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Tumore der Bindehaut

Bindehauttumore gehen von der Konjunktiva (Bindehaut) des Auges aus und werden in gutartige und bösartige Gewebsveränderungen unterteilt. Die Konjunktiva ist eine dünne durchsichtige, Schleimhautschicht auf der Oberfläche der Lederhaut und an der Innenseite der Augenlider. Lesen Sie hier mehr über die Symptome, Diagnostik und Unterteilung von Bindehauttumoren und deren Behandlung!

Symptome

Bindehauttumore werden in der Regel aufgrund ihrer sichtbaren Erscheinung entdeckt. Die Tumore fallen als pigmentierte, oft weißliche oder milchig-glasige, aber manchmal auch gefäßversorgte Areale auf. Seltener sind Entzündungen der Bindehaut (Konjunktivitis) ohne Besserungstendenz die ersten Krankheitssymptome des Bindehauttumors. Bindehauttumore sind in der Regel schmerzlos und beeinträchtigen das Sehen gar nicht oder erst spät im Krankheitsverlauf.

Einteilung

Gutartige (benigne) Bindehauttumoren sind der Bindehautnävus, die Melanosis oculi, das Flügelfell (Pterygium), das Pingueculum und das Bindehautpapillom

Die wichtigsten bösartigen (malignen) Tumoren der Bindehaut sind das Bindehautmelanom, das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) und Lymphome der Bindehaut.

Diagnostik

Auch erfahrene Augenärzte können die Art und Benignität eines Tumors der Bindehaut nicht immer anhand des klinischen Bildes stellen. Für die Diagnosesicherung ist in der Regel eine Gewebeentnahme (Biopsie) erforderlich. Hier wird mit einer sehr feinen Hohlnadel (Stanze) eine winzige Gewebeprobe des Tumors entnommen, und dann von Pathologen sowohl histologische und ggf. auch immunhistochemisch untersucht. Die Einordnung des Tumors ist von wesentlicher Bedeutung für weitere therapeutische Entscheidungen.

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Einteilung

Gutartige Formen machen den größten Teil der Bindehauttumoren aus. Hierzu gehörten zum Beispiel:

  • Bindehautnävus (Nävi sind ähnlich einem Muttermal dunkel pigmentierte Zellansammungen)
  • Limbusdermoid (rundliche Hautausstülpungen der Bindehaut)
  • Lipodermoid (Bindehautgeschwulst durch Fettzellen-Wucherung)
  • Bindehautpapillome (durch Papillomaviren verursacht)
  • Flügelfell (Pterygium conjunktivae; gut durchblutete Bindehautwucherung)

Einige der gutartigen Bindehauttumore können in seltenen Fällen allerdings entarten und sich in einen bösartigen Tumor wandeln (z.B. der Bindehautnävus), sodass auch bei benignen Bindehauttumoren regelmäßige augenärztlichen Kontrollen angeraten sind.

Prinzipiell gehören bösartige Bindehauttumoren zu den eher seltenen Tumorerkrankungen. Die häufigsten (der insgesamt seltenen) bösartigen Bindehauttumore sind:

  • Bindehautmelanom
  • Plattenepithelkarzinom der Bindehaut
  • Bindehautlymphom

Bindehautmelanom

Das Bindehautmelanom ist ein seltener bösartiger Bindehauttumor mit hoher Rezidiv- und Metastasierungsrate. Die jährliche Inzidenz liegt bei etwa 1 Erkrankten pro 1.000.000 Einwohner.

Wie alle Melanome weißt auch das Bindehautmelanom eine typisch dunkle Pigmentierung auf. Die Begrenzung zur Umgebung erscheint oft unscharf und knotig verändert. Auffällig ist oftmals auch eine verstärkte Blutversorgung durch ein größeres Blutgefäß oder Gefäßnetz. Eine noch seltenere Sonderform ist das amelanotische Bindehautmelanom dar, welche keine typische Pigmentierung aufweist. Bindehautmelanome rezidivieren und metastasieren früh und oft, weshalb eine umfangreiche Entfernung des Tumors mit ausreichend Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe unabdingbar ist. Eine begleitende Chemotherapie und Radiotherapie (Bestrahlung) ist meist unumgänglich.

Plattenepithelkarzinom

Auch das Plattenepithelkarzinom ist ein seltener bösartiger Bindehauttumor. Pro Jahr erkranken in Deutschland ungefähr 2 von 100.000 Einwohnern. Plattenepithelkarzinome der Bindehaut entstehen typischerweise aus sogenannten atypischen Dysplasien. Die Oberfläche eines Plattenepithelkarzinoms erscheint unregelmäßig und stumpf, weiß/gräulich und milchig-glasig, das Epithel ist oft verdickt. Risikofaktoren für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms sind UV-Exposition, immunsupressive Behandlungen, gewisse Viren (z.B. HPV) und Rauchen. Auch Plattenepithelkarzinome weisen ein gewisses Rezidiv- und Metastasierungsrisiko auf. Die Prognose ist bei vollständiger Entfernung (mit ausreichendem Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe) besser als beim Bindehautmelanom. Dennoch wird meiste eine zusätzliche Chemotherapie und Radiotherapie durchgeführt, um das Rezidivrisiko zu verringern.

Bindehautlymphom

Auch das Bindehautlymphom ist mit einer Inzidenz von ungefähr 4 Erkrankten pro 1.000.000 ein seltener bösartiger Bindehauttumor. Bindehautlymphome äußern sich imponieren klassischerweise als schmerzlose, leicht erhabene, rosa- bis lachsfarbene Bindehautläsionen die häufiger am Unterlid auftreten. Bindehautlymphome können primär am Auge entstehen, aber auch die Manifestation eines systemischen Lymphoms darstellen. Eine umfassende onkologische Untersuchung ist deshalb wichtig. Die Diagnosesicherung muss auch beim Bindehautlymphom durch eine Biopsie und Beurteilung durch Pathologen und Hämatologen/Onkologen erfolgen. Die Entfernung des Bindehautlymphoms ist auch mit größerem Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe meist nicht ausreichend. Auch hier müssen in der Regel eine Radiotherapie (Bestrahlung), eine Chemotherapie und ggf. moderne Biologica eingesetzt werden. Dennoch ist die Prognose des Bindehautlymphoms insbesondere bei früher und konsequenter Behandlung gut.

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Wie finde ich einen guten Arzt zur Diagnose und Behandlung von Bindehauttumoren?

Prinzipiell sollte die Diagnose und Therapie durch einen erfahrenen Augenarzt erfolgen. Bei bösartigen Bindehauttumoren (wie zum Beispiel dem Bindehautlymphom) ist zudem eine enge Zusammenarbeit mit weiteren medizinischen Fachbereichen wie der Hämatologie/Onkologie erforderlich, weshalb der Augenarzt in ein Netzwerk zur multidisziplinären Behandlung eingebunden sein sollte. Bei benignen Bindehauttumoren sollten zudem regelmäßige augenärztliche Kontrollen erfolgen. Empfehlungen und Bewertungen von Ärzten, die Bindehauttumore diagnostizieren, behandeln und operieren, finden Sie hier.

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