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Fibularis-Sehnenluxation

Die Fibularis-Sehnenluxation ist eine seltene, aber schmerzhafte Verletzung am Außenknöchel. Dabei springen die Sehnen der Wadenbeinmuskulatur (Fibularis longus und brevis) aus ihrer natürlichen Führung hinter dem Außenknöchel heraus. Ursache ist meist ein Riss oder eine Überdehnung des Haltebandes, das diese Sehnen normalerweise in ihrer Rinne fixiert. Häufig geschieht dies beim Sport, etwa bei schnellen Richtungswechseln, Sprüngen oder Umknickbewegungen. Die Betroffenen verspüren ein plötzliches „Schnappen“ oder Reiben am Außenknöchel, oft gefolgt von Schmerzen, Schwellung und Instabilität. Wird die Verletzung nicht erkannt oder behandelt, kann sie chronisch werden und zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen führen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind daher entscheidend für eine vollständige Wiederherstellung der Fußfunktion.

Wie ist das Sprunggelenk aufgebaut?

Das Sprunggelenk verbindet den Unterschenkel mit dem Fuß. Es besteht aus zwei Teilen: dem oberen Sprunggelenk, das vor allem das Heben und Senken des Fußes ermöglicht, und dem unteren Sprunggelenk, das für Drehbewegungen wichtig ist. Die Knochen des Schienbeins (Tibia), Wadenbeins (Fibula) und des Sprungbeins (Talus) bilden gemeinsam das Gelenk. Rund um das Gelenk verlaufen zahlreiche Bänder und Sehnen, die Stabilität und Beweglichkeit gewährleisten. An der Außenseite des Knöchels verlaufen die beiden Fibularis-Sehnen (auch Peroneussehnen genannt). Diese Sehnen ziehen vom Wadenbein hinunter zum Fuß und stabilisieren insbesondere die Außenseite des Sprunggelenks. Sie gleiten in einer knöchernen Rinne hinter dem Außenknöchel und werden dort durch ein Halteband (Retinaculum) fixiert. Reißt dieses Band, können die Sehnen aus ihrer Führung springen – eine Luxation entsteht.

Wie entsteht die Erkrankung?

Eine Fibularis-Sehnenluxation entsteht meist durch eine abrupte, kraftvolle Bewegung – häufig beim Sport. Wenn der Fuß plötzlich nach o kippt, während die Muskeln aktiv arbeiten, kann das Halteband reißen oder sich ablösen. Dadurch verlieren die Sehnen ihre Führung und rutschen über den Außenknöchel nach vorne. Besonders gefährdet sind Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball, Tennis, Basketball oder Skifahren. Manchmal entsteht die Luxation auch durch wiederholte Mikroverletzungen bei chronischer Überlastung. In seltenen Fällen liegt eine angeborene Fehlform der knöchernen Rinne vor, die das Herausspringen der Sehnen begünstigt. Bleibt die Verletzung unbehandelt oder wird nicht richtig diagnostiziert, kann es zu einer chronischen Instabilität kommen – mit der Folge, dass die Sehnen dauerhaft über den Knochen gleiten und sich entzünden oder abnutzen.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Die Erkrankung verursacht meist sofortige, seitliche Schmerzen am Knöchel, die durch ein deutlich spürbares „Schnappen“ oder „Springen“ begleitet werden. Manche Betroffene berichten von einem Reiben oder Schlagen der Sehnen über dem Außenknöchel, besonders bei bestimmten Bewegungen. Es kann zu einer Schwellung und einem Bluterguss kommen. Die Belastung des Fußes ist eingeschränkt, das Gangbild wirkt unsicher oder instabil. Bei chronischem Verlauf treten die Beschwerden oft nur bei Belastung auf – z. B. beim Sport oder längeren Gehen. Manche Patient*innen entwickeln auch eine Entzündung oder Reizung der Sehnen (Tendinitis). In unbehandelten Fällen nimmt die Stabilität im Sprunggelenk ab, was das Risiko für erneutes Umknicken und Folgeverletzungen erhöht. Dauerhafte Instabilität kann langfristig zu einer Fehlbelastung und Gelenkabnutzung führen.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose hängt davon ab, wie schnell die Diagnose gestellt und welche Therapieform gewählt wird. Bei einer akuten, erstmaligen Luxation ohne Bandriss bestehen mit konservativer Behandlung gute Heilungschancen. Wird das Band jedoch vollständig zerstört oder liegt bereits eine chronische Instabilität vor, ist meist eine Operation notwendig. Bei korrekter Therapie und konsequenter Nachbehandlung können die meisten Patient*innen ihren Fuß wieder vollständig belasten und auch sportlich aktiv bleiben. Verzögerte Diagnosen oder unzureichende Behandlungen führen hingegen häufig zu chronischen Beschwerden. Entscheidend für eine gute Prognose ist daher nicht nur die Therapie, sondern auch die Qualität der physiotherapeutischen Rehabilitation. Ein zu früher Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten erhöht das Risiko für Rückfälle. Insgesamt ist die Heilung jedoch in den meisten Fällen möglich, wenn frühzeitig gehandelt wird.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

