Es gibt vier verschiedene Formen der Uveitis: die Uveitis anterior, die Uveitis intermedia, die Uveitis posterior und die Panuveitis. Die Formen unterscheiden sich bzgl. der anatomischen Verteilung der Entzündung in der Uvea.
Die Uvea besteht aus drei Komponenten: der Iris (Regenbogenhaut), dem Corpus ciliare (Ziliarkörper) und der Choroidea (Aderhaut).
Die häufigste Form der Uveitis ist die vordere Uveitis (Uveitis anterior). Bei der anterioren Uveitis sind Iris und/oder der Ziliarkörper entzündet. Wenn nur die Iris entzündet ist wird die Erkrankung als Iritis bezeichnet. Von einer Zyklitis spricht man, wenn der Ziliarkörper entzündet ist und wenn beide Bereiche betroffen sind, liegt eine Iridozyklitis vor.
Bei der mittleren Uveitis (Uveitis intermedia) ist der Übergangsbereich zwischen Ziliarkörper und Aderhaut von der Entzündung betroffen.
Die hintere Uveitis (Uveitis posterior) bezeichnet eine Entzündung der Aderhaut und evtl. auch Teilen der Netzhaut (Chorioretinitis).
Bei einer Panuveitis sind alle Komponenten der Uvea entzündet.
In der Praxis ist es nicht immer ganz einfach, die entzündeten Anteile klar zu trennen, die Beteiligung einzelner Strukturen kann sich auch im Verlauf verändern.
Uveitiden können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Einerseits gibt es die erregerbedingte Uveitis, diese kann durch Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten oder andere Infektionserkrankungen wie Toxoplasmose, Syphilis, Tuberkulose, Herpes, Borreliose oder HIV entstehen.
Andere Uveitiden können aber auch im Rahmen anderer, nicht ansteckender Erkrankungen entstehen. Vorerkrankungen die eine Uveitis auslösen sind zum Beispiel juvenile idiopathische Arthritis, Morbus Bechterew, das Behçet-Syndrom, Sarkoidose oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.
Allerdings lässt sich bis zu der Hälfte aller Betroffenen keine klare Ursache für die Uveitis feststellen. Sie sind an sogenannten idiopathischen Uveitis erkrankt.
Je nach Lokalisation der Entzündung können Uveitiden unterschiedliche Symptome aufweisen. Auch unterscheiden sich Uveitiden in Abhängigkeit des Verlaufes. Bei einer akuten anterioren Uveitis treten die Symptome beginnt das Auge plötzlich zu schmerzen, ist gerötet und lichtempfindlich, die Sicht ist verschwommen wirken. Bei chronischen anterioren Uveitiden treten die Symptome langsam auf und sind weniger eindrücklich. Die Uveitis intermedia und Uveitis posterior verlaufen meistens chronisch (Verlauf über 3 Monate), bisweilen so langsam, dass Betroffene die schleichende Symptombildung anfangs kaum bemerken.
Eine Uveitis sollte von einem Facharzt für
Augenheilkunde untersucht und behandelt werden. Da die Ursachen der Uveitis vielfältig sein können, sind bisweilen eine Vielzahl von Zusatzuntersuchungen erforderlich.
Zunächst wird der Facharzt für Augenheilkunde eine ausführliche Anamnese durchführen. Eine anteriore oder intermediale Uveitis können durch die Untersuchung der vorderen Augenabschnitte mit einer Spaltlampe diagnostiziert werden. Eine Uveitis posterior kann durch eine Augenspiegelung erkannt werden. Gleichzeitig müssen bei dem Verdacht auf zugrundeliegende Erkrankungen weitere labordiagnostische und röntgendiagnostische Untersuchungen unternommen werden, meist unter Hinzuziehung anderer Fachdisziplinen wie zum Beispiel Innere Medizin und insbesondere Rheumatologie.
Zur Behandlung der Entzündung werden bei der Uveitis in der Regel Glukokortikoide (Cortison) als Augentropfen, Augensalben, und bisweilen auch als Tabletten eingesetzt. Zur allgemeinen Entzündungshemmung können auch nicht-steroidele Antirheumatika genutzt werden. Bei der anterioren Uveitis kommen auch Mydriatika zum Einsatz, welche durch eine Pupillenweitstellung ein Zusammenkleben von Linse und Iris verhindern. Wenn der Augeninnendruck zu hoch ist werden zudem Medikamente zur Augendrucksenkung eingesetzt.
Die Behandlung der Uveitis richtet sich außerdem nach der Ursache der Entzündung. Werden Bakterien oder Parasiten nachgewiesen, erfolgt der Einsatz von Antibiotika, bei Pilzen werden Antimykotika eingesetzt. Um Viren zu bekämpfen werden Virostatika verwendet. Wenn die Uveitis durch eine Grunderkankung entstanden ist, muss diese behandelt werden. Wenn kein klarer Auslöser gefunden werden kann, erfolgt eine unspezifische Behandlung, die in der Regel auch Cortison beinhaltet.
Prinzipiell können Uveitiden sehr unterschiedliche Verläufe zeigen. Der Verlauf hängt zudem von der konsequenten Behandlung der Ursache ab. Wenn eine Uveitis nicht behandelt wird und fortschreitet, kann die Erkrankung aber auch schwerwiegende Folgen haben. Dann können verschiedene Folgeerkrankungen wie das Glaukom, der Katarakt oder ein Makulaödem entstehen. Außerdem kann sich die Netzhaut ablösen oder der Glaskörper eintrüben. Dies geht mit einer abnehmenden Sehkraft einher, bei ungünstigem Verlauf können Betroffene sogar erblinden.
Eine akute Uveitis bildet sich meistens in einigen Wochen zurück. Chronische Uveitiden werden häufig erst spät diagnostiziert, da die Symptome weniger stark ausgeprägt sind. Bei einer chronischen Uveitis treten deshalb häufiger Folgeschäden auf.
Jeder an einer Uveitis erkranken. Kinder und Jugendliche erkranken jedoch sehr selten. Meist tritt die Krankheit im Erwachsenenalter zwischen dem 20. Und 60. Lebensjahr auf.
Jeder an einer Uveitis erkranken. Kinder und Jugendliche erkranken jedoch sehr selten. Meist tritt die Krankheit im Erwachsenenalter zwischen dem 20. Und 60. Lebensjahr auf.