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Protrusio acetabuli

Die Protrusio acetabuli ist eine krankhafte Veränderung des Hüftgelenks, bei der die Hüftpfanne (Acetabulum) zu weit nach innen in das Becken hineinragt. Dadurch wird der Oberschenkelkopf zu tief in die Pfanne gedrückt, was die Beweglichkeit einschränkt und Schmerzen verursachen kann. Die Erkrankung kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln – etwa durch entzündliche Gelenkerkrankungen, Knochenerkrankungen oder als Folge einer Hüftarthrose. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Eine unbehandelte Protrusio kann langfristig zu Schäden an Knorpel und Knochen führen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die richtige Therapie einzuleiten und Folgeschäden zu vermeiden.

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Becken. Der kugelförmige Oberschenkelkopf sitzt in der schalenartigen Hüftpfanne (Acetabulum), die zur Stabilität und Beweglichkeit des Gelenks beiträgt. Beide Gelenkflächen sind von Knorpel überzogen, der als Puffer wirkt und reibungsfreie Bewegungen ermöglicht. Umgeben wird das Gelenk von einer festen Gelenkkapsel, die mit Gelenkflüssigkeit für zusätzliche Schmierung sorgt. Zahlreiche Muskeln und Bänder stützen das Gelenk zusätzlich. Normalerweise liegt die Hüftpfanne stabil im äußeren Bereich des Beckens. Bei einer Protrusio acetabuli dringt sie jedoch zu weit nach innen vor und verändert die Stellung des Oberschenkelkopfes. Das kann zu einer Fehlbelastung des Gelenks führen und die Gelenkfunktion dauerhaft stören.

Wie entsteht eine Protrusio acetabuli?

Die Ursachen einer Protrusio acetabuli können vielfältig sein. In manchen Fällen ist sie angeboren und wird bereits im Kindesalter entdeckt. Häufiger jedoch entwickelt sie sich im Laufe des Lebens – etwa im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Auch Osteoporose oder Knochenerkrankungen wie die Paget-Krankheit können die Entstehung begünstigen. Wenn das Becken instabil oder die Knochenstruktur geschwächt ist, kann der Druck des Oberschenkelkopfs die Hüftpfanne in das Becken hineindrücken. Auch eine fortgeschrittene Arthrose des Hüftgelenks oder wiederholte Entzündungen können den Knochen verändern und eine Protrusio hervorrufen. In seltenen Fällen ist ein Trauma oder eine übermäßige mechanische Belastung der Auslöser. Die Erkrankung verläuft oft schleichend und wird nicht immer sofort erkannt.

Welche Beschwerden verursacht Protrusio acetabuli?

Die Protrusio acetabuli kann zu unterschiedlichen Beschwerden führen – je nach Ausprägung und Fortschritt der Erkrankung. Anfangs treten häufig diffuse Schmerzen in der Leiste oder im Gesäß auf, die bei Belastung zunehmen. Die Beweglichkeit des Hüftgelenks ist eingeschränkt, insbesondere beim Drehen oder Abspreizen des Beins. Manche Patient*innen bemerken ein Gefühl der Instabilität oder ein „Haken“ in der Hüfte bei bestimmten Bewegungen. Bei fortgeschrittener Protrusio kommt es zu einem hinkenden Gangbild oder zu einem Beckenschiefstand. Die Schmerzen können bis in den Oberschenkel oder das Knie ausstrahlen. In schweren Fällen wird das Gelenk durch die Fehlstellung stark abgenutzt, was die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Auch seelische Belastungen durch Bewegungseinschränkungen oder chronische Schmerzen sind möglich.

Wie ist die Prognose bei Protrusio acetabuli?

Die Prognose hängt stark davon ab, wie früh die Erkrankung erkannt und behandelt wird. In einem frühen Stadium kann das Fortschreiten durch konservative Maßnahmen oft verlangsamt oder gestoppt werden. Eine gute Prognose besteht auch dann, wenn die Ursache (zum Beispiel eine entzündliche Grunderkrankung) erfolgreich behandelt wird. Wenn die Protrusio jedoch weit fortgeschritten ist, verschlechtert sich die Gelenkstruktur zunehmend, was die Chancen auf eine vollständige Wiederherstellung reduziert. Spätestens wenn starke Schmerzen oder eine deutliche Bewegungseinschränkung auftreten, ist häufig ein operativer Eingriff notwendig. Wird dieser rechtzeitig durchgeführt, stehen die Chancen auf Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit gut. Ohne Behandlung droht allerdings ein dauerhafter Funktionsverlust des Hüftgelenks.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der Protrusio acetabuli richtet sich nach der Ursache, dem Alter und dem Beschwerdebild der betroffenen Person. In frühen Stadien kann eine konservative Therapie hilfreich sein – etwa durch gezielte Physiotherapie zur Entlastung des Gelenks und zum Aufbau der stützenden Muskulatur. Auch Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente kommen zum Einsatz. Wichtig ist zudem die Behandlung etwaiger Grunderkrankungen, etwa rheumatischer oder osteoporotischer Veränderungen. Bei fortgeschrittener Protrusio ist häufig eine Operation notwendig. Dabei wird das Hüftgelenk meist durch ein künstliches Gelenk ersetzt, also eine sogenannte Hüfttotalendoprothese eingesetzt. Ziel des Eingriffs ist es, die normale Funktion des Gelenks wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Nach der Operation folgt eine Rehabilitationsphase mit gezielter Mobilisation und Physiotherapie.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder orthopädischen Behandlung können auch bei der Therapie der Protrusio acetabuli Komplikationen auftreten. Konservative Maßnahmen sind meist gut verträglich, zeigen aber nicht bei allen Patient*innen die gewünschte Wirkung. Wird die Erkrankung zu spät erkannt, kann die Gelenkschädigung bereits so weit fortgeschritten sein, dass auch eine Operation keinen vollständigen Erfolg bringt. Bei operativen Eingriffen besteht das Risiko für Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Blutungen. In seltenen Fällen kann es zu einer Lockerung oder Fehlstellung der eingesetzten Hüftprothese kommen. Auch Nervenirritationen oder Thrombosen sind möglich. Eine unzureichende Nachsorge kann den Behandlungserfolg gefährden. Deshalb sind regelmäßige Kontrolltermine und eine strukturierte Rehabilitation entscheidend für ein gutes Langzeitergebnis.

Wie finde ich eine geeignete Klinik zur Behandlung von Protrusio acetabuli?

Wenn Sie an Protrusio acetabuli leiden oder der Verdacht besteht, sollten Sie sich an eine orthopädische Fachklinik wenden, die auf Hüftgelenkserkrankungen spezialisiert ist. Eine frühzeitige und präzise Diagnostik ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Das unabhängige Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft bietet Ihnen als Patient*in eine zuverlässige Möglichkeit, geeignete Kliniken in Ihrer Nähe zu finden. Mit Hilfe von Filtern nach Fachgebieten, Schwerpunkten und Patient*innenbewertungen können Sie gezielt nach spezialisierten Einrichtungen suchen. Diakrino stellt außerdem Informationen zu Behandlungsverfahren, ärztlicher Erfahrung und Ausstattung der Kliniken bereit. Durch die direkte Kontaktmöglichkeit sparen Sie Zeit und gewinnen Vertrauen in die Wahl Ihrer medizinischen Versorgung.