Kontakt  |  Für Kliniken
icon_selbsttest Selbsttests icon_blog Blog
Diakrino Logo

Cox saltans

Cox saltans, auch bekannt als „schnappende Hüfte“, beschreibt ein hörbares oder spürbares Schnappen im Bereich des Hüftgelenks. Dabei springt eine Sehne – meist die des Musculus iliotibialis oder des Musculus iliopsoas – bei bestimmten Bewegungen über einen Knochenvorsprung. Das Phänomen kann schmerzfrei auftreten, aber auch mit Reizungen oder Entzündungen einhergehen. Cox saltans tritt häufig bei sportlich aktiven Menschen auf, insbesondere bei Tänzer*innen, Turner*innen oder Läufer*innen. Die Erkrankung kann sowohl außerhalb (extern) als auch innerhalb (intern) des Hüftgelenks auftreten. In den meisten Fällen ist sie zwar harmlos, kann aber bei dauerhafter Belastung zu Beschwerden und Bewegungseinschränkungen führen.

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das den Oberschenkelknochen mit dem Becken verbindet. Es besteht aus dem Oberschenkelkopf, der in der Hüftpfanne des Beckens liegt, und dem Oberschenkelhals, der den Kopf mit dem Schaft des Knochens verbindet. Die Gelenkflächen sind mit Knorpel überzogen, um Bewegungen reibungsfrei und schmerzlos zu ermöglichen. Um das Gelenk herum befinden sich zahlreiche Muskeln, Sehnen und Bänder, die für Stabilität und Beweglichkeit sorgen. Besonders wichtig ist der große Lendenmuskel (Musculus iliopsoas), der vom Rücken durch das Becken zieht und am Oberschenkel ansetzt. Auch der Tractus iliotibialis, ein straffes Sehnenband an der Außenseite des Oberschenkels, spielt bei Bewegungen eine wichtige Rolle. Wenn diese Sehnen über Knochenvorsprünge rutschen, kann es zum typischen Schnappgeräusch kommen – dem Kennzeichen der Cox saltans.

Wie entsteht Cox saltans?

Cox saltans kann durch verschiedene Mechanismen entstehen. Bei der häufigsten Form, der externen Cox saltans, springt der Tractus iliotibialis über den großen Rollhügel (Trochanter major) des Oberschenkelknochens. Das passiert oft bei wiederholten Beuge- und Streckbewegungen des Hüftgelenks – zum Beispiel beim Laufen oder Tanzen. Die interne Form betrifft den Musculus iliopsoas, dessen Sehne über einen Knochenvorsprung an der Innenseite des Beckens schnappen kann. Ursachen sind meist muskuläre Dysbalancen, verkürzte Sehnen, Überlastung oder anatomische Besonderheiten. Auch Gelenkveränderungen wie eine Hüftgelenksdysplasie oder eine Beinlängendifferenz können das Risiko erhöhen. Manchmal entsteht die Cox saltans auch nach Verletzungen oder Operationen im Hüftbereich. Das Schnappen kann schmerzfrei sein, aber auch durch Entzündungen schmerzhaft und bewegungseinschränkend werden.

Welche Beschwerden verursacht Cox saltans?

Viele Patient*innen mit Cox saltans spüren oder hören ein deutliches „Schnappen“ beim Gehen, Aufstehen, Beugen oder Strecken des Beins. Dieses Geräusch kann anfangs harmlos wirken, wird aber häufig als störend oder unangenehm empfunden. In vielen Fällen kommt es zu Reibung oder Reizungen im betroffenen Gewebe. Das kann zu Entzündungen, lokalen Schmerzen oder einem brennenden Gefühl führen – meist an der Außenseite der Hüfte oder in der Leiste. Bei längerer Belastung oder häufigem Auftreten kann sich eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) entwickeln. Sportliche Aktivitäten wie Laufen, Springen oder Tanzen sind oft nur noch eingeschränkt möglich. Bei ausgeprägten Fällen klagen Patientinnen auch über Kraftverlust oder Unsicherheit beim Gehen. Die Beschwerden treten in der Regel bei Bewegung auf und lassen in Ruhe nach.

Wie ist die Prognose bei Cox saltans?

Die Prognose bei Cox saltans ist in der Regel gut – vor allem, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und gezielt behandelt wird. In vielen Fällen lassen sich die Symptome durch konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Dehnübungen und Trainingsanpassung deutlich verbessern. Die meisten Patient*innen können ihre sportliche Aktivität nach einer gezielten Therapie wieder ohne Einschränkungen aufnehmen. Negativ wirkt sich eine dauerhafte Fehl- oder Überbelastung aus, etwa durch unzureichend behandelte Muskelverkürzungen oder unpassendes Training. Wenn die Beschwerden über längere Zeit bestehen bleiben oder immer wiederkehren, kann es zu chronischen Reizungen und anhaltenden Bewegungseinschränkungen kommen. Nur in seltenen Fällen ist eine Operation notwendig. Insgesamt ist die Aussicht auf eine vollständige Beschwerdefreiheit bei konsequenter Therapie jedoch sehr gut.

Jetzt entsprechende Fachkliniken suchen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Cox saltans erfolgt in den meisten Fällen konservativ, also ohne Operation. Ziel ist es, die betroffenen Sehnen zu entlasten und die muskulären Ungleichgewichte auszugleichen. Eine gezielte Physiotherapie hilft dabei, verkürzte Muskelgruppen zu dehnen und geschwächte Muskeln zu kräftigen – vor allem im Bereich der Hüfte und des Beckens. Auch manuelle Therapie, Massagen oder Faszienbehandlungen können die Beschwerden lindern. Zusätzlich kann eine Trainingsumstellung sinnvoll sein, um übermäßige Belastung zu vermeiden. In manchen Fällen helfen entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen, wenn begleitende Schleimbeutelentzündungen vorliegen. Nur wenn die konservative Therapie über längere Zeit keinen Erfolg bringt, wird ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen – etwa eine Sehnenverlängerung oder eine Entfernung des Schleimbeutels. Auch dann sind die Ergebnisse in der Regel sehr gut.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Bei der konservativen Therapie sind Komplikationen selten, solange die Übungen fachgerecht durchgeführt werden. In manchen Fällen dauert es jedoch länger, bis eine spürbare Besserung eintritt – Geduld ist hier wichtig. Wird die Sehne weiterhin überlastet, können sich chronische Reizzustände oder Schleimbeutelentzündungen entwickeln. Bei operativen Eingriffen bestehen allgemeine OP-Risiken wie Infektionen, Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen. In seltenen Fällen kann es zu Vernarbungen oder Nervenirritationen kommen, die Taubheitsgefühle oder Schmerzen verursachen. Auch eine unvollständige oder übermäßige Sehnenverlängerung kann zu Bewegungseinschränkungen führen. Wichtig ist deshalb eine individuelle Therapieplanung und eine gute Nachsorge durch erfahrene Fachärzt*innen. So lassen sich mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und erfolgreich behandeln.

Wie finde ich eine geeignete Klinik zur Behandlung von Cox saltans?

Wenn bei Ihnen der Verdacht auf Cox saltans besteht oder Sie bereits unter typischen Symptomen leiden, empfiehlt sich eine orthopädische Fachklinik mit Erfahrung im Bereich der funktionellen Hüfterkrankungen. Besonders wichtig ist eine präzise Diagnostik – häufig mithilfe von Bildgebung und Bewegungsanalysen. Das unabhängige Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft unterstützt Sie dabei, gezielt nach Kliniken zu suchen, die auf Muskel-Sehnen-Erkrankungen und sportorthopädische Behandlungen spezialisiert sind. Sie können nach Fachgebieten, Therapieverfahren und Patient*innenbewertungen filtern und erhalten übersichtliche Informationen zu Erfahrungsschwerpunkten und medizinischer Ausstattung. Auch die direkte Kontaktaufnahme mit der Klinik ist über Diakrino möglich. So finden Sie als Patient*in schnell eine passende Einrichtung, die Ihre Beschwerden ernst nimmt und individuell behandelt.