In der akuten Phase kann eine konservative Behandlung versucht werden – insbesondere, wenn kein vollständiger Riss des Haltebandes vorliegt. Dabei wird das Sprunggelenk ruhiggestellt, gekühlt und entlastet. Eine spezielle Orthese stabilisiert den Knöchel für einige Wochen. In dieser Zeit erfolgt begleitend eine physiotherapeutische Mobilisation. Kommt es zu wiederholten Luxationen oder ist das Band stark geschädigt, ist ein operativer Eingriff angezeigt. Dabei wird das Halteband rekonstruiert oder durch körpereigenes Gewebe ersetzt. In einigen Fällen wird auch die knöcherne Rinne hinter dem Außenknöchel vertieft, um den Sehnen mehr Halt zu geben. Die Operation erfolgt meist minimalinvasiv und wird durch eine mehrwöchige Rehabilitationsphase begleitet. Hierbei ist es wichtig, die Beweglichkeit gezielt aufzubauen und die Muskulatur zu kräftigen. Nur so lässt sich die Rückkehr in den Alltag oder zum Sport langfristig sichern.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Bei konservativer Behandlung besteht das Risiko, dass die Sehnen erneut luxieren, wenn das Halteband nicht stabil genug verheilt. Eine unvollständige Ruhigstellung oder eine zu frühe Belastung kann die Heilung negativ beeinflussen. Nach einer Operation können allgemeine Risiken wie Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Schwellungen auftreten. In Einzelfällen bildet sich überschüssiges Narbengewebe, das die Sehnenbewegung einschränkt. Auch eine erneute Sehnenluxation ist nicht ausgeschlossen – vor allem, wenn die Rehabilitationsphase zu kurz war. Gelegentlich treten nach der Operation Reizungen der angrenzenden Nerven auf, was zu vorübergehenden Gefühlsstörungen führen kann. Insgesamt sind schwerwiegende Komplikationen jedoch selten. Entscheidend ist, dass Patient*innen die empfohlene Nachsorge und Physiotherapie konsequent einhalten und sich ausreichend Zeit zur Genesung nehmen.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Fibularis-Sehnenluxation?

Für die Behandlung einer Fibularis-Sehnenluxation empfiehlt sich eine Klinik mit Schwerpunkt in Orthopädie und Sporttraumatologie. Achten Sie darauf, dass dort moderne Bildgebungsverfahren wie MRT und Ultraschall zur Diagnostik zur Verfügung stehen und minimalinvasive Operationstechniken angeboten werden. Besonders wichtig ist eine strukturierte Nachsorge mit Physiotherapie, um langfristig Stabilität und Beweglichkeit wiederherzustellen. Bei der Suche nach einer geeigneten Einrichtung unterstützt Sie das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft. Dort können Sie gezielt nach Kliniken mit Erfahrung in Sprunggelenksverletzungen suchen, Bewertungen von Patient*innen einsehen und Fachzentren vergleichen. Finden Sie die passende Klinik zur Behandlung von Fibularis-Sehnenluxation – schnell, zuverlässig und individuell mit Diakrino.