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Klinodaktylie

Klinodaktylie bezeichnet eine angeborene Fehlstellung eines oder mehrerer Finger, bei der diese zur Seite – meist zur Handfläche hin – abweichen. Am häufigsten ist der kleine Finger betroffen, seltener auch der Ring- oder Zeigefinger. Charakteristisch ist eine seitliche Krümmung im Bereich des Mittelgelenks (PIP-Gelenk) oder des Endglieds, ohne dass Schmerzen auftreten. Obwohl die Fehlstellung in vielen Fällen nur gering ausgeprägt ist, kann sie funktionelle Einschränkungen und ästhetische Beeinträchtigungen verursachen – insbesondere im Kindes- und Jugendalter.

Wie ist die Hand aufgebaut?

Die menschliche Hand ist ein komplexes Zusammenspiel aus Knochen, Gelenken, Sehnen, Muskeln, Nerven und Blutgefäßen. Die Finger bestehen jeweils aus drei Gliedern (außer der Daumen mit zwei): Grund-, Mittel- und Endglied. Diese sind durch bewegliche Gelenke verbunden, die sowohl Beuge- als auch Streckbewegungen ermöglichen. Beugesehnen verlaufen auf der Handinnenseite, Strecksehnen auf dem Handrücken. Kleine Handmuskeln steuern präzise Bewegungen und die Koordination. In der Regel ist bei der Klinodaktylie das Mittel- oder Endglied eines Fingers betroffen, das seitlich in Richtung Nachbarfinger abweicht.

Wie entsteht eine Klinodaktylie?

Die Klinodaktylie ist in den meisten Fällen angeboren. Sie entsteht durch eine Wachstumsstörung eines Knochenanteils, meist des Mittelglieds (Phalanx media). Ein sogenannter „deltaförmiger Knochen“ oder eine asymmetrische Wachstumsfuge kann dazu führen, dass der Finger seitlich abknickt. Diese Veränderungen entwickeln sich bereits in der Embryonalphase und treten oft familiär gehäuft auf. Seltener entsteht Klinodaktylie im Rahmen genetischer Syndrome, z. B. beim Down-Syndrom oder anderen Chromosomenanomalien. Die Fehlstellung nimmt mit dem Wachstum des Kindes meist langsam zu.

Welche Beschwerden verursacht die Erkrankung im Alltag?

In vielen Fällen verursacht Klinodaktylie keine Schmerzen und wird nur als kosmetisch störend empfunden. Bei ausgeprägterer Krümmung kann es jedoch zu funktionellen Einschränkungen kommen, vor allem beim Greifen oder bei feinmotorischen Tätigkeiten wie Schreiben, Knöpfen oder Tippen. Kinder und Jugendliche empfinden die sichtbare Fehlstellung teilweise als belastend, insbesondere wenn sie von Mitschüler*innen angesprochen werden. In seltenen Fällen kann es auch zu Fehlbelastungen oder begleitenden Beschwerden im benachbarten Gelenk kommen.

Wie ist die Prognose der Klinodaktylie?

Die Prognose hängt stark vom Ausmaß der Abweichung und vom Wachstumsverlauf ab. Leichte Formen bleiben oft funktionell unauffällig und bedürfen keiner Behandlung. Bei stärkerer Ausprägung oder wachstumsbedingter Zunahme kann eine chirurgische Korrektur notwendig sein, um Folgeschäden oder funktionelle Einschränkungen zu vermeiden. Wird frühzeitig eingegriffen, sind die Aussichten auf eine dauerhafte Korrektur und normale Funktion gut. Eine spontane Rückbildung tritt jedoch nicht ein.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Fehlstellung sowie nach den funktionellen Beschwerden.

  • Bei leichter Klinodaktylie genügt meist eine Beobachtung durch dendie Fachärztin, ggf. begleitet von Physiotherapie, um die Beweglichkeit zu fördern.
  • Bei mittlerer bis schwerer Ausprägung oder wachstumsbedingter Verschlechterung kommt eine operative Korrektur infrage. Dabei wird das fehlgebildete Knochenstück entfernt oder korrigiert, manchmal auch eine Wachstumsfuge durchtrennt (Epiphysiodese), um weiteres seitliches Wachstum zu verhindern.
    Nach der Operation ist eine physiotherapeutische Nachbehandlung wichtig, um die Beweglichkeit und Funktion des Fingers zu sichern.

Welche Komplikationen können bei der Behandlung auftreten?

Wie bei allen operativen Eingriffen bestehen auch bei der Behandlung der Klinodaktylie gewisse Risiken. Dazu zählen:

  • Narbenbildung oder Verklebung von Sehnen
  • Bewegungseinschränkungen durch unzureichende Nachbehandlung
  • Wachstumsstörungen bei frühzeitiger Operation im Kindesalter
  • In seltenen Fällen können Nervenirritationen oder Sensibilitätsstörungen auftreten
  • Bei genetischen Ursachen kann es zu mehreren Fehlstellungen kommen, die in der Behandlung berücksichtigt werden müssen

Langfristig ist die Prognose nach erfolgreicher Behandlung jedoch meist sehr gut.

Wie finden Sie eine geeignete Klinik zur Behandlung der Klinodaktylie?

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