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Sehnerventzündung (Optikusneuritis, Neuritis Nervi optici)

Erfahren Sie hier, wie sich eine Sehnerventzündung äußert und wie diese behandelt werden kann.

Die Optikusneuritis oder auch Neuritis nervi optici ist eine Entzündung des Sehnervs und führt zu einer zentralen Sehschwäche. Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von Erregern bis zu chronisch entzündlichen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose. Lesen Sie hier, wie eine Sehnervenentzündungen diagnostiziert und behandelt werden kann, und wie Sie Ärzte finden, die eine Optikusneuritis gut behandeln können.

Was ist eine Sehnerventzündung?

Eine Sehnerv leitet Visuelle Eindrücke von der Netzhaut zum Gehirn. Entzündungen am Sehnerv treten am häufigsten bei 20- bis 40-Jährigen Menschen auf. Sie können auf ganz unterschiedliche Erkrankungen zurückgeführt werden, wobei die meisten Fälle sind auf eine demyelinisierende Krankheit wie eine Multiple Sklerose (MS, Encaphalomyelitis disseminata) zurückzuführen sind. Weitere Ursachen können jedoch erregerbedingte Entzündungen, chemische Noxen wie Medikamente oder Giftstoffe oder seltenere Erkrankungen wie Autoantikörper sein.

In seltenen Fällen kann trotz sorgfältiger Abklärung keine sichere Ursache gefunden werden. Die häufigste Ursache für die Sehnervenentzündung ist die Multiple Sklerose bzw. das CIS (clinically isolated syndrome, ein einziger Schub einer MS oder weitere Symptome).

Das Hauptsymptom einer Sehnervenentzündung ist der zentrale Sehverlust, der sein Maximum innert weniger Tage erreicht und von einem kleinen Sehfeldminderungen bis zur vollständigen Blindheit reichen kann. Typische für eine Sehnervenentzündung sind zudem Augenschmerzen, die sich bei Augenbewegung oder Druck auf den Augapfel verschlechtern. Häufig ist auch das Farbsehen eingeschränkt.

Ursachen

  • Multiple Sklerose
  • Virale Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen (Meningitis und/oder Enzephalitis
  • HIV
  • Bakterielle Entzündungen wie Syphilis oder Tuberkulose
  • Tumormetastasen im Sehnerv
  • Chemische Noxen wie Blei- oder andere Schwermetallvergiftungen
  • Methanolvergiftungen bei gepanschtem Alkohol
  • Autoantikörper-Erkrankungen
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Wie wird eine Sehnerventzündung diagnostiziert?

Die Diagnose einer Sehnervenentzündung ist zunächst eine klinische Diagnose anhand der berichteten Symptome. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Fundoskopie, also die Untersuchung des Augenhintergrundes mit einer entsprechenden Lampe oder einem Augenspiegel. Hier wird besonders die Einmündung des Sehnervs in die Netzhaut (Papille) inspiziert. Ist die Papille geschwollen ist, wird dies als Papillitis bezeichnet. Wenn die Papille normal erscheint, wird der Zustand als Retrobulbärneuritis (Neuritis nervi optici) bezeichnet. Bei einem großen Teil der Patienten ist die Entzündung vollständig retrobulbär sodass bei der Fundsokopie keine Veränderungen der Papille erkennbar sind. Beim Verdacht auf eine Retrobulbärneuritis sollte die Untersuchung durch visuell evozierte Potenziale (VEPs) ergänzt werden, die in der Regel von Fachärzten für Neurologie durchgeführt werden sowie durch eine Kernspintomographie des Schädels. Hier kann einerseits die Entzündung des Sehnervs selbst dargestellt werden, andererseits können weitere potentielle Entzündungsherde im Gehirn oder Rückenmark festgestellt werden. In der Nervenwasseruntersuchung (Lumbalpunktion mit Liquorentnahme) können zudem im Laborveränderungen wie oligoklonale Banden (bestimmte Einweisskonstellationen) festgestellt werden.

Besteht klinisch der Verdacht auf eine erregerbedingte Neuritis nervi optici, müsse entsprechende Viren oder Bakterien gezielt gesucht werden.

Häufig gestellte Fragen

Die Prognose der Sehnervenentzündung hängt primär von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. In den meisten Fällen kommt es zu einer spontanen Erholung mit Normalisierung des Sehvermögens einiger Wochen, allerdings können Rezidive im selben Auge oder im anderen Auge entstehen. Gerade bei der Multiplen Sklerose hängt die Prognose dann von der weiteren Behandlung der MS ab.

Der häufigste Behandlungsansatz sind Kortikosteroide, also Cortisoninfusionen, da in den meisten Fällen eine Multiple Sklerose für die Sehnerventzündung verantwortlich ist. Bestätigt sich der Verdacht einer MS, werden weitere, meist immunmodulatorische Therapie wie z.B. Interferone oder andere Immuntherapeutika zur Anwendung. Bei anderen Ursachen wie zum Beispiel Erregern werden diese spezifisch durch Antibiotika oder Virostatika behandelt.

Die rein symptomatische Behandlung umfasst zum Beispiel Sehhilfen, um den zentralen Sichtfelddefekt zumindest in Teilen zu kompensieren.

Die Neuritis nervi optici betrifft den hinter dem Auge gelegenen Sehnerv, der in der Regel nicht von Augenärzten, sondern von Neurologen behandelt wird. Gerade bei der Therapie der oft ursächlich vorliegenden Multiplen Sklerose sind Neurologen federführend. Nichtsdestotrotz sollte im Rahmen der Erstdiagnostik auch eine sorgfältige augenärztliche Abklärung erfolgen. Augenärzte, die besondere Erfahrungen in der Diagnose und Therapie der Sehnervenentzündung haben finden Sie hier.

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