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Idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung

Erfahren Sie hier, wie sich Idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung äußern und wie diese behandelt werden können.

Der Begriff idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung beschreibt eine uneinheitliche Gruppe von Erkrankungen der Augenhöhle, bei denen es zu einer unspezifischen (nicht erregerbedingten) Entzündung und Schwellung der Augenhöhle kommt. Lesen Sie hier, wie eine idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung entsteht, wie sie diagnostiziert und behandelt wird, und wie Sie einen guten Arzt zur Behandlung der Erkrankung finden können.

Was ist eine idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung?

Bei der idiopathischen entzündlichen Orbitaerkrankung Erkrankung des Auges handelt es sich um eine entzündliche Veränderung von Gewebestrukturen in der Augenhöhle. Idiopathisch bedeutet, dass auch bei intensiver Recherche keine sichere Ursache der Entzündung gefunden werden können. Insbesondere handelt es sich nicht um virale oder bakterielle Infektion. Als Auslöser werden heute vor allem Störungen im Immunsystem diskutiert. Früher wurde die idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung auch als Scheintumor („Pseudotumor orbitae“) beschrieben, wobei dies nicht korrekt ist, da eben kein Tumor vorliegt.

Die idiopathische Orbitaentzündung kann ein- oder beidseitig auftreten. Sie ist in aller Regel gutartig, nicht infektiös und nicht übertragbar, und befällt Frauen häufiger als Männer. Kinder sind kaum betroffen. Wichtig bei der idiopathische Orbitaentzündung ist, andere (auch bösartige) Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Klassische Differenzialdiagnosen sind schilddrüsenbedingte Augenveränderung wie der Exophthalmus bei endokriner Orbitopathie (hervorstehende Augen bei einer Schilddrüsenunterfunktion) oder das orbitale Lymphom (eine Sonderform des Immunzellen-Krebs). Seltenere Differenzialdiagnosen sind Orbitaphlegmone, also Eiter- und Erregeransammlungen im Gewebe der Augenhöhle.

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Was sind die Symptome einer idiopathischen entzündlichen Orbitaerkrankung?

Die Symptome einer idiopathischen entzündlichen Orbitaerkrankung können sehr unterschiedlich sein und auch im Verlauf erheblich variieren. Typische klinische Zeichen sind die Rötung und Schwellung des Auges und damit verbundene Schmerzen. Wegen der erhöhten Durchlässigkeit der Bindehautgefäße kommt es zu einer glasigen Verdickung der Bindehaut, die auch als Bindehautchemose bezeichnet wird. Meist ragt der Augapfel etwa aus der Augenhöhle hervor (Exophthalmus). Es kann zu Augenbewegungsstörungen mit Doppelbildern und Bewegungschmerzen kommen. Die idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung kann ein Auge oder auch beide Augen betreffen.

Wie wird eine idiopathische entzündliche Orbitaerkrankung diagnostiziert?

Letztlich ist die Diagnose einer idiopathischen entzündliche Orbitaerkrankung eine Ausschlussdiagnose, da es keine beweisende Untersuchung gibt. In jedem Fall muss eine gründliche augenärztlicher Untersuchung mit äußerer Inspektion des Augapfels, Visusprüfung, Pupillenprüfung, Spaltlampenuntersuchung sowohl des Augenhintergrund wie der vorderen Augenkammer erfolgen. Besteht der Verdacht auf eine zugrunde liegende systemische Erkrankung, muss. Gegebenenfalls um umfassendere Labordiagnostik erfolgen, um vor allem rheumatologische Erkrankungen abzugrenzen. Zum Ausschluss von raumfordernden Erkrankungen werden spezielle Kernspintomographie-Bilder der Augenhöhle angefertigt (MRI-Orbita mit Kontrastmittel inkl. axialer, coronarer und parasagittal Schnittführung).

Häufig gestellte Fragen

Wie auch die Ursachen der idiopathischen entzündlichen Orbitaerkrankung ist auch die Prognose uneinheitlich. Relativ häufig kommt es zu Spontanremission ohne Folgen nach ein paar Wochen. Andere Krankheitsverläufe zeigen Schübe mit remissionsfreien Intervallen. Eher selten sind schwere und anhaltende Entzündungen, die dann auch zu bindegewebigen Veränderungen (Fibrose des Orbitagewebes) und Sehminderungen führen können.

Bei mildem Verlauf kann zunächst vorsichtig-beobachtend abgewartet werden. Bei geringen oder mäßigen Beschwerden können auch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen probiert werden, die oftmals eine Besserung bedingen. Bei fehlendem Ansprechen kann Cortison systemisch eingesetzt werden. Wenn die Beschwerden persistieren oder gar zunehmen, kann eine Gewebeentnahme (Biopsie) zur Diagnosesicherung und zum Ausschluss eines malignen Tumors durchgeführt werden. Bei ausgeprägtem Verlauf kann auch eine Radiotherapie (Bestrahlung) mit niedriger Strahlendosis oder Antimetabolika wie z.B. Methotrexat oder Mycophenolatmofetil versucht werden.

Idiopathische entzündliche Orbitaerkrankungen sind komplexe und oft schwer abgrenzbare Erkrankungsbilder, deren Diagnosestellung oft über die Augenheilkunde hinausgehen, und die Einbeziehung anderer Fachdisziplinen wie Rheumatologie, Neurologie, Radiologie oder Strahlenheilkunde erfordert. Augenärzte, die in der Behandlung von idiopathischen entzündlichen Orbitaerkrankungen erfahren sind, sowie Berichte und Bewertungen von Patienten finden Sie hier.

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