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Genu valgum

Genu valgum, umgangssprachlich auch als X-Bein-Fehlstellung bekannt, beschreibt eine Achsabweichung der Beine, bei der die Knie nach innen kippen, während die Fußknöchel weit auseinanderstehen. Diese Form der Beinfehlstellung tritt häufig im Kindesalter auf und ist in den meisten Fällen zunächst ein normales Entwicklungsstadium. In der Regel bildet sich die Fehlstellung im Laufe des Wachstums zurück. Bleibt sie jedoch bestehen oder entwickelt sich verstärkt, kann sie zu Beschwerden im Alltag führen. Bei Erwachsenen kann Genu valgum auch als Folge von Gelenkverschleiß, Verletzungen oder Überlastungen auftreten. In beiden Fällen ist es wichtig, die Ursache abzuklären und geeignete therapeutische Schritte einzuleiten, um Spätfolgen zu vermeiden.

Wie ist das Bein aufgebaut?

Das Bein des Menschen besteht aus verschiedenen Knochen, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Der Oberschenkelknochen (Femur) trifft am Kniegelenk auf das Schienbein (Tibia) und das kleinere Wadenbein (Fibula). Diese drei Knochen tragen das Körpergewicht und ermöglichen die Fortbewegung. Das Kniegelenk, das zwischen Ober- und Unterschenkel liegt, funktioniert wie ein Scharnier: Es ermöglicht Beugung, Streckung sowie eine gewisse Rotationsbewegung. Stabilisiert wird das Kniegelenk durch mehrere Bänder – insbesondere das Kreuzband und die Seitenbänder – sowie durch die Menisken, zwei knorpelige Puffer zwischen den Knochen. Die Kniescheibe (Patella) schützt das Gelenk von vorne und ist in die Oberschenkelmuskulatur eingebettet. Gelenke, Bänder, Muskeln und Sehnen arbeiten gemeinsam, um Bewegungen wie Gehen, Laufen oder Treppensteigen zu ermöglichen. Eine gesunde Beinachse sorgt dabei für eine gleichmäßige Belastung – wird diese gestört, etwa durch Genu valgum, kann es zu einseitiger Abnutzung und Beschwerden kommen.

Wie entsteht Genu valgum?

