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Coxa antetorta

Coxa antetorta ist eine Fehlstellung des Oberschenkelknochens, bei der der Oberschenkelhals im Vergleich zum Schaft nach vorne (also „antetorsiert“) gedreht ist. Diese Drehung ist bis zu einem gewissen Grad im Kindesalter normal, kann sich jedoch bei manchen Kindern nicht vollständig zurückbilden. In diesen Fällen bleibt eine übermäßige Innenrotation des Beines bestehen, was zu einem auffälligen Gangbild führt – oft spricht man vom „Einwärtsgehen“. Betroffen sind vor allem Kinder im Vorschul- oder Grundschulalter. In vielen Fällen verwächst sich diese Fehlstellung mit der Zeit von selbst. Wenn sie jedoch bestehen bleibt oder Beschwerden verursacht, kann eine medizinische Behandlung notwendig sein.

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das das Becken mit dem Oberschenkelknochen verbindet. Es besteht aus dem Oberschenkelkopf, der in die Hüftpfanne des Beckens passt, und dem Oberschenkelhals, der den Kopf mit dem Schaft des Knochens verbindet. Normalerweise steht der Oberschenkelhals in einem bestimmten Winkel zum Schaft und ist leicht nach vorne gedreht – diese sogenannte Antetorsion beträgt bei Erwachsenen etwa 10 bis 15 Grad. Im Säuglingsalter ist dieser Winkel noch deutlich größer, reduziert sich jedoch normalerweise im Laufe des Wachstums. Gelenkkapsel, Bänder und Muskeln stabilisieren das Gelenk, während der Knorpel die Reibung verringert und für schmerzfreie Bewegungen sorgt. Verändert sich die Stellung des Oberschenkelhalses über das normale Maß hinaus, kann das zu funktionellen Problemen führen – wie im Fall der Cox antetorta.

Wie entsteht Coxa antetorta?

Coxa antetorta entsteht meist während der kindlichen Entwicklung, wenn sich die natürliche Innenrotation des Oberschenkels nicht ausreichend zurückbildet. Während der Embryonalentwicklung ist eine hohe Antetorsion physiologisch – also ganz normal. Bei vielen Kindern gleicht sich dies im Laufe der Jahre durch das Wachstum aus. Wenn dieser Prozess jedoch gestört ist, bleibt die übermäßige Drehung bestehen. In einigen Fällen wird die Entwicklung durch genetische Faktoren, Muskelschwächen oder Haltungsbesonderheiten beeinflusst. Auch eine allgemeine Bindegewebsschwäche kann dazu führen, dass das Kind länger als üblich nach innen läuft. Eine Coxa antetorta ist selten mit Schmerzen verbunden, kann jedoch funktionelle und ästhetische Folgen haben, wenn sie unbehandelt bleibt.

Welche Beschwerden verursacht Coxa antetorta?

Coxa antetorta kann sich im Alltag auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Am häufigsten fällt ein nach innen gedrehter Gang auf – insbesondere bei Kindern zwischen 3 und 10 Jahren. Eltern berichten oft, dass ihre Kinder beim Laufen mit den Fußspitzen stark nach innen zeigen oder häufiger stolpern. Betroffene Kinder sitzen zudem gerne im sogenannten W-Sitz, bei dem die Beine nach hinten abgewinkelt sind. Schmerzen sind eher selten, können jedoch im Bereich der Oberschenkel oder Knie auftreten – insbesondere bei längerer Belastung. In Einzelfällen kann es durch die Fehlbelastung auch zu muskulären Verspannungen kommen. Jugendliche oder Erwachsene mit anhaltender Coxa antetorta klagen manchmal über Beschwerden beim Sport oder über ästhetische Einschränkungen. In manchen Fällen kann auch das Selbstwertgefühl leiden, wenn das Gangbild als auffällig empfunden wird.

Wie ist die Prognose bei Coxa antetorta?

