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Epiphysiolysis capitis femoris

Die Epiphysiolysis capitis femoris, auch bekannt als „Abrutschen des Oberschenkelkopfes“, ist eine orthopädische Erkrankung, die meist bei Jugendlichen in der Wachstumsphase auftritt. Dabei gleitet der Oberschenkelkopf langsam von seinem korrekten Platz auf dem Oberschenkelhals nach unten und hinten weg. Das Gelenk verliert dadurch an Stabilität, was zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und im schlimmsten Fall zu dauerhaften Gelenkschäden führen kann. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, allerdings spielen hormonelle Einflüsse, Übergewicht und eine Schwäche der Wachstumsfuge eine Rolle. Epiphysiolysis capitis femoris tritt häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf und betrifft oft nur eine Seite – manchmal auch beide. Eine frühzeitige Diagnose und operative Stabilisierung sind entscheidend, um dauerhafte Schäden am Hüftgelenk zu vermeiden.

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk gehört zu den größten und wichtigsten Gelenken des Körpers. Es verbindet das Becken mit dem Oberschenkelknochen und besteht aus der Hüftpfanne im Becken und dem Oberschenkelkopf, der in dieser Pfanne liegt. Der Oberschenkelkopf ist über den Oberschenkelhals mit dem langen Knochenschaft verbunden. Die Gelenkflächen sind von Knorpel überzogen, der die Bewegung erleichtert und vor Abnutzung schützt. Um das Gelenk liegen eine kräftige Gelenkkapsel sowie viele Muskeln und Bänder, die für Stabilität und Beweglichkeit sorgen. Bei Kindern und Jugendlichen befindet sich zwischen Oberschenkelkopf und -hals die sogenannte Wachstumsfuge, die den Knochen verlängert. Diese Zone ist besonders empfindlich – und genau dort entsteht die Epiphysiolysis capitis femoris: Der Kopf rutscht entlang dieser Schwachstelle ab und verschiebt sich vom Hals.

Wie entsteht Epiphysiolysis capitis femoris?

Die Erkrankung entsteht typischerweise während der Pubertät, wenn das Knochenwachstum besonders aktiv ist. Die Wachstumsfuge im Bereich des Oberschenkelkopfes ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig geschlossen und dadurch anfällig. Bei einer Epiphysiolysis capitis femoris löst sich der Oberschenkelkopf allmählich von seinem Hals und gleitet nach unten und hinten ab. Dies geschieht meist schleichend, kann aber auch plötzlich auftreten – zum Beispiel nach einer körperlichen Belastung. Übergewicht erhöht das Risiko deutlich, da der Druck auf das noch nicht vollständig stabile Gelenk zu groß wird. Auch hormonelle Veränderungen oder bestimmte Stoffwechselstörungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen) können die Entstehung begünstigen. Ohne Behandlung kann es zu einer dauerhaften Verformung des Hüftgelenks kommen.

Welche Beschwerden verursacht Epiphysiolysis capitis femoris?

Typische Beschwerden sind Hüftschmerzen, die oft langsam beginnen und sich im Laufe von Tagen oder Wochen verschlimmern. Viele Patient*innen geben jedoch zunächst Knie- oder Oberschenkelschmerzen an, was die Diagnose erschwert. Auch ein Hinken oder eine plötzliche Gehunsicherheit sind häufige Symptome. Die Beweglichkeit des Hüftgelenks nimmt ab – besonders die Innenrotation und das Abspreizen des Beins werden schmerzhaft oder eingeschränkt. In fortgeschrittenen Fällen ist das Bein nach außen rotiert und leicht verkürzt. Das Sitzen, Stehen und Gehen wird zunehmend schmerzhaft, wodurch Kinder und Jugendliche körperliche Aktivitäten vermeiden. Bei einem plötzlichen Abrutschen (akute Form) kann das Bein gar nicht mehr belastet werden, was einen orthopädischen Notfall darstellt. Auch seelische Belastungen durch Bewegungseinschränkungen oder Ängste vor einer Operation sind möglich.

