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Diabetischer Fuß

Der diabetische Fuß ist eine ernsthafte Folgeerkrankung bei langjährigem Diabetes mellitus. Dabei kommt es zu Nervenschäden und Durchblutungsstörungen in den Füßen. Dies führt dazu, dass kleine Verletzungen nicht mehr richtig wahrgenommen und schlecht verheilen. Entzündungen, Druckstellen oder Wunden können sich unbemerkt zu offenen Geschwüren entwickeln. Wird nicht rechtzeitig behandelt, drohen schwere Infektionen und im schlimmsten Fall eine Amputation. Mit guter Fußpflege und ärztlicher Kontrolle lässt sich diese Komplikation jedoch oft vermeiden.

Wie ist der Fuß aufgebaut?

Der menschliche Fuß besteht aus 26 Knochen, über 30 Gelenken und zahlreichen Sehnen, Muskeln und Nerven. Diese Strukturen ermöglichen es uns zu gehen, zu stehen und das Gleichgewicht zu halten. Die Fußsohle enthält viele feine Nerven, die Schmerz, Druck und Temperatur wahrnehmen. Zudem sorgen Blutgefäße dafür, dass jede Zelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Das Zusammenspiel von Nerven, Gefäßen und Muskulatur ist entscheidend für die Beweglichkeit und Schutzfunktionen des Fußes. Die Haut bildet eine natürliche Barriere und schützt vor Keimen. Bei Menschen mit Diabetes ist dieses fein abgestimmte System oft gestört. Besonders betroffen sind die Nerven (Neuropathie) und die Blutversorgung (Angiopathie) – beides kann zu einem diabetischen Fuß führen.

Wie entsteht die Erkrankung?

Ein diabetischer Fuß entsteht durch zwei Hauptursachen: Nervenschäden und Durchblutungsstörungen, die langfristig durch hohe Blutzuckerwerte verursacht werden. Die Nervenschäden sorgen dafür, dass Schmerz und Druck an den Füßen nicht mehr richtig wahrgenommen werden. So bleiben kleine Verletzungen oder Druckstellen unbemerkt. Gleichzeitig ist die Durchblutung im Fuß vermindert, was die Wundheilung verlangsamt. Selbst kleinste Verletzungen – z. B. durch zu enge Schuhe oder falsches Schneiden der Nägel – können sich entzünden. Da das Schmerzempfinden eingeschränkt ist, bemerken Betroffene die Entzündung oft erst spät. Im Verlauf kann sich die Wunde vergrößern, infizieren und in tiefere Gewebeschichten ausbreiten. Ohne gezielte Behandlung entsteht so ein sogenanntes diabetisches Fußsyndrom.

Welche Beschwerden macht die Erkrankung?

Typische Beschwerden sind Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Füßen.
Schmerzen fehlen häufig – auch bei ernsten Wunden. Es entstehen Druckstellen, Blasen oder kleine Risse, vor allem an den Zehen oder an der Fußsohle. Die Haut ist oft trocken, rissig und schlecht durchblutet. Wunden heilen nur sehr langsam oder gar nicht. Ein fauliger Geruch oder Eiter können auf eine Infektion hinweisen. Der Gang verändert sich, weil Betroffene unbewusst versuchen, schmerzende Stellen zu entlasten. In schweren Fällen bildet sich ein tiefes Geschwür, das bis zum Knochen reichen kann. Die Infektion kann sich über das Bein ausbreiten. Ohne rechtzeitige Therapie droht im Extremfall eine Amputation.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die Prognose beim diabetischen Fuß hängt stark von der Früherkennung und der Disziplin in der Behandlung ab. Wer regelmäßig ärztliche Kontrollen wahrnimmt und die Füße sorgfältig pflegt, kann Komplikationen oft verhindern. Wird eine Wunde frühzeitig erkannt, bestehen gute Heilungschancen. Schwieriger ist die Behandlung bei fortgeschrittenen Geschwüren oder Infektionen. Durchblutungsstörungen können die Heilung erheblich verlangsamen. Eine konsequente Blutzuckereinstellung verbessert die Prognose deutlich. Ist der Fuß bereits schwer geschädigt, ist eine Operation oder Amputation manchmal unvermeidlich. Dennoch gilt: Mit guter Versorgung kann auch ein fortgeschrittener diabetischer Fuß stabilisiert werden.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung des diabetischen Fußes erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Diabetolog*innen, Wundexpert*innen und Podolog*innen. Ziel ist es, Druck zu entlasten, Wunden zu versorgen und Infektionen zu verhindern. In der Regel werden spezielle Verbände und Wundauflagen eingesetzt, manchmal auch Antibiotika. Orthopädische Hilfsmittel wie individuell angepasste Schuhe oder Einlagen entlasten die betroffene Stelle. In schwereren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein, um abgestorbenes Gewebe zu entfernen oder die Durchblutung zu verbessern. Eine gute Blutzuckereinstellung ist dabei immer die Basis der Therapie. Ergänzend werden Patient*innen geschult, wie sie ihre Füße regelmäßig kontrollieren und pflegen können, um neuen Wunden vorzubeugen.

Welche Komplikationen bei der Behandlung gibt es?

Wird die Wunde nicht ausreichend entlastet, heilt sie nur sehr langsam oder gar nicht. Es besteht die Gefahr, dass sich eine oberflächliche Infektion in tiefere Gewebe ausbreitet. Antibiotika wirken nicht immer ausreichend, wenn die Durchblutung stark eingeschränkt ist.
Manche Wunden reagieren nicht auf konservative Maßnahmen und erfordern operative Eingriffe. Narben können zu neuen Druckstellen führen, wenn das Schuhwerk nicht angepasst wird. Wird der Blutzucker nicht konsequent kontrolliert, verschlechtert sich die Wundheilung zusätzlich. Unbehandelte Infektionen können im Extremfall eine Amputation notwendig machen.

Wie finde ich eine gute Klinik zur Behandlung des diabetischen Fußes?

Die Behandlung des diabetischen Fußes sollte in spezialisierten Einrichtungen erfolgen, die über Erfahrung im Wundmanagement, in der Diabetologie und in der Gefäßmedizin verfügen. Achten Sie bei der Auswahl auf interdisziplinäre Teams und die Möglichkeit zur umfassenden Diagnostik. Eine regelmäßige podologische Fußpflege sollte Teil des Behandlungskonzepts sein. Das Online-Portal Diakrino – Die Klinik Auskunft hilft Ihnen dabei, passende Kliniken oder Fachärzt*innen für die Behandlung des diabetischen Fußes zu finden. Sie können gezielt nach Schwerpunkten, Erfahrung und Bewertungen suchen – und so eine fundierte Entscheidung treffen. Denn eine gut ausgewählte Einrichtung kann entscheidend zur Heilung und zur Vermeidung schwerer Komplikationen beitragen.