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Hintere Kreuzbandruptur

Die hintere Kreuzbandruptur ist eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk, die deutlich seltener auftritt als ein Riss des vorderen Kreuzbandes, aber ebenso ernst zu nehmen ist. Das hintere Kreuzband stabilisiert das Knie bei Rückwärtsbewegungen des Schienbeins und schützt es vor einer zu starken Verschiebung nach hinten. Reißt es durch einen Unfall oder eine starke Krafteinwirkung, verliert das Knie seine natürliche Stabilität. Die Verletzung tritt häufig bei Verkehrsunfällen, Stürzen oder sportlichen Kollisionen auf und wird wegen ihrer oft unspezifischen Symptome manchmal spät erkannt. Im Gegensatz zur vorderen Kreuzbandruptur heilt ein hinterer Kreuzbandriss in manchen Fällen auch konservativ, doch bei schweren Rissen ist häufig eine Operation notwendig. Ziel jeder Behandlung ist es, die Stabilität des Knies wiederherzustellen und Spätfolgen wie Arthrose zu vermeiden.

Wie ist das Knie aufgebaut?

Das Kniegelenk besteht aus drei Hauptknochen: dem Oberschenkelknochen (Femur), dem Schienbein (Tibia) und der Kniescheibe (Patella). Es ist ein Scharniergelenk, das Bewegungen wie Beugen, Strecken und leichte Drehungen ermöglicht. Für die Stabilität sorgen mehrere Bänder – darunter das vordere und das hintere Kreuzband, die sich im Inneren des Gelenks überkreuzen. Das hintere Kreuzband (Ligamentum cruciatum posterius) verläuft von der Rückseite des Schienbeins schräg nach oben zum Oberschenkel und verhindert, dass sich das Schienbein zu weit nach hinten verschiebt. Zusätzlich stabilisieren Seitenbänder, Menisken und die Gelenkkapsel das Knie. Der Knorpel sorgt für reibungsfreie Bewegungen, während die umgebende Muskulatur für Kraft und Koordination verantwortlich ist. Wird das hintere Kreuzband verletzt, gerät das Gleichgewicht dieses komplexen Systems aus der Balance – die Folge ist Instabilität im Knie.

Wie entsteht die Erkrankung?

Ein Riss des hinteren Kreuzbandes entsteht meist durch direkte Gewalteinwirkung auf das gebeugte Knie. Typische Ursachen sind Auffahrunfälle, bei denen das Schienbein gegen das Armaturenbrett stößt („Dashboard Injury“), aber auch Stürze oder Zusammenstöße beim Sport. Besonders bei Kontaktsportarten wie Fußball, Rugby oder Kampfsport kann das Knie durch eine äußere Kraft überdehnt werden. In manchen Fällen reicht auch ein heftiger Sturz auf das gebeugte Knie, um das Band zu überlasten und reißen zu lassen. Anders als beim vorderen Kreuzband ist der Riss des hinteren Bandes oft weniger schmerzhaft und geht nicht immer mit einem hörbaren Geräusch oder einer akuten Schwellung einher. Genau deshalb bleibt die Verletzung häufig zunächst unbemerkt oder wird mit einer harmlosen Prellung verwechselt. Eine genaue Diagnostik durch einen erfahrenen Fachärzt*in ist daher besonders wichtig.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Patient*innen mit einer hinteren Kreuzbandruptur berichten häufig über ein diffuses Instabilitätsgefühl im Knie – besonders beim Gehen auf abschüssigem Gelände oder beim Bergabgehen. Das Knie fühlt sich „unsicher“ an, obwohl starke Schmerzen oft ausbleiben. In einigen Fällen treten leichte Schwellungen oder Druckempfindlichkeit in der Kniekehle auf. Bei schwereren Rissen kann das Bein beim Beugen oder Strecken blockieren oder ein Nachgeben des Knies spürbar sein. Manche Betroffene beschreiben ein dumpfes Ziehen oder eine Bewegungseinschränkung. Auch wiederholte kleinere Verletzungen im Alltag können auf eine unbehandelte Ruptur hindeuten. Häufig entwickeln sich die Beschwerden schleichend und verstärken sich mit der Zeit, insbesondere wenn das Knie weiterhin belastet wird. Ohne Behandlung steigt das Risiko für weitere Schäden wie Meniskusläsionen oder Knorpelabnutzung.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose bei einer hinteren Kreuzbandruptur hängt maßgeblich vom Ausmaß der Verletzung, dem Alter und der Aktivität der betroffenen Person ab. Leichte Teilrisse oder isolierte Rupturen ohne Begleitverletzungen können durch konsequente Physiotherapie, Muskelaufbau und zeitweise Ruhigstellung gut ausheilen. Bei komplexeren oder kompletten Rissen – insbesondere bei sportlich aktiven Patient*innen oder bei Instabilitätsgefühlen im Alltag – ist eine Operation empfehlenswert. Nach einem operativen Eingriff erfolgt eine längere Rehabilitationsphase, oft über mehrere Monate, um die Beweglichkeit, Kraft und Koordination des Knies wiederherzustellen. Erfolgt die Behandlung frühzeitig und konsequent, sind die Langzeitergebnisse in vielen Fällen sehr gut. Wird die Verletzung hingegen nicht erkannt oder nicht behandelt, steigt das Risiko für chronische Instabilität, Fehlbelastungen und eine frühzeitige Gelenkabnutzung bis hin zur Arthrose.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung einer hinteren Kreuzbandruptur beginnt mit einer genauen Diagnostik, meist durch klinische Tests, Röntgen und MRT. Leichte Risse ohne strukturelle Schäden können häufig konservativ behandelt werden – durch Ruhigstellung mit einer speziellen Orthese, Schmerztherapie und ein gezieltes Physiotherapieprogramm. Dabei wird die umgebende Muskulatur gestärkt, um das Knie zu stabilisieren. Ist das Band vollständig gerissen oder bestehen zusätzliche Verletzungen (etwa an Meniskus oder Seitenbändern), ist ein operativer Eingriff sinnvoll. Hierbei wird das Kreuzband in einer arthroskopischen Operation rekonstruiert – meist durch ein körpereigenes Sehnentransplantat aus dem Oberschenkel. Die Nachbehandlung erfolgt stufenweise mit physiotherapeutischen Übungen, Belastungsaufbau und Koordinationstraining. Ziel ist es, das Knie langfristig stabil und leistungsfähig zu machen, ohne dass die Betroffenen dauerhafte Einschränkungen im Alltag oder Sport erleben.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder medizinischen Therapie können auch bei der Behandlung der hinteren Kreuzbandruptur Komplikationen auftreten. Eine häufige Schwierigkeit besteht in der verzögerten Diagnose – dadurch kann sich die Verletzung verschlimmern oder zu Folgeschäden führen. Wird das Knie dauerhaft instabil, drohen Meniskus- oder Knorpelschäden. Nach einer Operation besteht das allgemeine Risiko für Infektionen, Thrombosen oder Wundheilungsstörungen. In manchen Fällen heilt das rekonstruierte Band nicht vollständig ein oder verliert an Spannung – dies kann zu einer erneuten Instabilität führen. Auch Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen bei Belastung sind möglich, insbesondere wenn die Rehabilitationsphase nicht konsequent durchgeführt wird. Eine sorgfältige Auswahl der Klinik, eine individuell abgestimmte Therapie und eine strukturierte Nachsorge helfen dabei, diese Risiken zu minimieren und die Heilung optimal zu unterstützen.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von hinterer Kreuzbandruptur?

Die Behandlung einer hinteren Kreuzbandruptur sollte idealerweise in einer Klinik erfolgen, die auf orthopädische Chirurgie und Sporttraumatologie spezialisiert ist. Besonders wichtig ist die Erfahrung in der arthroskopischen Rekonstruktion des hinteren Kreuzbandes, da dieser Eingriff komplexer ist als beim vorderen Band. Achten Sie darauf, dass die Klinik moderne bildgebende Verfahren anbietet und über ein interdisziplinäres Team aus Orthopäd*innen, Physiotherapeut*innen und Reha-Spezialist*innen verfügt. Bei der Suche nach einer geeigneten Einrichtung unterstützt Sie das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft. Hier finden Sie geprüfte Fachkliniken, können gezielt nach dem Behandlungsschwerpunkt suchen, Bewertungen einsehen und passende Standorte in Ihrer Nähe vergleichen.