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Radioulnäre Synosthose

Die radioulnäre Synosthose ist eine angeborene oder erworbene knöcherne Verbindung zwischen Speiche (Radius) und Elle (Ulna) im Unterarm. Diese Verbindung verhindert das normale Drehen des Unterarms (Pronation und Supination). Die Fehlbildung ist selten, tritt aber meist beidseitig auf. Im Alltag fällt sie häufig erst bei Kindern auf, wenn Drehbewegungen nicht richtig ausgeführt werden können. Schmerzen verursacht die Synosthose in der Regel nicht, funktionelle Einschränkungen können aber je nach Ausprägung stark belastend sein. Eine gezielte Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie sind entscheidend für den Behandlungserfolg.

Wie ist der Unterarm aufgebaut?

Der menschliche Unterarm besteht aus zwei langen Knochen, der Speiche (Radius) und der Elle (Ulna), die parallel vom Ellenbogen bis zum Handgelenk verlaufen. Am Ellenbogen artikulieren sie mit dem Oberarmknochen (Humerus), während das distale Ende der beiden Knochen das Handgelenk bildet. Zwischen Radius und Ulna spannt sich die sogenannte Membrana interossea, eine bindegewebige Haut, die die Knochen in Position hält und gleichzeitig Bewegungen ermöglicht. Die Pronation (Einwärtsdrehen) und Supination (Auswärtsdrehen) des Unterarms erfolgt über das Zusammenspiel dieser beiden Knochen. Wichtige Nerven wie der Nervus radialis, Nervus medianus und Nervus ulnaris sowie Blutgefäße verlaufen zwischen Radius und Ulna und versorgen den Unterarm sowie die Hand. Eine knöcherne Verbindung (Synosthose) zwischen Radius und Ulna blockiert diese Drehbewegung und schränkt die Funktion des Unterarms ein.

Wie entsteht eine radioulnäre Synosthose?

In den meisten Fällen handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung, bei der es während der embryonalen Entwicklung zu einer unvollständigen Trennung von Radius und Ulna kommt. Diese Ursachen sind meist genetisch bedingt und können isoliert oder im Rahmen von Syndromen auftreten. Seltener entstehen radioulnäre Synosthosen erworben durch schlecht verheilte Knochenbrüche im Bereich des Unterarms, operative Eingriffe mit nachfolgender Verknöcherung, Entzündungen oder Verletzungen des Weichteilgewebes sowie durch chronische Überlastung oder Fehlstellungen. Die Synosthose kann auf unterschiedlichen Höhen des Unterarms auftreten, proximal (nahe am Ellenbogen) oder seltener distal (nahe dem Handgelenk).

Welche Beschwerden verursacht die Erkrankung im Alltag?

Die Symptome einer radioulnären Synosthose hängen von ihrer Ausprägung ab. Typisch ist eine eingeschränkte Drehbewegung des Unterarms, wobei Pronation und Supination fehlen. Dies führt zu Schwierigkeiten beim Greifen und Drehen von Gegenständen sowie bei alltäglichen Tätigkeiten wie Flaschenöffnen, Schrauben oder Schreiben. Betroffene kompensieren diese Einschränkungen oft durch Ausweichbewegungen in Schulter oder Handgelenk. Solange keine Überlastung angrenzender Gelenke auftritt, verursacht die Synosthose in der Regel keine Schmerzen. Bei beidseitigem Auftreten erschwert sie jedoch viele Alltagsbewegungen erheblich und kann zu einer sichtbaren Fehlstellung des Unterarms in Ruhestellung führen. Bei Kindern kann sich dies in einer verzögerten Entwicklung der Feinmotorik äußern, während Erwachsene funktionelle Einschränkungen im Beruf oder Sport erleben. Die eingeschränkte Beweglichkeit kann zudem psychisch belastend sein.

Wie ist die Prognose der radioulnären Synosthose?

