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Morbus Ahlbäck

Morbus Ahlbäck ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung des Kniegelenks, bei der es zu einem fortschreitenden Abbau von Knochengewebe im Bereich des inneren Oberschenkelknochens kommt. Die Erkrankung tritt vor allem bei älteren Menschen auf, häufiger bei Frauen, und führt unbehandelt zu einer raschen Zerstörung der betroffenen Gelenkfläche. Oft beginnt sie schleichend mit leichten Schmerzen, schreitet dann aber schnell voran. Morbus Ahlbäck wird als spontane osteonekrotische Veränderung eingeordnet – das bedeutet, dass das Knochengewebe abstirbt, ohne dass eine äußere Verletzung vorliegt. Die Ursache ist bislang nicht eindeutig geklärt, aber Durchblutungsstörungen und mechanische Überbelastung spielen vermutlich eine wichtige Rolle. Wird die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt, kann sie innerhalb weniger Monate zu einer schweren Arthrose führen.

Wie ist das Knie aufgebaut?

Das Kniegelenk besteht aus dem Oberschenkelknochen (Femur), dem Schienbein (Tibia) und der Kniescheibe (Patella). Die Gelenkflächen dieser Knochen sind mit einer glatten Knorpelschicht überzogen, die reibungsfreie Bewegungen ermöglicht. Zwischen Femur und Tibia befinden sich die Menisken – elastische Knorpelscheiben, die als Stoßdämpfer dienen. Das Gelenk ist von einer festen Kapsel umgeben, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Diese Flüssigkeit schmiert das Gelenk und ernährt den Knorpel. Um das Knie herum verlaufen Bänder, Sehnen und Muskeln, die für Stabilität und Beweglichkeit sorgen. Die Belastung des Kniegelenks ist im Alltag sehr hoch, da es beim Stehen, Gehen und Treppensteigen das gesamte Körpergewicht tragen muss. Besonders belastet ist der innere Gelenkanteil – genau dort tritt Morbus Ahlbäck bevorzugt auf. Dabei stirbt das Knochengewebe unter dem Knorpel ab, was zu einem schnellen Gelenkverschleiß führen kann.

Wie entsteht die Erkrankung?