Wie ist die Prognose bei Epiphysiolysis capitis femoris?

Die Prognose hängt stark davon ab, wie früh die Erkrankung erkannt und behandelt wird. Wird der Abrutsch des Oberschenkelkopfes in einem frühen Stadium operativ stabilisiert, kann sich das Hüftgelenk gut erholen, und die Beweglichkeit bleibt meist erhalten. Positiv auf die Prognose wirkt sich aus, wenn nur eine Seite betroffen ist, die Verschiebung gering bleibt und keine Begleiterkrankungen vorliegen. Je länger das Abrutschen jedoch unbehandelt bleibt, desto größer ist das Risiko einer Verformung des Hüftkopfes, was langfristig zu einer Hüftarthrose führen kann. Negative Einflussfaktoren sind fortgeschrittenes Abrutschen, Übergewicht, eine beidseitige Beteiligung oder eine verzögerte Diagnose. Auch wenn die Operation erfolgreich war, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um Spätfolgen zu vermeiden. Insgesamt ist die Prognose gut, wenn frühzeitig gehandelt wird.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der Epiphysiolysis capitis femoris erfolgt fast immer operativ. Ziel ist es, den abgerutschten Oberschenkelkopf in seiner aktuellen Position zu stabilisieren, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern und eine Durchblutungsstörung zu vermeiden. Dafür wird der Kopf in der Regel mit einer Schraube am Oberschenkelhals fixiert – dieser Eingriff ist minimalinvasiv und erfolgt unter Vollnarkose. Bei schweren Fällen oder starker Fehlstellung kann auch eine Korrekturoperation notwendig sein, bei der der Knochen neu ausgerichtet wird. Nach dem Eingriff ist eine Entlastungsphase erforderlich: Die Patient*innen dürfen das betroffene Bein für einige Wochen oder Monate nicht voll belasten. Eine begleitende Physiotherapie hilft dabei, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu stärken. In der Regel wird auch die gesunde Gegenseite prophylaktisch operativ stabilisiert, um ein späteres Abrutschen dort zu verhindern.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Behandlung der Epiphysiolysis capitis femoris gewisse Risiken. Mögliche Komplikationen sind Infektionen, Blutergüsse oder Probleme mit der Wundheilung. In seltenen Fällen kann es zu einer Durchblutungsstörung des Oberschenkelkopfes kommen, was das Risiko für eine Hüftkopfnekrose erhöht. Auch ein erneutes Abrutschen trotz operativer Fixierung ist möglich, insbesondere wenn das Bein zu früh belastet wird. Eine unzureichende Korrektur der Fehlstellung kann die Gelenkfunktion dauerhaft beeinträchtigen. Langfristig besteht das Risiko einer Arthrose, insbesondere wenn der Gelenkkopf nicht mehr rund in der Hüftpfanne liegt. Die seelische Belastung – etwa durch Bewegungseinschränkungen oder eine längere schulische Auszeit – sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Regelmäßige Nachsorge ist deshalb ein zentraler Bestandteil der Therapie.

Wie finde ich eine geeignete Klinik zur Behandlung von Epiphysiolysis capitis femoris?

Für eine erfolgreiche Behandlung der Epiphysiolysis capitis femoris ist die Wahl einer erfahrenen Fachklinik entscheidend. Sie sollten eine orthopädische oder kinderorthopädische Einrichtung wählen, die auf Hüfterkrankungen im Kindes- und Jugendalter spezialisiert ist. Das unabhängige Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft hilft Ihnen als medizinischer Laie dabei, gezielt nach geeigneten Kliniken zu suchen. Sie können nach Fachgebieten, Erfahrungsschwerpunkten, Bewertungen anderer Patient*innen und Standorten filtern. Zudem erhalten Sie wertvolle Informationen zu operativen Verfahren, Behandlungsabläufen und Nachsorgeangeboten. Über das Portal können Sie direkt mit Kliniken Kontakt aufnehmen, Fragen stellen oder einen Termin vereinbaren. So finden Sie schnell eine qualifizierte Einrichtung, die auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen kann.