Die Prognose einer radioulnären Synosthose hängt stark davon ab, wie ausgeprägt die knöcherne Verbindung ist und ob Beschwerden auftreten. Leichte Formen, bei denen Alltagsfunktionen kaum eingeschränkt sind, benötigen häufig keine Behandlung. Bei deutlicher Bewegungseinschränkung kann eine operative Lösung der Synosthose erwogen werden, wobei jedoch das Risiko einer erneuten Verknöcherung hoch ist. Die Prognose verbessert sich bei frühzeitiger Erkennung und gezielter Physiotherapie, auch wenn eine vollständige Wiederherstellung der Drehbeweglichkeit selten ist. Funktionelle Verbesserungen sind dennoch möglich. Entscheidend ist, ob die Restfunktion des Arms für den Alltag ausreichend bleibt. Bei frühzeitiger Intervention können zudem Folgeprobleme wie Überlastungsschäden in angrenzenden Gelenken vermieden werden.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der radioulnären Synosthose richtet sich nach dem Ausmaß der Einschränkungen und dem Leidensdruck der betroffenen Person. Bei geringen Einschränkungen reicht es oft aus, die Beweglichkeit durch Physiotherapie zu optimieren und ausgleichende Bewegungsmuster zu schulen. Bei ausgeprägter Fehlstellung oder starker Funktionsminderung kann eine operative Trennung der Synosthose erfolgen. Hierbei wird der knöcherne Steg entfernt, eventuell ein Platzhalter eingesetzt, um ein erneutes Zusammenwachsen zu verhindern. Da diese Operation technisch anspruchsvoll ist, bleibt der Erfolg nicht in allen Fällen garantiert. Oftmals steht nicht die komplette Wiederherstellung der Drehbewegung im Vordergrund, sondern die Verbesserung der Alltagstauglichkeit. Individuelle Therapiepläne und eine intensive Nachsorge sind daher essenziell, um die bestmögliche Funktionalität zu erreichen.

Welche Komplikationen können bei der Behandlung auftreten?

Wie bei jeder orthopädischen Behandlung sind auch bei der Therapie der radioulnären Synosthose Komplikationen möglich. Zu den häufigsten gehört das erneute Zusammenwachsen der Knochen (Rezidiv-Synosthose), was die ursprünglichen Beschwerden wiederherstellen kann. Während der Operation besteht das Risiko, Nerven oder Blutgefäße zu verletzen. Trotz operativer Korrektur kann es zu eingeschränkter Beweglichkeit kommen. Schmerzen durch Narbenbildung oder Reizung des Weichteilgewebes sind ebenfalls möglich. Zudem können Überlastungsschäden an benachbarten Gelenken entstehen, wenn Betroffene kompensatorische Fehlbelastungen entwickeln. Bei fortgeschrittener Fehlbildung ist es möglich, dass die Funktionsverbesserung geringer ausfällt als erwartet. Bei Kindern besteht das zusätzliche Risiko von Wachstumsstörungen im Bereich der operierten Region. Eine sorgfältige Risikoabwägung, erfahrene Ärzt*innen und konsequente Nachbehandlung sind daher entscheidend für den Therapieerfolg.

Wie finden Sie eine geeignete Klinik zur Behandlung der radioulnären Synosthose?

Da es sich bei der radioulnären Synosthose um eine seltene und komplexe Fehlbildung handelt, ist die Wahl einer spezialisierten Fachklinik besonders wichtig. Empfehlenswert sind Zentren für Kinderorthopädie, Handchirurgie oder rekonstruktive Extremitätenchirurgie, die über entsprechende Erfahrung mit Synosthosen verfügen. Das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft hilft Ihnen dabei, gezielt geeignete Kliniken zu finden. Es bietet transparente Informationen zu Spezialisierungen, Behandlungsergebnissen und Patient*innenbewertungen. So können Sie als medizinischer Laie eine fundierte Entscheidung treffen und eine Klinik auswählen, die individuell auf Ihre Bedürfnisse eingeht – für eine kompetente und bestmögliche Versorgung.