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ischämische Optikusneuropathie

Erfahren Sie hier, wie sich ischämische Optikusneuropathie äußern und wie diese behandelt werden können.

Die ischämische Optikusneuropathie ist ein Infarkt des Sehnervs, auch Papilleninfarkt genannt. Das einzige Symptom ist schmerzloser Sehverlust. Lesen Sie hier, wie ischämische Optikusneuropathien entstehen, wie sie diagnostiziert werden und wie Sie einen Arzt zur Behandlung finden können.

Was ist eine ischämische Optikusneuropathie (Sehnervinfarkt)?

Der Sehnerv leitet visuelle Eindrücke von der Netzhaut zum Gehirn. Wie praktisch alle Gewebearten im Körper wird der Sehnerv über Blutgefäße mit Nährstoffen versorgt. Kommt es zum Verschluss eines der Blutgefäße, welches den Sehnervenkopf versorgt, spricht man von einer einem Sehnervinfarkt. Die Papille, also der Einmündungsbereich des Sehnervs in das Auge, ist plötzlich mit Blut minderversorgt und schwillt an. Der Patient bemerkt eine plötzliche, schmerzlose und in der Regel auf ein Auge beschränkte hochgradige Sehverschlechterung. Die Ursache der ischämischen Optikusneuropathie liegt häufig in einer allgemeinen Gefäßerkrankung (Arteriosklerose) mit Verkalkung und Verengung der Gefäßwände. Ein weiterer Grund für Sehnervinfarkte kann in einer immunologisch bedingten Entzündung von Blutgefäßen des Kopfes, der sogenannten Arteriitis temporalis (auch Riesenzellarteriitis oder Morbus Horton) auftreten. Somit können 2 Formen der ischämische Optikusneuropathie unterschieden werden, die arteriitische (entzündlich bedingte) und die nicht-arteriitische (nicht entzündlich bedingte). Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie Konsequenzen für die weitere Behandlungsstrategie mit sich bringt. Die nicht-arteriitische Variante kommt häufiger vor und betrifft in der Regel Menschen, die mindestens 50 Jahre alt sind und älter. Die arteriitische Variante, betrifft meist ältere Menschen im Alter von 70 Jahren und älter und verläuft schlechter mit einem deutlicheren und rascher fortschreitenden Visusverlust.

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Welche Symptome hat eine ischämische Optikusneuropathie?

Beide Varianten des Sehnerveninfarkts verlaufen meist schnell (in Minuten, Stunden oder weniger Tage) und sind schmerzlos. Nicht wenige Patienten bemerken den Sehverlust beim Aufwachen, dies hängt eventuell mit den veränderten Blutdruckverhältnisses beim Liegen und Schlafen zusammen. Bei der arteriitischen Art können weitere Symptome wie ein allgemeines Krankheitsgefühl, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen im Bereich der Schläfen und Schmerzen beim Kauen auftreten. Prinzipiell ist die zentrale Sehschärfe auf dem betroffenen Auge reduziert und es besteht eine Störung der Pupillensteuerung.

Häufig gestellte Fragen

Die Diagnose einer ischämischen Optikusneuropathie wird klinisch gestellt, das heisst der Augenarzt erhebt eine Anamnese und inspiziert das Auge genau. Hilfreich ist hier insbesondere die Fundoskopie, also die Untersuchung des Augenhintergrundes mit einer entsprechenden Lampe oder einem Augenspiegel. Hier wird besonders die Einmündung des Sehnervs in die Netzhaut (Papille) inspiziert. Typisch für eine ischämische Optikusneuropathie ist eine blasse Schwellung des Sehnervenkopfes und kleine Blutungen im Randbereich. Bei der nicht-arteriitischen Variante muss zudem nach Risikofaktoren und Begleiterkrankungen gesucht werden (Diabetes mellitus, arterieller Bluthochdruck, Arteriosklerose, Schlafapnoesyndrom, Gerinnungsstörungen u.a.).

An weiteren Untersuchungen wird eine Blutuntersuchung zur Erfassung allgemeiner Entzündungsparameter (Blutsenkungsgeschwindigkeit, C-reaktives Protein und weiße Blutkörperchen) durchgeführt. Bei der arteriitischen Form kann zudem dopplersonsographisch der Blutfluß in den oberflächlichen Arterien gemessen werden und ggf. weitere Durchblutungsstörungen in der Kernspintomographie nachgewiesen werden. Der Beweis einer Entzündung kann auch durch eine Biopsie (Gewebeentnahme) im Bereich der Schläfenlappenarterien erfolgen, hier sind bei einer Riesenzellarteriitis typische Veränderungen unter dem Mikroskop zu sehen.

Die arteriitische Variante der ischämischen Optikusneuropathie wird mit Cortison behandelt, um die Entzündung der Blutgefäßwände zu unterdrücken. Ziel ist weniger, den bereits eingetretenen Gesichtsfeldverlust rückgängig zu machen, sondern insbesondere das andere Auge zu schützen. Der Beginn der Cortisontherapie sollte unmittelbar nach der Verdachtsdiagnose erfolgen, das Warten auf diagnostische Ergebnisse würde das noch gesunde Auge zu sehr gefährden. Eine verspätete oder unzureichende Behandlung ist bei der arteriitischen Form sehr problematisch und kann die Sehfähigkeit beider Augen gefährden. Ein neuerer Behandlungsansatz ist die Anwendung von monoklonalen Antikörpern (Tocilizumab), die auch bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt werden.

Bei der nicht-artiriitischen Variante (in der Regel arteriosklerotisch) ist die Behandlung mit Cortison nicht wirksam, allerdings erholt sich hier fast die Hälfte der Patienten spontan. Hier geht es primär darum, die zugrundeliegenden Risikofaktoren wie erhöhten arteriellen Blutdruck, Nikotinkonsum und ungünstige Blutfettkonstellationen zu verbessern.

Ischämische Optikusneuropathien sind akute Erkrankungen des Auges, welche die Sehfähigkeit gefährden. Die Behandlung von Optikusneuropathien arteriitischer sollte so rasch wie möglich begonnen werden. Deshalb ist es wichtig, sich so schnell wie möglich ärztlich vorzustellen. Ärzte, die besondere Erfahrungen in der Diagnose und Therapie der ischämischen Optikusneuropathie haben finden Sie hier.

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