Kontakt  |  Für Kliniken
icon_selbsttest Selbsttests icon_blog Blog
Diakrino Logo

Tibialis-anterior-Syndrom

Das Tibialis-anterior-Syndrom ist eine seltene, aber sehr schmerzhafte Erkrankung, die den vorderen Schienbeinmuskel betrifft. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Kompartmentsyndrom, bei dem der Druck innerhalb eines Muskelraums ansteigt und so die Durchblutung sowie die Nervenversorgung gefährdet. Meist tritt das Syndrom infolge starker Überlastung, eines Traumas oder durch intensives Training auf. Besonders betroffen sind Läufer*innen, Fußballspieler*innen oder Wintersportler*innen. Erste Symptome zeigen sich oft durch ein Druckgefühl, Schmerzen im Unterschenkel sowie Schwäche beim Anheben des Fußes. Unbehandelt kann die Erkrankung zu dauerhaften Nervenschäden oder sogar zum Absterben von Muskelgewebe führen. Eine schnelle medizinische Abklärung und Therapie sind daher entscheidend.

Wie ist der Unterschenkel aufgebaut?

Der Unterschenkel besteht aus zwei Knochen: dem Schienbein (Tibia) und dem Wadenbein (Fibula). Beide sind durch eine bindegewebige Membran, die sogenannte Membrana interossea, verbunden. Umgeben werden sie von vier Muskelkompartimenten – also voneinander abgegrenzten Muskelräumen. Das vordere Kompartiment, das beim Tibialis-anterior-Syndrom betroffen ist, enthält den Musculus tibialis anterior sowie weitere Muskeln, die für das Heben des Fußes zuständig sind. Diese Kompartimente sind von festen Hüllen aus Bindegewebe (Faszien) umgeben, die wenig dehnbar sind. Innerhalb der Kompartimente verlaufen zudem Blutgefäße und Nerven, die die Muskeln versorgen. Kommt es zu einer Schwellung oder Einblutung in einem dieser Räume, steigt der Druck rasch an – und genau das führt zum schmerzhaften Tibialis-anterior-Syndrom.

Wie entsteht die Erkrankung?

Das Tibialis-anterior-Syndrom entsteht, wenn sich innerhalb des vorderen Kompartiments des Unterschenkels der Druck stark erhöht. Dies kann durch übermäßige körperliche Belastung wie langes Laufen, exzessives Training oder auch durch einen Schlag auf das Schienbein ausgelöst werden. Infolge der Belastung kann sich Flüssigkeit ansammeln oder es kommt zu kleinen Einblutungen, die das Gewebe zusätzlich anschwellen lassen. Da die Faszien nicht elastisch sind, kann die Schwellung nicht nach außen entweichen. Der Druck im Muskelraum steigt dadurch so stark an, dass Blutgefäße und Nerven gequetscht werden. In schweren Fällen wird die Blutzufuhr unterbrochen und das Muskelgewebe kann Schaden nehmen. Wenn das Syndrom nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, droht im Extremfall eine dauerhafte Muskelschädigung.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Typisch für das Tibialis-anterior-Syndrom sind starke Schmerzen an der Vorderseite des Unterschenkels, die häufig während oder kurz nach körperlicher Aktivität auftreten. Das betroffene Bein fühlt sich gespannt und verhärtet an. Patient*innen berichten oft von einem dumpfen Druckgefühl oder Brennen im Bereich des Schienbeins. Das Heben des Fußes (Dorsalflexion) ist erschwert oder sogar unmöglich, was das Gehen stark beeinträchtigt. In einigen Fällen treten auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln auf, da Nerven durch den hohen Druck irritiert werden. Die Beschwerden lassen sich in Ruhe meist nicht vollständig lindern. Wird das Syndrom chronisch oder ignoriert, kann die Beweglichkeit des Fußes dauerhaft eingeschränkt bleiben – mit erheblichen Auswirkungen auf den Alltag.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Wird das Tibialis-anterior-Syndrom frühzeitig erkannt, ist die Prognose in der Regel gut. Leichtere Formen, etwa durch Überbelastung, können sich nach Schonung, Kühlung und gezielter Physiotherapie vollständig zurückbilden. Bleibt die Ursache jedoch bestehen oder wird die Erkrankung ignoriert, kann sich der Zustand verschlechtern. In schwereren Fällen ist ein operativer Eingriff notwendig, um den Druck zu entlasten und dauerhafte Schäden zu vermeiden. Erfolgt die Operation rechtzeitig, ist auch hier die Prognose sehr günstig. Negativ wirkt sich aus, wenn die Erkrankung lange unentdeckt bleibt – dann drohen Muskelschwund, Nervenschädigungen und bleibende Funktionseinschränkungen. Wer seine Beinmuskulatur gut trainiert, frühzeitig auf Schmerzen achtet und sich bei Symptomen untersuchen lässt, hat beste Chancen auf vollständige Genesung.

Jetzt entsprechende Fachkliniken suchen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad des Syndroms. In leichten Fällen wird zunächst konservativ behandelt. Dazu zählen Schonung, entzündungshemmende Medikamente, physikalische Therapien wie Kälteanwendungen sowie gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen. Auch das Tragen von geeignetem Schuhwerk kann unterstützend wirken. Kommt es zu einem akuten Kompartmentsyndrom mit starkem Druckanstieg und Ausfallerscheinungen, ist eine Operation unvermeidlich. Dabei wird die Faszie – also die bindegewebige Hülle – chirurgisch gespalten, um den Druck zu entlasten und die Blutzirkulation wiederherzustellen. Der Eingriff muss schnell erfolgen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Nach der Behandlung schließt sich eine Rehabilitationsphase mit Physiotherapie an, um die Muskulatur wieder zu kräftigen und die normale Beweglichkeit herzustellen.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Bei konservativer Behandlung kann es passieren, dass die Symptome nicht ausreichend zurückgehen oder sich verschlimmern – dann muss doch operiert werden. Wird eine notwendige Operation verzögert, droht ein dauerhaftes Kompartmentsyndrom mit Muskel- oder Nervenschäden. Nach der Operation können Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Narbenbildungen auftreten, die die Beweglichkeit einschränken. In seltenen Fällen kann es zu Sensibilitätsstörungen im Bereich des Unterschenkels kommen. Wichtig ist daher eine sorgfältige Nachsorge mit regelmäßigen Kontrollen. Auch ein erneutes Auftreten des Syndroms bei zu früher Belastung ist möglich. Durch eine konsequente Rehabilitation und allmählichen Trainingsaufbau lassen sich diese Risiken jedoch deutlich reduzieren.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Tibialis-anterior-Syndrom?

Für die Behandlung des Tibialis-anterior-Syndroms ist es wichtig, eine Klinik mit orthopädischer oder unfallchirurgischer Spezialisierung zu wählen, die über Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Kompartmentsyndromen verfügt. Besonders wichtig ist eine rasche Diagnostik und interdisziplinäre Betreuung, damit Folgeschäden vermieden werden. Das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft hilft Ihnen dabei, passende Kliniken in Ihrer Nähe zu finden. Sie erhalten dort nicht nur einen Überblick über die Spezialisierungen, sondern auch Bewertungen und Erfahrungsberichte von anderen Patient*innen. So finden Sie verlässlich eine geeignete Einrichtung. Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Tibialis-anterior-Syndrom? Am besten mit Diakrino – Ihrer unabhängigen Klinik-Auskunft.