Chronische Depression

Was ist eine chronische Depression?

Die chronische Depression ist vor allem über einen zeitlichen Verlauf von mindestens 2 Jahren gekennzeichnet.

Depressive Störungen treten in aller Regel episodisch auf und zeigen einen phrasenhaften Verlauf. Wenn sich manifeste depressive Störungen nicht ausreichend zurückbilden, können sich jedoch auch chronische Depressionen herausbilden, die in der Regel schwieriger zu behandeln sind.

Unterschieden werden muss bei chronischer Depression zwischen unbehandelter Depression und therapierefraktärer Depression. Wenn trotz leitliniengerechter Behandlung keine Besserung eintritt, sollten folgende Punkte überprüft werden:

• Stimmt die Diagnose?
• Wurden Probleme (wie zum Beispiel eine zeitgleich bestehende Abhängigkeitserkrankung) übersehen?
• Wirkt der Patient aktiv an der Therapie mit?
• Nimmt der Patient die verschriebenen Medikamente ein?
• Liegen evtl. Wechselwirkungen vor, welche die Wirkung der Medikamente abschwächen?
• Gibt es Kontextfaktoren wie schwelende Konflikte oder andauernde Belastungen, welche den Heilungsprozess negativ beeinflussen?

Bei therapieresistenter Depression sollten alle therapeutischen Strategien geprüft und hinterfragt werden. Im medikamentösen Bereich sollten Möglichkeiten der Veränderung und der Steigerung diskutiert werden. Im psychotherapeutischen Bereich können Verfahren wie CBASP eingesetzt werden, die speziell für chronische Depression entwickelt wurden.