Die Prognose bei Coxa antetorta ist in den meisten Fällen sehr gut. Bei vielen Kindern bildet sich die Fehlstellung von selbst zurück, meist bis zum 8. oder 10. Lebensjahr. Positiv wirkt sich aus, wenn keine weiteren orthopädischen oder neurologischen Erkrankungen vorliegen und die Muskulatur gut mitarbeitet. Auch regelmäßige Bewegung und eine gute Haltung fördern eine natürliche Korrektur der Fehlstellung. In Einzelfällen bleibt die Fehlstellung jedoch bestehen, was vor allem im Jugend- oder Erwachsenenalter zu Beschwerden führen kann. Dann kann eine physiotherapeutische Behandlung helfen, Fehlhaltungen auszugleichen und Muskeln zu stärken. Nur selten ist eine operative Korrektur notwendig. Eine späte oder gar keine Behandlung kann die Prognose verschlechtern – vor allem, wenn zusätzliche Fehlstellungen oder Schmerzen auftreten.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Coxa antetorta hängt vom Alter und von der Ausprägung der Fehlstellung ab. In den meisten Fällen ist zunächst keine medizinische Therapie notwendig, da sich das Gangbild bei Kindern meist mit der Zeit von allein normalisiert. Orthopäd*innen beobachten die Entwicklung regelmäßig, um sicherzustellen, dass sich die Beinachse korrekt einstellt. Bei auffälligem Gangbild oder Beschwerden kann eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll sein, bei der gezielt die Außenrotationsmuskulatur gestärkt wird. Sportarten wie Schwimmen oder Tanzen können die Haltung zusätzlich positiv beeinflussen. Nur wenn die Fehlstellung über das Jugendalter hinaus bestehen bleibt und zu funktionellen Einschränkungen oder Schmerzen führt, wird ein operativer Eingriff in Betracht gezogen. Dabei wird der Oberschenkelknochen durchtrennt, neu ausgerichtet und stabilisiert – dieser Eingriff ist jedoch nur in Ausnahmefällen notwendig.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Bei der konservativen Behandlung von Coxa antetorta sind Komplikationen selten. Physiotherapeutische Maßnahmen gelten als risikoarm, solange sie fachgerecht durchgeführt werden. Die größte Herausforderung liegt meist in der Geduld der Eltern und Kinder, da sich Erfolge nur langsam zeigen. Wenn jedoch eine Operation notwendig ist, bestehen ähnliche Risiken wie bei anderen knöchernen Korrektureingriffen: Dazu zählen Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Probleme beim Zusammenwachsen des Knochens. Auch kann es vorkommen, dass der gewünschte Grad der Korrektur nicht vollständig erreicht wird. In seltenen Fällen treten Komplikationen an Nerven oder Blutgefäßen auf. Deshalb ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend. Insgesamt sind die Erfolgsaussichten einer Behandlung gut – besonders, wenn sie frühzeitig erfolgt und individuell angepasst ist.

Wie finde ich eine geeignete Klinik zur Behandlung von Cox antetorta?

Wenn Sie eine geeignete Klinik zur Behandlung von Coxa antetorta suchen, empfiehlt es sich, eine kinderorthopädische oder orthopädische Spezialpraxis mit Erfahrung in der Behandlung von Hüftfehlstellungen auszuwählen. Eine fundierte Diagnose und die richtige Therapie setzen Erfahrung und Spezialisierung voraus. Das unabhängige Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft bietet Ihnen die Möglichkeit, gezielt nach Kliniken mit diesem Schwerpunkt zu suchen. Sie erhalten übersichtliche Informationen über Spezialisierungen, Behandlungsmethoden, Patient*innenbewertungen und Standorte. Zudem können Sie direkt mit den Kliniken in Kontakt treten, um Fragen zu stellen oder einen Termin zu vereinbaren. So finden Sie als medizinischer Laie zuverlässig und einfach eine geeignete Einrichtung für die optimale Behandlung von Cox antetorta.