Genu valgum entsteht, wenn die normale Ausrichtung der Beinachse gestört ist. Bei Kindern ist eine leichte X-Bein-Stellung bis etwa zum siebten Lebensjahr ein normaler Teil der Entwicklung. Bildet sich die Fehlstellung danach nicht zurück oder verstärkt sich, kann dies auf eine pathologische Ursache hindeuten. Zu den häufigsten Auslösern zählen genetische Faktoren, ein gestörter Knochenstoffwechsel (z. B. durch Vitamin-D-Mangel), Übergewicht oder das sogenannte Morbus-Blount-Syndrom. Auch Verletzungen an Wachstumsfugen oder eine ungleichmäßige Belastung beider Beine können eine Rolle spielen. Bei Erwachsenen entsteht Genu valgum häufig durch Gelenkverschleiß (Arthrose), Fehlhaltungen oder langjährige Fehlbelastungen. Die Achsenabweichung führt dazu, dass die Kniegelenke nach innen kippen, was wiederum umliegende Strukturen wie Bänder, Muskeln und Knorpel überbeansprucht.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Genu valgum kann je nach Ausprägung unterschiedliche Beschwerden verursachen. Bei Kindern sind meist keine Schmerzen vorhanden, doch die Fehlstellung kann optisch auffallen und zu Unsicherheit führen. Bei Jugendlichen oder Erwachsenen treten häufiger belastungsabhängige Knieschmerzen auf, vor allem an der Außenseite des Knies. Durch die ungleichmäßige Belastung kann es außerdem zu frühzeitiger Abnutzung des Gelenkknorpels kommen. Manche Patient*innen berichten über einen instabilen Gang oder ein auffälliges Gangbild. Die Fehlstellung kann zudem Rückenschmerzen oder Beschwerden in Hüfte und Füßen begünstigen. Auch das Tragen von orthopädischem Schuhwerk oder längeres Stehen und Gehen können unangenehm sein. In schweren Fällen wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sportliche Aktivitäten sind nur noch eingeschränkt möglich. Wird die Fehlstellung nicht behandelt, steigt das Risiko für Folgeschäden an weiteren Gelenken.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose bei Genu valgum hängt stark vom Alter, dem Ausmaß der Fehlstellung und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Bei Kindern, deren Beinachse sich noch im Wachstum befindet, ist die Aussicht auf eine vollständige Normalisierung gut. Oft reicht eine Beobachtung in Kombination mit Bewegung und Physiotherapie aus. Bleibt die Fehlstellung jedoch bestehen oder verschlechtert sich im Jugend- oder Erwachsenenalter, ist das Risiko für dauerhafte Beschwerden und Folgeschäden erhöht. Mit gezielter konservativer oder operativer Behandlung kann eine deutliche Besserung erzielt werden. Positiv wirkt sich ein frühzeitiger Behandlungsbeginn aus, ebenso eine konsequente Therapie und Nachsorge. Negativ beeinflusst wird die Prognose durch starkes Übergewicht, Bewegungsmangel oder eine verspätete Diagnose. Unbehandelt kann Genu valgum zu Gelenkabnutzung und chronischen Schmerzen führen, insbesondere im Knie- und Hüftbereich.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach dem Alter der betroffenen Person und dem Grad der Fehlstellung. Bei Kindern reicht häufig eine kontrollierte Beobachtung in Kombination mit physiotherapeutischen Übungen aus. Diese stärken die Muskulatur, verbessern das Gangbild und stabilisieren das Kniegelenk. Auch das Tragen von orthopädischen Schuheinlagen kann helfen, die Belastung besser zu verteilen. Wenn das natürliche Wachstum genutzt werden soll, kann in bestimmten Fällen eine sogenannte Wachstumslenkung erfolgen – dabei wird durch einen kleinen operativen Eingriff das Wachstum gezielt beeinflusst. Bei Erwachsenen oder ausgeprägten Fehlstellungen kann eine Umstellungsosteotomie notwendig werden. Dabei wird der Knochen chirurgisch neu ausgerichtet, um die Beinachse zu korrigieren. Ziel aller Behandlungsformen ist es, die Belastung des Gelenks zu normalisieren und die Mobilität langfristig zu erhalten.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wie bei jeder medizinischen Behandlung kann es auch bei der Therapie von Genu valgum zu Komplikationen kommen. Bei konservativen Maßnahmen wie Einlagen oder Physiotherapie besteht die Gefahr, dass die gewünschte Korrektur nicht erreicht wird. Werden orthopädische Hilfsmittel nicht regelmäßig genutzt, kann der Therapieerfolg ausbleiben. Bei operativen Eingriffen wie der Wachstumslenkung oder einer Umstellung des Knochens kann es zu Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Nervenirritationen kommen. In seltenen Fällen wird die Beinachse nicht exakt korrigiert, was eine weitere Operation notwendig machen kann. Auch das Einwachsen von Metallplatten oder -schrauben kann Komplikationen verursachen. Eine vorübergehende Einschränkung der Beweglichkeit ist nach einem Eingriff nicht ungewöhnlich. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachärzt*innen entscheidend.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung von Genu valgum?

Wenn Sie eine gute Klinik zur Behandlung von Genu valgum suchen, ist es wichtig, eine Einrichtung zu wählen, die auf orthopädische Erkrankungen und insbesondere auf Achsfehlstellungen spezialisiert ist. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sollte die Klinik Erfahrung im Bereich der Kinderorthopädie haben. Für medizinische Laien ist es allerdings nicht immer leicht, die richtige Anlaufstelle zu finden. Ein spezialisiertes Online-Portal wie Diakrino – Die Klinik Auskunft bietet hier eine zuverlässige Orientierung. Es hilft Ihnen dabei, geeignete Kliniken in Ihrer Region zu finden, Informationen zu Behandlungsschwerpunkten zu vergleichen und Patientenerfahrungen einzusehen. Mit wenigen Klicks erhalten Sie eine transparente Übersicht über spezialisierte Fachzentren. So können Sie sicherstellen, dass Sie oder Ihr Kind in erfahrenen Händen sind – für eine bestmögliche Behandlung und langfristige Lebensqualität.