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Patella alta

Patella alta beschreibt eine Fehlstellung der Kniescheibe, bei der diese im Vergleich zur normalen Position zu hoch liegt. Diese anatomische Abweichung kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens durch bestimmte Belastungen oder Verletzungen entwickeln. Die Kniescheibe gleitet bei jeder Beugung des Knies in einer knöchernen Rinne – liegt sie zu hoch, funktioniert diese Gleitbewegung nicht optimal. Dadurch kommt es zu Instabilität, Schmerzen oder einer erhöhten Neigung zu Verrenkungen (Luxationen). Viele Betroffene bemerken die Fehlstellung erst, wenn Beschwerden auftreten oder eine sportliche Belastung nicht mehr wie gewohnt möglich ist. Eine gezielte Diagnose und individuell abgestimmte Therapie sind entscheidend, um die Kniegelenksfunktion zu erhalten und Folgeprobleme zu vermeiden.

Wie ist das Knie aufgebaut?

Das Knie ist ein zentrales Gelenk des menschlichen Körpers, das Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia) miteinander verbindet. Die Kniescheibe (Patella) liegt vorne auf dem Gelenk und ist in die Sehne des Oberschenkelmuskels eingebettet. Bei jeder Bewegung gleitet sie in einer knöchernen Führung, der sogenannten Gleitrinne des Oberschenkels. Diese Führung sorgt dafür, dass die Kniescheibe bei Beugung und Streckung stabil bleibt. Menisken, also knorpelige Puffer, gleichen Druckkräfte aus und schonen die Gelenkflächen. Bänder und Muskeln stabilisieren das Knie zusätzlich – insbesondere die Oberschenkelmuskulatur hat einen großen Einfluss auf die Führung der Patella. Bei einer Fehlstellung wie Patella alta kann die Kniescheibe diese vorgesehene Bahn nicht korrekt nutzen, was zu Problemen bei der Bewegung und Belastung führt. Das Knie funktioniert dann nicht mehr im natürlichen Zusammenspiel aller beteiligten Strukturen.

Wie entsteht die Erkrankung?

