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Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung

Erfahren Sie hier, wie sich ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörungen äußern und wie diese behandelt werden können.

Die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die sich durch die Vermeidung von Situationen auszeichnet, die das Risiko von Kritik oder Zurückweisung beinhalten. Die psychische Störung wird auch als „unsichere Persönlichkeitsstörung“ bezeichnet.

Diagnose

Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung leiden unter dem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit und befürchten stets unangenehm aufzufallen oder aufgrund ihrer schlechten Leistungen kritisiert zu werden. Die Diagnose wird anhand klinischer Kriterien gestellt.

Symptome der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung

Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung haben große Angst vor Bewertung und Kritik. Sie meiden Situationen in Beruf und privatem Umfeld mit Menschen, die sie nicht gut kennen. Diese Charaktereigenschaften bilden sich frühzeitig aus und sind im Laufe des Lebens sehr beständig.

Häufigkeit

Man geht davon aus, dass ca. 2-3 % der Bevölkerung an einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung leiden, wobei die Abgrenzung zur sozialen Phobie bisweilen schwierig sein kann. Frauen sind dabei öfters betroffen als Männer.

Ursachen

Die Ursachen der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung sind multifaktoriell. Ein Anteil ist genetisch, es spielen jedoch auch Erfahrungen von Ablehnung und Ausgrenzung in der Kindheit und Jugend eine Rolle bei der Entstehung.

Diagnose der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung

Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung vermeiden neue soziale Kontakte und Konflikte, da sie fürchten, kritisiert oder abgelehnt zu werden. Sie reagieren sehr empfindlich auf Rückmeldungen und sind überwachsam, was zu einer anhaltend angespannten Haltung führt. Der geringe Selbstwert und das Gefühl von Unzulänglichkeit hemmt sie und erschwert das Vorankommen in Ausbildung und Beruf. Sie halten sich für sozial inkompetenter, unattraktiver und in Bezug auf ihre Leistungen deutlich schlechter als sie in Wirklichkeit sind.

Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung sind sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, berufliche oder persönliche Risiken auf sich zu nehmen. Gefahren werden überschätzt und Chancen nicht genutzt, was zu einer relevanten Einschränkung des eigenen Lebensstiles führen kann. Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung sind hingegen an ihrem Arbeitsplatz meist gerne gesehen, da sie überaus gewissenhaft arbeiten, wenig Forderungen stellen und sich nie in den Vordergrund drängen. Aus genau diesen Gründen kommen sie jedoch oft in ihrer Karriere nicht so voran, wie es ihrer Leistung und Qualifikation entsprechen würde.

Wie auch bei allen Persönlichkeitsstörungen handelt es sich bei diesen Persönlichkeitsmerkmalen um tief verankerte Erlebens- und Verhaltensweisen, die sich im späten Jugend- bzw. frühen Erwachsenenalter ausgebildet haben und im Verlaufe des Lebens eine große Beständigkeit aufweisen. Die Diagnose einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung wird aufgrund der klinischen Symptome und mithilfe von speziellen Testungen (zum Beispiel SKID II) gestellt. Oftmals wird die Diagnose erstellt, wenn der oder die Betroffene aufgrund anderer Probleme (wie zum Beispiel einer Depression) in psychiatrische Behandlung kommt.

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Behandlung der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung

Der Zugang zur Behandlung der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung ist oft nicht einfach, da Betroffene die Auseinandersetzung mit ihrer Persönlichkeitsstruktur selbst vermeiden. Ein Leidensdruck entsteht oft, wenn Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeit in Beruf und Partnerschaft zu wenig auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und deshalb konsequent vernachlässigt werden. Viele Ansätze wie zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie zielt deshalb auf die Besserung sozialer Fähigkeiten. Weitere Behandlungsansätze sind die psychodynamische Psychotherapie, um die der Persönlichkeitsstörung zugrunde liegenden Konflikte aufzudecken und zu verstehen.

Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörungen sind wie alle Persönlichkeitsstörungen beständige Erkrankungen, die Auswirkungen können jedoch durch Therapien positiv beeinflusst werden. Die Erkenntnis, dass die eigene Persönlichkeitsstruktur krankheitswerte Anteile hat, kommt jedoch oft erst spät, da die meisten Betroffenen ihr Erleben und Verhalten als in sich stimmig wahrnehmen.

Häufig gestellte Fragen

Wie bei den meisten psychischen Erkrankungen ist bei der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung von multifaktoriellen Ursachen auszugehen. Oft lassen sich bereits im Kindesalter übermäßig ängstliche und auch vermeidende Persönlichkeitsanteile feststellen, die durch Erfahrungen von Ablehnung und Ausgrenzung verstärkt und gefestigt werden können. Auch gibt es störungsverstärkende Mechanismen. Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstruktur meiden Kontakte und haben somit nur eingeschränkte Möglichkeit, an Aufgaben und Herausforderungen zu wachsen.

Die Diagnose einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung ist zunächst eine klinische Diagnose und wird durch die psychiatrische Untersuchung von einem Arzt oder Psychiater erhoben.

Rückblickend findet sich meist schon in der Kindheit und Jugend ein vorsichtiges und zurückhaltendes Verhalten, die Diagnose kann und darf jedoch erst nach der Ausreifung der Persönlichkeit und somit im Erwachsenenalter gestellt werden.

Apparative Untersuchungen wie zum Beispiel die Computertomografie, die Kernspintomografie, EEG und Labor dienen eher zum Ausschluss anderer Erkrankungen und sind bei der Diagnosestellung einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung nicht zwingend erforderlich.

Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung erleben sich selbst als inkompetent, unattraktiv und unterschätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit. Aus Angst vor Kritik und Zurückweisung zeigen sie ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten.

Weitere Symptome können sein:

  • Vermeidung neuer sozialer Kontakte
  • Gefühl von Unzulänglichkeit und Überschätzung eigener Fehler
  • Vermeidung von berufsbezogenen Aktivitäten, die zwischenmenschliche Kontakt erfordern
  • Unterschätzung eigener sozialer Kompetenzen, der Attraktivität und der Leistungsfähigkeit
  • Risikoaverses Verhalten (Risiken werden vermieden)

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