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Patellaluxation

Bei einer Patellaluxation springt die Kniescheibe (Patella) aus ihrer natürlichen Führung heraus, meist zur Außenseite des Knies. Diese Verrenkung kann sehr schmerzhaft sein und tritt häufig plötzlich auf, etwa beim Sport, beim Stolpern oder bei einer schnellen Drehbewegung. In vielen Fällen gleitet die Kniescheibe nach der Luxation wieder von selbst zurück – manchmal muss sie jedoch ärztlich reponiert, also zurückgeführt werden. Die erste Luxation ist oft ein Schock für Betroffene, da das Knie instabil erscheint und stark anschwillt. Kommt es häufiger zu solchen Verrenkungen, spricht man von einer chronischen Patellaluxation. Eine gezielte Diagnostik und individuelle Therapie sind wichtig, um die Gelenkfunktion zu erhalten und zukünftige Vorfälle zu vermeiden.

Wie ist das Knie aufgebaut?

Das Knie ist ein komplexes Gelenk, das den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia) verbindet. Vor dem Gelenk liegt die Kniescheibe (Patella), die in die Sehne des Oberschenkelmuskels eingebettet ist. Diese Sehne zieht vom Oberschenkel über die Patella weiter zum Schienbein und sorgt dafür, dass das Bein gestreckt werden kann. Die Patella selbst gleitet in einer knöchernen Rinne des Oberschenkels, der sogenannten Trochlea, hin und her. Diese Gleitbewegung wird durch Muskeln, Sehnen und Bänder stabilisiert, insbesondere durch das mediale patellofemorale Ligament (MPFL), das die Kniescheibe zur Innenseite hin sichert. Die Menisken wirken als Stoßdämpfer und die Kreuzbänder sorgen für Stabilität im Knieinnenraum. Funktionieren diese Strukturen im Zusammenspiel, bleibt die Patella sicher in ihrer Bahn. Bei einer Luxation wird diese Ordnung gestört – die Kniescheibe verlässt ihre vorgesehene Spur und führt so zu einer akuten Verletzung.

Wie entsteht die Erkrankung?