Patella alta kann aus verschiedenen Ursachen heraus entstehen. In vielen Fällen handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung, bei der die Kniescheibe von Natur aus höher als normal sitzt. Diese Position bleibt häufig unbemerkt, solange keine Beschwerden auftreten. In anderen Fällen entwickelt sich die Fehlstellung durch äußere Einflüsse – etwa nach einer Knieverletzung, Operation oder durch übermäßige Belastung im Sport. Auch eine schwache Oberschenkelmuskulatur oder ein muskuläres Ungleichgewicht kann dazu führen, dass die Kniescheibe nicht mehr korrekt geführt wird und sich allmählich in eine zu hohe Position verschiebt. Besonders bei Jugendlichen in der Wachstumsphase kann Patella alta im Rahmen von Wachstumsstörungen auftreten. Eine zu hohe Kniescheibe erhöht das Risiko für eine Luxation, also ein Herausspringen der Kniescheibe aus ihrer Bahn, was die Beschwerden weiter verstärken kann.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Patella alta kann verschiedene Beschwerden verursachen, die sich meist beim Beugen oder Belasten des Knies zeigen. Häufig treten Schmerzen an der Vorderseite des Knies auf, insbesondere beim Treppensteigen, Hocken oder langen Sitzen. Viele Betroffene berichten von einem Instabilitätsgefühl oder einem „Wegknicken“ des Knies bei schnellen Bewegungen. Auch ein Reiben oder Knirschen im Kniegelenk ist möglich, wenn die Kniescheibe nicht korrekt in ihrer Bahn läuft. Bei sportlicher Aktivität können die Beschwerden stärker werden und die Leistungsfähigkeit einschränken. In manchen Fällen kommt es zu wiederholten Verrenkungen der Kniescheibe, was sehr schmerzhaft ist und die Gelenkfunktion zunehmend beeinträchtigt. Auch Entzündungen und Schwellungen im Bereich der Kniescheibe können auftreten. Langfristig kann sich durch die Fehlbelastung eine Knorpelschädigung entwickeln, was das Risiko für Arthrose erhöht. Die Lebensqualität kann je nach Ausprägung der Symptome deutlich eingeschränkt sein.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose bei Patella alta ist grundsätzlich gut, insbesondere wenn die Fehlstellung früh erkannt und behandelt wird. Bei leichten Fällen können gezielte physiotherapeutische Maßnahmen ausreichen, um Beschwerden zu lindern und das Kniegelenk zu stabilisieren. Entscheidend ist, dass die Muskulatur rund um das Knie gestärkt wird und die Patella wieder besser geführt werden kann. Negativ wirken sich mangelnde Bewegung, Überlastung oder wiederholte Luxationen aus – in diesen Fällen verschlechtert sich die Funktion des Gelenks häufig im Verlauf. Positiv beeinflusst wird die Prognose durch regelmäßige medizinische Betreuung, konsequentes Training und bei Bedarf eine operative Korrektur. Wird die Kniescheibe chirurgisch in ihre normale Position gebracht, kann die Stabilität deutlich verbessert werden. Mit der richtigen Behandlung lassen sich Schmerzen häufig reduzieren und die Lebensqualität wiederherstellen. Langfristige Schäden können jedoch nicht immer vollständig vermieden werden, wenn bereits Knorpel betroffen ist.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Patella alta hängt von der Schwere der Fehlstellung und dem Ausmaß der Beschwerden ab. Bei leichter Ausprägung und ohne Verrenkungen ist meist eine konservative Therapie ausreichend. Diese umfasst gezielte physiotherapeutische Übungen zur Kräftigung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur, die helfen, die Kniescheibe besser zu stabilisieren. Zusätzlich können Bandagen oder Tapes eingesetzt werden, um das Knie im Alltag oder beim Sport zu entlasten. Kommt es trotz dieser Maßnahmen zu wiederholten Luxationen oder bleibt die Fehlstellung bestehen, kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird die Kniescheibe durch eine Umstellung der Sehnenansätze oder eine knöcherne Versetzung wieder in die richtige Position gebracht. Ziel ist es, die Führung der Patella zu verbessern und die mechanische Belastung zu normalisieren. Nach der Operation folgt eine Phase der Rehabilitation mit schrittweisem Belastungsaufbau und Bewegungsübungen. Die Behandlung erfordert Geduld, ist jedoch in vielen Fällen erfolgreich.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Trotz sorgfältiger Therapie kann es bei der Behandlung von Patella alta zu Komplikationen kommen. Bei konservativen Maßnahmen besteht das Risiko, dass die Muskulatur nicht ausreichend gestärkt wird und die Kniescheibe weiterhin instabil bleibt. Das kann dazu führen, dass die Beschwerden wiederkehren oder sich sogar verstärken. Bei operativen Eingriffen können typische Komplikationen wie Infektionen, Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen auftreten. In manchen Fällen ist das Ergebnis der Operation nicht zufriedenstellend, etwa wenn die Kniescheibe weiterhin zu hoch steht oder eine Fehlstellung in die andere Richtung entsteht. Auch eine Bewegungseinschränkung oder anhaltende Schmerzen sind möglich, vor allem wenn die Rehabilitationsphase nicht konsequent durchgeführt wird. Sehr selten kommt es zu einer Schädigung von Nerven oder Gefäßen im Operationsgebiet. Eine sorgfältige Planung und Nachsorge sind daher entscheidend für den Behandlungserfolg.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Patella alta?

Wenn Sie eine geeignete Klinik zur Behandlung von Patella alta suchen, sollten Sie darauf achten, dass die Einrichtung über Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von Kniescheibenfehlstellungen verfügt. Besonders wichtig ist die Kombination aus konservativen und operativen Behandlungsoptionen, um individuell auf Ihre Beschwerden eingehen zu können. Fachärzt*innen für Orthopädie oder Sportmedizin mit Spezialisierung auf Kniegelenke sind die richtigen Ansprechpartner*innen. Ein hilfreiches Werkzeug bei der Suche bietet das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft. Dort können Sie gezielt nach Kliniken suchen, die sich auf Patella alta und andere Knieerkrankungen spezialisiert haben. Diakrino ermöglicht es Ihnen, Standorte, Behandlungsmethoden und Bewertungen anderer Patient*innen miteinander zu vergleichen. So gewinnen Sie Transparenz, Sicherheit und können mit gutem Gefühl die passende Klinik für Ihre Behandlung wählen – kompetent, unabhängig und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten.