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Genu varum

Genu varum, auch als O-Bein-Stellung bekannt, ist eine Fehlstellung der Beine, bei der die Knie beim aufrechten Stand weit auseinanderstehen, während sich die Fußknöchel berühren. Diese Beinachse ist vor allem bei Kleinkindern bis zum zweiten Lebensjahr normal, sollte sich aber mit dem Wachstum korrigieren. Wenn das nicht geschieht oder sich die Fehlstellung im Jugend- oder Erwachsenenalter verstärkt, kann daraus ein behandlungsbedürftiges Krankheitsbild entstehen. Genu varum kann sowohl ein- als auch beidseitig auftreten und wird oft schon im Kindesalter diagnostiziert. Die Fehlstellung kann sowohl angeboren als auch erworben sein und langfristig zu Gelenkproblemen führen. Eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie sind entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden und die Bewegungsfreiheit zu erhalten.

Wie sind die Beine aufgebaut?

Das menschliche Bein besteht aus mehreren Knochen, Muskeln und Gelenken, die zusammen die Bewegung und das Tragen des Körpergewichts ermöglichen. Der Oberschenkelknochen (Femur) ist der längste Knochen im menschlichen Körper und trifft im Kniegelenk auf das Schienbein (Tibia). Zwischen diesen beiden Knochen liegt die Kniescheibe (Patella), die bei Bewegungen stabilisierend wirkt. Das Wadenbein (Fibula) liegt neben dem Schienbein, spielt aber bei der Belastung des Beins nur eine untergeordnete Rolle. Das Kniegelenk verbindet Oberschenkel und Unterschenkel und ist von Bändern, Menisken und Muskeln stabilisiert. Die Beinachse beschreibt die gerade Linie vom Hüftgelenk über das Knie zum Sprunggelenk – ist diese verschoben, spricht man von einer Fehlstellung. Muskeln, Sehnen und Bänder sorgen dafür, dass das Bein stabil bleibt und sich flexibel bewegen lässt. Eine dauerhafte Fehlstellung wie Genu varum kann diese Strukturen überlasten und zu Schmerzen oder Abnutzung führen.

Wie entsteht Genu varum?

Genu varum kann auf verschiedene Weise entstehen. Bei Kleinkindern ist eine leichte O-Bein-Stellung meist unbedenklich, da sie durch die fetale Beinhaltung im Mutterleib verursacht wird und sich mit dem Wachstum normalisiert. Wenn sich die Fehlstellung jedoch nicht zurückbildet oder sich im Lauf der Kindheit verschlechtert, kann das auf eine Störung im Knochenwachstum hinweisen. Auch Erkrankungen wie Rachitis, bei der ein Vitamin-D-Mangel zu einer Erweichung der Knochen führt, können Genu varum begünstigen. In seltenen Fällen ist die Fehlstellung angeboren oder genetisch bedingt. Im Erwachsenenalter kann Genu varum durch einseitige Belastungen, Fehlbelastungen im Sport, Übergewicht oder altersbedingte Abnutzung der Gelenke entstehen. Besonders bei Arthrose im Kniegelenk verändert sich die Beinachse oft in Richtung O-Bein. Auch frühere Verletzungen, etwa Brüche mit falscher Heilung, können die Achse beeinflussen.

Welche Beschwerden macht Genu varum?

Genu varum kann sich zunächst unauffällig entwickeln, führt aber mit der Zeit häufig zu Beschwerden. Viele Betroffene klagen über Schmerzen an der Außenseite des Knies, besonders beim Gehen oder Treppensteigen. Die Fehlstellung kann auch zu einem veränderten Gangbild führen und dadurch die Hüften, das andere Knie oder den Rücken belasten. Bei fortgeschrittener Fehlstellung kommt es häufig zu einer ungleichen Abnutzung der Gelenkflächen, was Arthrose begünstigt. Manche Patient*innen berichten über ein Gefühl der Instabilität im Kniegelenk oder über ein Knirschen beim Bewegen. In schweren Fällen wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt und sportliche Aktivitäten sind kaum noch möglich. Auch optisch kann Genu varum stören, was insbesondere bei Jugendlichen zu Unsicherheiten führt. Je nach Ausprägung der Fehlstellung kann die Lebensqualität dadurch deutlich sinken.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose bei Genu varum hängt stark vom Alter der Betroffenen, der Ursache und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Bei Kleinkindern bessert sich die Fehlstellung oft ganz von allein, ohne dass eine Therapie notwendig ist. Wird die Ursache früh erkannt und richtig behandelt – etwa durch Vitamin-D-Gabe bei Rachitis – sind die Heilungschancen sehr gut. Auch operative Korrekturen im Kindes- oder Jugendalter haben meist eine ausgezeichnete Prognose. Im Erwachsenenalter gestaltet sich die Korrektur schwieriger, weil die Knochen ausgewachsen sind und oft schon Abnutzung vorliegt. Übergewicht, fehlende Bewegung oder fortgeschrittene Arthrose verschlechtern die Prognose deutlich. Positiv wirken sich hingegen gezielte Physiotherapie, frühzeitige medizinische Begleitung und eine gesunde Lebensweise aus. Mit der richtigen Therapie und realistischen Erwartungen lässt sich die Lebensqualität in vielen Fällen gut erhalten oder verbessern.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Genu varum richtet sich nach dem Alter der Patient*innen, der Ursache der Fehlstellung und dem Ausmaß der Beschwerden. Bei kleinen Kindern wird zunächst abgewartet, ob sich die Beinachse durch das natürliche Wachstum selbst reguliert. Unterstützend kann eine gezielte Vitamin-D- und Kalziumtherapie helfen, wenn ein Mangel vorliegt. Wenn sich die Fehlstellung nicht zurückbildet oder Beschwerden verursacht, kommen Orthesen oder spezielle Schienen zum Einsatz, die das Wachstum beeinflussen. Im Erwachsenenalter steht die Schmerzreduktion und die Entlastung der betroffenen Gelenke im Vordergrund. Hier können Physiotherapie, muskelstärkende Übungen und orthopädische Einlagen helfen, die Beinachse zu stabilisieren. In schweren Fällen – vor allem bei deutlicher Fehlstellung oder bereits vorhandener Arthrose – kann eine operative Korrektur notwendig werden. Dabei wird der Knochen so durchtrennt und neu ausgerichtet, dass eine gerade Beinachse entsteht. Diese sogenannte Umstellungsosteotomie ist ein aufwendiger, aber wirkungsvoller Eingriff, der die Beschwerden deutlich lindern kann.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder medizinischen Behandlung kann es auch bei der Therapie von Genu varum zu Komplikationen kommen. Bei konservativen Maßnahmen wie Schienen oder Einlagen besteht die Gefahr, dass sie nicht konsequent getragen werden und dadurch wirkungslos bleiben. Eine Operation birgt typische Risiken wie Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Thrombosen. Es kann vorkommen, dass der Knochen nicht wie gewünscht zusammenwächst oder sich erneut verschiebt. Auch Nerven oder Blutgefäße können bei einem chirurgischen Eingriff beschädigt werden, was Taubheitsgefühle oder Bewegungseinschränkungen nach sich ziehen kann. In manchen Fällen führt die Korrektur nicht zu dem gewünschten funktionellen oder kosmetischen Ergebnis, was für Betroffene enttäuschend sein kann. Eine ungenaue Voruntersuchung oder falsche Indikation kann dazu führen, dass unnötig operiert wird. Daher ist eine gründliche Diagnostik durch erfahrene Fachärzt*innen besonders wichtig.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Genu varum?

Wenn Sie eine Klinik für die Behandlung von Genu varum suchen, sollten Sie sich an orthopädische Spezialzentren oder Fachärzt*innen für Kinderorthopädie bzw. Orthopädie wenden. Achten Sie darauf, dass die Einrichtung über Erfahrung in der Beinachsenkorrektur verfügt und verschiedene Behandlungsmethoden anbietet. Eine persönliche Beratung und verständliche Aufklärung sind dabei entscheidend. Besonders hilfreich ist es, ein Online-Portal wie Diakrino – Die Klinik Auskunft zu nutzen. Dort finden Sie geprüfte Kliniken, die sich auf orthopädische Eingriffe wie Genu varum spezialisiert haben. Diakrino ermöglicht Ihnen, Behandlungsangebote transparent zu vergleichen, Bewertungen anderer Patient*innen zu lesen und direkt Kontakt mit den Kliniken aufzunehmen. So gewinnen Sie Sicherheit bei der Auswahl und können eine fundierte Entscheidung treffen – für Ihre Gesundheit und Ihre Lebensqualität.