Eine Patellaluxation entsteht meist durch eine plötzliche Bewegung, bei der das Knie gebeugt und gleichzeitig nach innen gedreht wird, während der Fuß fest auf dem Boden steht. Besonders gefährdet sind sportlich aktive Menschen, etwa beim Fußball, Handball oder Turnen. In vielen Fällen liegt jedoch auch eine anatomische Veranlagung vor – etwa eine flache Gleitbahn der Kniescheibe, eine hohe Patella (Patella alta) oder eine Schwäche der Oberschenkelmuskulatur. Auch ein X-Bein oder überbewegliche Gelenke können die Stabilität der Patella beeinträchtigen. Bei Kindern und Jugendlichen ist das Risiko aufgrund des noch nicht vollständig entwickelten Halteapparats besonders hoch. Ein einmaliges Trauma reicht oft aus, um eine erste Luxation auszulösen. Ohne gezielte Therapie kann sich daraus eine chronische Instabilität entwickeln, bei der die Kniescheibe immer wieder herausspringt.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Eine akute Patellaluxation verursacht sofort starke Schmerzen an der Vorderseite des Knies, häufig begleitet von einem hörbaren Knacken oder Schnappen. Das Knie schwillt rasch an, und Betroffene spüren meist ein Fremdkörpergefühl oder eine sichtbare Fehlstellung der Kniescheibe. Häufig ist eine Bewegung kaum mehr möglich, das Knie wirkt blockiert oder instabil. Selbst nach dem Zurückgleiten der Patella bleiben oft Schmerzen und ein starkes Unsicherheitsgefühl bestehen. Viele Patient*innen entwickeln Angst vor erneuten Luxationen, besonders bei sportlicher oder plötzlicher Belastung. Bei wiederholten Verrenkungen kann es zu Knorpelschäden kommen, was das Risiko für Arthrose erhöht. Auch Muskelverspannungen, Gangunsicherheiten und Einschränkungen im Alltag sind typische Begleiterscheinungen. Je nach Schweregrad kann selbst normales Gehen oder Treppensteigen problematisch werden.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose nach einer ersten Patellaluxation ist häufig gut, wenn keine schweren Begleitverletzungen vorliegen und frühzeitig eine passende Therapie erfolgt. Bei konsequenter konservativer Behandlung kann das Knie wieder stabil werden und eine normale Funktion zurückerlangen. Ungünstig wirkt sich aus, wenn die anatomischen Gegebenheiten das Herausspringen begünstigen – dann steigt das Risiko für weitere Luxationen. Wiederholte Vorfälle schwächen das Gewebe und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für dauerhafte Instabilität oder Knorpelschäden. Eine operative Stabilisierung kann die Prognose in solchen Fällen deutlich verbessern. Auch der Aufbau der Oberschenkelmuskulatur wirkt sich positiv aus. Entscheidend ist, wie schnell und individuell auf den ersten Vorfall reagiert wird. Mit gezielter Nachsorge und Training ist für viele Betroffene eine Rückkehr in Alltag und Sport gut möglich.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung einer Patellaluxation richtet sich danach, ob es sich um eine einmalige oder wiederkehrende Verrenkung handelt und ob Begleitverletzungen vorliegen. Nach der Erstversorgung, bei der die Kniescheibe wieder in ihre richtige Position gebracht wird, folgt meist eine Phase der Ruhigstellung und Schonung. Danach beginnt eine gezielte physiotherapeutische Behandlung, bei der die Muskulatur – vor allem der Oberschenkel – gestärkt und das Bewegungsmuster stabilisiert wird. Bei chronischer Instabilität oder wenn Bänder gerissen sind, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Dabei wird beispielsweise das mediale Halteband rekonstruiert oder die Gleitbahn der Kniescheibe anatomisch angepasst. Ziel jeder Behandlung ist es, das Gelenk zu stabilisieren, Schmerzen zu reduzieren und ein erneutes Herausspringen der Patella zu verhindern. Die Nachbehandlung spielt dabei eine entscheidende Rolle und umfasst Bewegungstherapie, Muskelaufbau und schrittweisen Belastungsaufbau. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Orthopädie, Physiotherapie und Patient*in ist dafür unerlässlich.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder Therapie können auch bei der Behandlung einer Patellaluxation Komplikationen auftreten. Wird das Knie zu früh wieder belastet, kann es erneut zu einer Luxation kommen. Bei operativen Eingriffen besteht das Risiko von Wundheilungsstörungen, Infektionen oder einer unzureichenden Stabilisierung. In manchen Fällen vernarbt das Gewebe so stark, dass es zu Bewegungseinschränkungen kommt. Eine übermäßige Korrektur kann dazu führen, dass die Patella nicht mehr frei gleitet und Reibungsschmerzen entstehen. Auch das Risiko für Knorpelschäden oder eine spätere Arthrose steigt, wenn das Gelenk dauerhaft instabil bleibt. Manche Patient*innen berichten über anhaltendes Unsicherheitsgefühl oder Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, selbst nach erfolgreicher Behandlung. Eine gründliche Diagnostik und individuell angepasste Therapie helfen, diese Risiken zu minimieren.

Wie finde ich einen guten Arzt zur Behandlung von Patellaluxation?

Um eine geeignete Klinik zur Behandlung einer Patellaluxation zu finden, sollten Sie gezielt nach Fachärzt*innen für Orthopädie oder Sportmedizin mit Erfahrung im Bereich Kniegelenkserkrankungen suchen. Besonders wichtig ist es, dass sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten angeboten werden und Sie als Patientin umfassend beraten werden. Ein verlässliches Hilfsmittel ist das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft. Dort finden Sie geprüfte Fachkliniken, die sich auf die Behandlung von Kniescheibeninstabilitäten spezialisiert haben. Mithilfe von Filterfunktionen, Bewertungen anderer Patient*innen und ausführlichen Klinikprofilen können Sie eine fundierte Entscheidung treffen. Diakrino bietet Ihnen Orientierung und Sicherheit – und unterstützt Sie dabei, schnell eine passende Einrichtung zu finden, die individuell auf Ihre Beschwerden eingeht und Ihnen zu einem stabilen und schmerzfreien Knie verhilft.