Kontakt  |  Für Kliniken
icon_selbsttest Selbsttests icon_blog Blog
Diakrino Logo

Hüftkopfnekrose des Erwachsenen

Die Hüftkopfnekrose ist eine Erkrankung, bei der das Knochengewebe im Bereich des Oberschenkelkopfes abstirbt. Ursache ist meist eine Durchblutungsstörung, die dazu führt, dass der Knochen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. In der Folge verliert der Oberschenkelkopf an Stabilität, kann sich verformen und im schlimmsten Fall zusammenbrechen. Die Erkrankung tritt häufig zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf und betrifft Männer deutlich häufiger als Frauen. Häufige Auslöser sind Alkoholmissbrauch, die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Kortison) oder Stoffwechselerkrankungen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie zu einer dauerhaften Schädigung des Hüftgelenks führen.

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk ist ein zentrales Kugelgelenk des Körpers und verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Becken. Es besteht aus der Hüftpfanne, die Teil des Beckens ist, und dem kugelförmigen Oberschenkelkopf, der in dieser Pfanne liegt. Der Oberschenkelkopf ist mit einer Knorpelschicht überzogen, die Stöße abfedert und die Bewegung erleichtert. Der darunterliegende Knochen wird über kleine Blutgefäße versorgt, die durch den Oberschenkelhals in den Kopf ziehen. Diese Blutversorgung ist empfindlich – vor allem in bestimmten Bereichen des Knochens, die bei einer Durchblutungsstörung schnell Schaden nehmen. Umgeben wird das Gelenk von einer Gelenkkapsel, Muskeln, Bändern und Sehnen, die es stabilisieren und für Bewegung sorgen. Wenn der Oberschenkelkopf abstirbt, ist das gesamte Gleichgewicht dieses Systems gestört.

Wie entsteht eine Hüftkopfnekrose beim Erwachsenen?

Die Hüftkopfnekrose entsteht, wenn die Blutversorgung des Oberschenkelkopfes unterbrochen oder stark eingeschränkt ist. Dadurch stirbt das Knochengewebe ab – ein Prozess, der auch als aseptische Knochennekrose bezeichnet wird. Es handelt sich also nicht um eine Infektion, sondern um eine Durchblutungsstörung. Als Risikofaktoren gelten unter anderem die langfristige Einnahme von Kortison, hoher Alkoholkonsum, Rauchen, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes), Gerinnungsstörungen oder bestimmte chronische Erkrankungen wie der systemische Lupus erythematodes. Auch Verletzungen, Operationen oder eine Bestrahlung im Beckenbereich können die Blutgefäße schädigen. In vielen Fällen bleibt die genaue Ursache unklar. Die Erkrankung kann einseitig oder beidseitig auftreten und schreitet ohne Behandlung meist fort.

Welche Beschwerden verursacht eine Hüftkopfnekrose?

Eine Hüftkopfnekrose verursacht anfangs oft kaum Beschwerden. Zu Beginn berichten viele Patient*innen über belastungsabhängige Schmerzen in der Leiste oder im Gesäß, die sich bei längerer Aktivität verstärken. Mit Fortschreiten der Erkrankung treten die Schmerzen häufiger auf – auch in Ruhe oder nachts. Die Beweglichkeit der Hüfte ist zunehmend eingeschränkt, insbesondere beim Beugen, Drehen oder Abspreizen des Beins. Einige Patient*innen entwickeln ein Hinken oder eine Schonhaltung, um die schmerzende Hüfte zu entlasten. Bei fortgeschrittener Nekrose kann der Oberschenkelkopf einbrechen, was zu einem akuten Funktionsverlust führt. Auch Schmerzen im Oberschenkel oder Ausstrahlungen bis ins Knie sind möglich. In schweren Fällen beeinträchtigt die Erkrankung den Alltag erheblich und führt zu einem Verlust an Mobilität und Lebensqualität.

Wie ist die Prognose bei Hüftkopfnekrose des Erwachsenen?

Die Prognose hängt stark vom Stadium der Erkrankung und vom Zeitpunkt der Diagnose ab. In frühen Stadien kann durch gezielte Maßnahmen ein Fortschreiten verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Die besten Aussichten bestehen, wenn der Oberschenkelkopf noch seine runde Form bewahrt hat und die Durchblutung stabilisiert werden kann. Positiv wirken sich ein gesunder Lebensstil, das Vermeiden von Risikofaktoren und eine konsequente Therapie aus. In späteren Stadien, wenn der Knochen bereits eingebrochen oder verformt ist, sind dauerhafte Schäden am Gelenk häufig. Dann bleibt oft nur noch ein operativer Gelenkersatz. Wird die Erkrankung nicht erkannt oder zu spät behandelt, führt sie fast immer zur Hüftarthrose. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine individuelle Therapieplanung verbessern die Langzeitprognose deutlich.

Jetzt entsprechende Fachkliniken suchen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und dem Alter sowie der Aktivität der betroffenen Person. In frühen Stadien kann eine konservative Therapie sinnvoll sein. Diese umfasst die Entlastung der Hüfte durch Gehhilfen oder zeitweise Teilbelastung, Schmerzmedikation, Physiotherapie und Maßnahmen zur Durchblutungsförderung. Zusätzlich kann eine Stoßwellentherapie oder die Einnahme knochenstärkender Medikamente in Erwägung gezogen werden. In mittleren Stadien wird manchmal eine sogenannte „Entlastungsbohrung“ (Core Decompression) durchgeführt, um den Druck im Knochen zu senken und die Durchblutung zu verbessern. Ist der Hüftkopf bereits deformiert oder eingebrochen, bleibt in der Regel nur noch ein operativer Gelenkersatz mit einer Hüftprothese. Diese Operation bietet in den meisten Fällen eine gute Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Beweglichkeit.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Auch wenn viele Therapieverfahren erfolgversprechend sind, können Komplikationen auftreten. Bei konservativer Therapie besteht die Gefahr, dass der Krankheitsverlauf nicht ausreichend gebremst wird und der Hüftkopf trotz Behandlung weiter zerfällt. Operative Maßnahmen wie die Core Decompression bergen Risiken wie Infektionen, Blutergüsse oder Nervenreizungen. Beim Einsatz einer Hüftprothese kann es zu Komplikationen wie Lockerung, Infektion oder Luxation des künstlichen Gelenks kommen. Besonders bei jungen Patient*innen muss beachtet werden, dass eine Prothese nur begrenzte Haltbarkeit hat und später erneuert werden muss. Auch Wundheilungsstörungen oder Thrombosen sind mögliche Risiken. Eine umfassende ärztliche Aufklärung und Nachsorge sind daher essenziell, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie finde ich eine geeignete Klinik zur Behandlung der Hüftkopfnekrose?

Wenn Sie an einer Hüftkopfnekrose leiden oder ein entsprechender Verdacht besteht, sollten Sie sich an eine orthopädische Fachklinik mit Erfahrung in der Behandlung von Hüftgelenkserkrankungen wenden. Entscheidend ist eine frühzeitige und präzise Diagnostik sowie die individuelle Auswahl der passenden Therapieform. Das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft hilft Ihnen dabei, passende Kliniken schnell und gezielt zu finden. Sie können nach Fachgebieten, Erfahrungsschwerpunkten, Behandlungsmethoden und Patient*innenbewertungen filtern. Diakrino bietet transparente Informationen und unterstützt Sie dabei, mit den Kliniken direkt in Kontakt zu treten. So finden Sie als Patient*in die für Ihre Bedürfnisse passende Einrichtung – kompetent, unabhängig und verlässlich.