiger betroffen.

Diagnose der anankastischen Persönlichkeitsstörung

Die anankastische Persönlichkeitsstörung wird auch als zwanghafte Persönlichkeitsstörung oder Zwangspersönlichkeitsstörung bezeichnet. Sie darf nicht mit der Zwangsstörung verwechselt werden, die eine ganz andere psychische Erkrankung darstellt.
Menschen mit einer anankastischen Persönlichkeitsstörung beschäftigen sich andauernd mit Ordnung, Perfektionismus und der Kontrolle über sich selbst und sind deshalb kaum spontan und flexibel. Sie verharren in Einzelheiten, lieben Listen und Zeitpläne, haben aber zeitgleich Probleme, Projekte termingerecht zu Ende zu bekommen, da sie sich in Details verlieren. Sie beschäftigen sich so lange mit Details und der Suche nach Perfektion, dass das Ziel aus den Augen verloren wird. Die Delegation von Aufgaben an andere fällt ihnen schwer. Die Konzentration auf bestimmte Aufgaben kann dazu führen, dass andere wichtige Aspekte des Lebens vernachlässigt werden. Die Sturheit mag zwar in manchen Berufen gewisse Vorteile mit sich bringen – als Buchhalter glänzen sie mitunter durch ihre Detailverliebtheit – führt aber auch zu Frustration bei Freunden und Verwandten. Ihr Verhalten wirkt rigide, starr und wenig emotional.

 

Wie auch bei allen Persönlichkeitsstörungen handelt es sich bei diesen Persönlichkeitsmerkmalen um tief verankerte Erlebens- und Verhaltensweisen, die sich im späten Jugend- bzw. frühen Erwachsenenalter ausgebildet haben und im Verlaufe des Lebens eine große Beständigkeit aufweisen. Die Diagnose einer anankastischen Persönlichkeitsstörung wird aufgrund der klinischen Symptome und mithilfe von speziellen Testungen (zum Beispiel SKID II) gestellt. Oftmals wird die Diagnose erstellt, wenn der oder die Betroffene aufgrund anderer Probleme (wie zum Beispiel partnerschaftlicher Konflikte oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz) in psychiatrische Behandlung kommt.

Die Diagnose einer anankastischen Persönlichkeitsstörung ist zunächst eine klinische Diagnose und wird durch die psychiatrische Untersuchung von einem Arzt oder Psychiater erhoben.

Rückblickend findet sich meist schon in der Kindheit und Jugend zwanghaftes und rigides Verhalten, die Diagnose kann und darf jedoch erst nach der Ausreifung der Persönlichkeit und somit im Erwachsenenalter gestellt werden.

Apparative Untersuchungen wie zum Beispiel die Computertomografie, die Kernspintomografie, EEG und Labor dienen eher zum Ausschluss anderer Erkrankungen und sind bei der Diagnosestellung einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung nicht zwingend erforderlich.

Zur Diagnosesicherung können spezielle Testverfahren wie zum Beispiel der SKID-II eingesetzt werden.

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Symptome der anankastischen Persönlichkeitsstörung

  • Andauernde Beschäftigung mit Ordnung, Perfektionismus und Kontrolle
  • Liebe zu Details, Regeln, Zeitplänen, Organisation und Listen
  • Das Streben nach Perfektion behindert die Fertigstellung von Aufgaben
  • Die Hingabe an einzelne Aufgaben führt zu einer Vernachlässigung von Beziehungen und Freizeitaktivitäten
  • Unfähigkeit, Aufgaben an andere zu deligieren
  • Geiziges Verhalten gegenüber sich und anderen
  • Rigidität und Hartnäckigkeit

Die Persönlichkeitsmerkmale bilden sich oft schon im Kindesalter aus und verfestigen sich im späten Jugend- und jungen Erwachsenenalter.

Behandlung der anankastischen Persönlichkeitsstörung

Oft erfolgt erst eine Behandlung, wenn ihnen die Problematik ihres Erlebens und zwanghaften Verhaltens zum Beispiel in Beziehungen oder am Arbeitsplatz bewusst wird.

Viele Ansätze wie zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie zielt deshalb auf die Besserung sozialer Fähigkeiten und einer kritischen Betrachtung der eigenen Bewertungssysteme und Strategien im Umgang mit Regeln. Weitere Behandlungsansätze sind die psychodynamische Psychotherapie, um die der Persönlichkeitsstörung zugrunde liegenden Konflikte aufzudecken und zu verstehen.

Wenn die Ausprägung der anankastischen Persönlichkeitsanteile sehr ausgeprägt ist, wird in der Regel mit einer Einzelpsychotherapie begonnen. Gruppentherapien mit weiteren Teilnehmern mit abhängigen Krankheitsbildern haben den Vorteil, dass Betroffene ihre Erfahrungen teilen können und Strategien im Umgang mit ihrer Persönlichkeit in einem geschützten und therapeutischen Setting erarbeiten und erproben können. Medikamente spielen bei anankastischen Persönlichkeitsstörungen in der Regel nur eine untergeordnete Rolle.

Häufig gestellte Fragen

Die anankastische Persönlichkeitsstörung wird psychotherapeutisch behandelt, vor allem das Training sozialer Kompetenzen ist von großem Nutzen. Medikamente spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Es gibt keinen Unterschied, die Begriffe werden synonym verwendet.

Menschen mit einer anankastischen Persönlichkeitsstörung erleben ihr zwanghaftes Verhalten als korrekt („ich-synton“), Menschen mit einer Zwangsstörung wie zum Beispiel einem Waschzwang leiden unter den Zwangshandlungen und wissen um deren irrationalen Charakter.

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