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Cox retrotorta

Coxa retrotorta ist eine seltene Form der Fehlstellung des Hüftgelenks, bei der der Oberschenkelhals im Vergleich zum Oberschenkelschaft nach hinten (retro) verdreht ist. Diese sogenannte Retrotorsion führt dazu, dass das Bein in der Regel nach außen rotiert – im Gegensatz zur häufiger vorkommenden Coxa antetorta, bei der das Bein eher nach innen dreht. Die Erkrankung kann angeboren sein oder sich im Laufe der Entwicklung herausbilden, insbesondere bei neurologischen oder muskulären Störungen. Betroffene zeigen meist ein auffälliges Gangbild und klagen über Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen. In vielen Fällen wird die Coxa retrotorta erst spät erkannt, weil die Symptome oft unspezifisch sind. Mit gezielter Therapie lassen sich jedoch in vielen Fällen deutliche Verbesserungen erzielen.

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Becken. Es besteht aus dem Oberschenkelkopf, der in der Hüftpfanne liegt, und dem Oberschenkelhals, der Kopf und Schaft verbindet. Die Stellung des Oberschenkelhalses zum Schaft – also sein Drehwinkel – wird als Torsion bezeichnet. Normalerweise ist der Oberschenkelhals leicht nach vorne gedreht (Antetorsion), was eine harmonische und stabile Bewegungsführung ermöglicht. Um das Gelenk herum sorgen Muskeln, Sehnen, Bänder und die Gelenkkapsel für Stabilität und Beweglichkeit. Knorpelgewebe schützt die Gelenkflächen und ermöglicht reibungsarme Bewegungen. Bei einer Cox retrotorta ist der natürliche Drehwinkel verändert: Der Oberschenkelhals zeigt zu weit nach hinten. Diese Verdrehung verändert die gesamte Biomechanik des Hüftgelenks.

Wie entsteht Coxa retrotorta?

Coxa retrotorta kann angeboren sein oder sich im Laufe der Wachstumsphase entwickeln. Bei angeborenen Formen handelt es sich meist um eine isolierte Torsionsstörung, die mit anderen orthopädischen Auffälligkeiten kombiniert sein kann. In anderen Fällen entsteht die Retrotorsion im Rahmen von neurologischen Erkrankungen, etwa bei infantiler Zerebralparese oder muskulären Ungleichgewichten. Wenn bestimmte Muskeln verkürzt oder geschwächt sind, kann es zu einer veränderten Belastung auf das wachsende Hüftgelenk kommen. Auch nach Unfällen oder operativen Eingriffen kann sich eine Coxa retrotorta entwickeln. Die Erkrankung bleibt häufig lange unentdeckt, da die Symptome unspezifisch sind und sich die Betroffenen oft unbewusst anpassen.

Welche Beschwerden verursacht Coxa retrotorta?

Coxa retrotorta kann zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Viele Patient*innen fallen durch ein nach außen rotiertes Bein auf – insbesondere beim Gehen oder Stehen. Auch ein auffälliges Gangbild mit „Watscheln“ oder Drehen des Fußes nach außen ist typisch. In Ruhe zeigen sich oft keine Schmerzen, doch bei längerer Belastung können Beschwerden in der Hüfte, im Gesäß oder sogar im unteren Rücken auftreten. Einige Patient*innen haben Schwierigkeiten beim Sitzen mit übereinandergeschlagenen Beinen oder beim Hinknien. Sportliche Aktivitäten wie Laufen oder Springen sind oft eingeschränkt. Die Beweglichkeit des Hüftgelenks, vor allem bei Innenrotation, ist deutlich reduziert. Kinder und Jugendliche können durch die auffällige Haltung psychisch belastet sein, was das Selbstwertgefühl beeinflussen kann.

Wie ist die Prognose bei Coxa retrotorta?

Die Prognose hängt von der Ursache, dem Schweregrad der Fehlstellung und dem Zeitpunkt der Diagnose ab. Bei leichten Formen ohne deutliche Beschwerden kann die Coxa retrotorta auch ohne medizinischen Eingriff bestehen bleiben, ohne dass es zu Funktionseinschränkungen kommt. Wird die Erkrankung früh erkannt und gezielt behandelt, lassen sich in vielen Fällen gute Ergebnisse erzielen – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Positiv wirkt sich eine stabile Muskulatur und gezieltes Bewegungstraining aus. Eine verspätete Diagnose oder ausgeprägte Fehlstellungen können hingegen zu dauerhaften Beschwerden oder einer Fehlbelastung des Hüftgelenks führen. Auch Gelenkverschleiß im Erwachsenenalter ist möglich. In Einzelfällen ist ein operativer Eingriff notwendig, um die Drehstellung des Oberschenkels zu korrigieren.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Retrotorsion, dem Alter der betroffenen Person und dem Beschwerdebild. In leichten Fällen genügt eine konservative Therapie mit gezielter Physiotherapie. Dabei werden Muskelgruppen trainiert, die die Beinachse stabilisieren und die Bewegung verbessern. Zusätzlich können Haltungstraining, manuelle Therapie und Übungen zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit eingesetzt werden. In fortgeschrittenen oder therapieresistenten Fällen ist eine Operation notwendig. Dabei wird der Oberschenkelknochen durchtrennt und in einer korrekten Torsionsstellung wieder fixiert – dieser Eingriff heißt Derotationsosteotomie. Anschließend folgt eine Rehabilitationsphase mit Mobilisation, Krankengymnastik und Nachkontrollen. Ziel der Behandlung ist es immer, eine funktionelle Beinachse, schmerzfreie Beweglichkeit und ein stabiles Gangbild zu erreichen.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder orthopädischen Therapie können auch bei der Behandlung von Coxa retrotorta Komplikationen auftreten. Bei konservativer Therapie kann es sein, dass die Beschwerden bestehen bleiben oder sich die Fehlstellung weiter ausprägt – insbesondere bei muskulären Ungleichgewichten. Eine operative Korrektur bringt typische Risiken mit sich: Dazu gehören Infektionen, Blutergüsse, Probleme beim Zusammenwachsen des Knochens oder Komplikationen bei der Narkose. Es kann auch vorkommen, dass der gewünschte Torsionswinkel nicht exakt erreicht wird. In seltenen Fällen treten Nervenreizungen oder Empfindungsstörungen im Bereich des Oberschenkels auf. Nach dem Eingriff kann eine längere Rehabilitationszeit erforderlich sein. Eine sorgfältige Nachsorge und eine individuell abgestimmte Therapie sind daher essenziell.

Wie finde ich eine geeignete Klinik zur Behandlung von Coxa retrotorta?

Wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind der Verdacht auf Coxa retrotorta besteht, sollten Sie sich an eine spezialisierte orthopädische oder kinderorthopädische Fachklinik wenden. Wichtig ist, dass die Einrichtung Erfahrung mit Torsionsfehlstellungen des Oberschenkels hat. Das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft bietet Ihnen eine zuverlässige und unabhängige Möglichkeit, gezielt nach passenden Kliniken zu suchen. Sie können nach Fachbereichen, Behandlungsangeboten, Bewertungen und Standorten filtern. Diakrino unterstützt Sie dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und direkt mit Kliniken in Kontakt zu treten – für mehr Transparenz und Sicherheit bei der Klinikwahl. So finden Sie kompetente medizinische Partner*innen für die individuelle Behandlung Ihrer Coxa retrotorta.