Die genaue Ursache von Morbus Ahlbäck ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass eine Kombination aus vermindertem Blutfluss im Knochen und mechanischer Überlastung zum Absterben von Knochengewebe führt. Dabei wird die Blutversorgung im inneren Anteil des Oberschenkelknochens unterbrochen, wodurch das betroffene Gewebe nicht mehr ausreichend versorgt wird. In der Folge stirbt der Knochen ab und verliert seine Stabilität. Dadurch kann der über dem Knochen liegende Knorpel einbrechen – es entsteht ein tiefes Defektareal in der Gelenkfläche. Die Erkrankung tritt typischerweise bei Menschen über 55 Jahren auf, besonders häufig bei Frauen nach den Wechseljahren. Auch frühere Verletzungen, Fehlstellungen der Beine oder langjährige Überlastung können das Risiko erhöhen. Meistens beginnt der Verlauf schleichend und wird zunächst mit einer Arthrose verwechselt – deshalb ist eine genaue Diagnostik entscheidend.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Die ersten Beschwerden bei Morbus Ahlbäck sind meist unspezifisch. Betroffene berichten über Schmerzen im inneren Bereich des Knies, besonders beim Gehen oder Stehen. Anfangs werden diese Beschwerden oft mit altersbedingter Abnutzung verwechselt. Mit der Zeit nehmen die Schmerzen zu und können auch in Ruhephasen auftreten. Die Beweglichkeit des Knies ist zunehmend eingeschränkt, Strecken und Beugen werden schmerzhaft. Häufig kommt es zu einer sichtbaren Schwellung und einem Gefühl der Instabilität. Einige Patient*innen berichten über ein knackendes oder reibendes Gefühl im Gelenk. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann es innerhalb kurzer Zeit zu einem massiven Einbruch der Gelenkfläche und somit zu einer starken Fehlstellung oder Achsabweichung kommen. Das Knie verliert dann zunehmend an Funktion und Belastbarkeit – selbst kurze Gehstrecken werden zur Herausforderung.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose bei Morbus Ahlbäck hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Wird die Erkrankung früh erkannt und konsequent behandelt, kann das Fortschreiten verlangsamt oder sogar gestoppt werden. In sehr frühen Stadien ist eine konservative Therapie mit Entlastung und gezielter Physiotherapie manchmal erfolgreich. In den meisten Fällen schreitet die Erkrankung jedoch rasch voran, sodass operative Maßnahmen notwendig werden. Ohne Behandlung führt Morbus Ahlbäck fast immer zu einer schweren, einseitigen Kniegelenksarthrose. Ein negativer Einfluss auf die Prognose besteht bei fortgeschrittener Knorpelschädigung oder verspäteter Diagnose. Positiv ist, dass moderne Operationsmethoden – etwa der Gelenkersatz – heute gute Ergebnisse liefern. Nach erfolgreicher Operation ist in der Regel eine weitgehende Wiederherstellung der Mobilität und Schmerzfreiheit möglich, sofern Patient*innen aktiv an der Nachsorge mitwirken.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie von Morbus Ahlbäck richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient*innen. In sehr frühen Stadien kann eine konservative Behandlung versucht werden. Diese besteht aus einer Entlastung des Kniegelenks durch Gehstützen, Schmerzmedikation und gezielter Physiotherapie. Häufig wird das betroffene Bein über mehrere Wochen nur eingeschränkt belastet, um den Druck auf die erkrankte Gelenkfläche zu reduzieren. Wird keine Besserung erzielt oder ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, kommen operative Maßnahmen infrage. Hierzu zählen gelenkerhaltende Verfahren wie Bohrungen zur Anregung der Durchblutung oder die Korrektur von Fehlstellungen durch Umstellungsosteotomien. In schweren Fällen mit starkem Gelenkverfall ist meist ein teilweiser oder vollständiger Gelenkersatz erforderlich – also der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks. Ziel der Behandlung ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. Eine individuell abgestimmte Rehabilitationsmaßnahme schließt sich meist an die Behandlung an, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder orthopädischen Behandlung können auch bei Morbus Ahlbäck Komplikationen auftreten. Bei konservativer Therapie besteht das Risiko, dass sich die Erkrankung trotz Schonung weiter verschlechtert. Wird zu spät operiert, kann der Knochenabbau bereits so weit fortgeschritten sein, dass gelenkerhaltende Maßnahmen nicht mehr möglich sind. Bei operativen Eingriffen wie einer Knieprothese können Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Wundheilungsstörungen auftreten. Auch Thrombosen oder Nervenirritationen gehören zu den bekannten Risiken. In seltenen Fällen kommt es zu Lockerungen oder Fehlstellungen der eingesetzten Prothese. Entscheidend ist deshalb die sorgfältige Auswahl des Verfahrens und eine engmaschige Nachsorge. Mit einer gezielten physiotherapeutischen Rehabilitation lassen sich viele dieser Risiken reduzieren. Die meisten Komplikationen sind gut behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Morbus Ahlbäck?

Um eine gute Klinik zur Behandlung von Morbus Ahlbäck zu finden, sollten Sie nach spezialisierten orthopädischen Einrichtungen suchen, die Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von komplexen Kniegelenkserkrankungen haben. Wichtig ist, dass dort sowohl konservative als auch operative Verfahren angeboten und individuell auf Ihre Beschwerden eingegangen wird. Eine umfassende Diagnostik mit bildgebenden Verfahren wie MRT oder Röntgen sollte selbstverständlich sein. Besonders hilfreich bei der Suche ist das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft. Dort finden Sie geprüfte Fachkliniken, können Standorte vergleichen, Erfahrungsberichte anderer Patient*innen lesen und gezielt nach Einrichtungen mit orthopädischem Schwerpunkt suchen. So treffen Sie eine fundierte Entscheidung – sicher, zeitsparend und individuell. Finden Sie die passende Klinik zur Behandlung von Morbus Ahlbäck – mit Diakrino.